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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Umgang mit dem Original — Hannover: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt, Heft 7.1988

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Kloß, Klaus-Peter; Schneider, Ursula; Roseneck, Reinhard: Arbeitsgespräch: Industriebau
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51140#0102
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5 In den Hang „komponierte“ Erzaufbereitungsanlage aus dem Jahre 1936.

6 Schrägaufzug. 1935 zur Verbindung des Zechenplatzes mit dem
obersten Niveau der Hangaufbereitung errichtet.


Am höchsten Punkt der Anlage erhebt sich das Fördergerüst
des Rammeisbergschachtes, das teilweise in die quer zum
Hang liegende Schachthalle eingebaut worden ist. Unterhalb
des Fördergerüstes befindet sich das Kernstück der gesamten
Anlage, die Hangaufbereitung. In abgetreppter Form folgen bis
zum oberen Zechenplatz vier nach unten an Breite zuneh-
mende Baukörper. Mit diesem Baukomplex korrespondieren
die um den unteren Zechenplatz angeordneten Bauten
(Abb. 5).
Die Aufbereitungsanlage des Rammeisberges ist der klassi-
sche Typ einer Hanganlage, in welcher das Erz von der ersten
Verfahrensstufe bis zur Verladung des fertigen Produktes dem
natürlichen Gefälle folgt und auf diesem Weg einen Höhen-
unterschied von 48 m ausnutzt. Diese Hanglage der Aufberei-
tungsanlage ist das besondere Kennzeichen des Rammeis-
berges, das in der Archtitektur in so eindrucksvoller Weise
optisch zum Ausdruck gebracht wird. In dieser konsequenten
Form der Ausnutzung der Hanglage hat die Rammeisberger
Erzaufbereitungsanlage neue Maßstäbe gesetzt. Seit Einfüh-
rung der Flotation am Rammeisberg im Jahr 1936 ist die
grundlegende Verfahrensweise beibehalten worden, obwohl
die maschinelle Ausstattung infolge des Verschleißes bis auf
einige Teile bereits mehrfach erneuert wurde. Das Aufberei-
tungsverfahren des Jahres 1936 ist folglich heute noch an Ort
und Stelle erlebbar.
Betrachtet man den Betriebsablauf im einzelnen, was an die-
ser Stelle ebenfalls aus Zeitgründen unterbleiben muß, so wird
deutlich, in welch hervorragender Weise den technischen Not-
wendigkeiten in baukünstlerischer Weise entsprochen wurde.
Das beeindruckende Bild der sich an den Hang schmiegen-
den Aufbereitungsanlage mit ihren in Stufen übereinander an-
geordneten Baukörpern, deren Lagerhaftigkeit der Architekt

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