DYSTOS
459
veröffentlichten Plan der hauptsächlichsten Reste in fünf Ta-
gen herzustellen. Es ist der erste, der von dieser bedeutend-
sten aller auf Euböa vorhandenen Ruinen, deren imponiren-
dem Eindruck sich keiner der bisherigen Besucher verschlos-
sen hat, veröffentlicht wird. Die Terrainabstufung ist nicht
nach Vermessungen, sondern nach den Erscheinungsformen
des Geländes später eingetragen.
'Die Burg der alten Dystier war sehr fest, aber ebenso un-
bequem Die Abhänge des Burgberges sind sehr schwer zu
ersteigen,gewaltige Felsblöcke ballen sich zu mächtigen Ringen
zusammen, über die man nur mit Mühe hinweg gelangt und
die eine Art natürlicher Befestigung bilden’ 1. Die Festungs-
werke bestehen aus einem bis zu 2/3 des Berges hinabstei-
genden Hauptring und einer im Westen daran stossenden Ober-
burg, deren Ringmauer schlecht erhalten ist und in die man
in venezianischer Zeit, als man die ganze Insel mit einem
System von Warttürmen überzog, ein Castell mit einem weit-
hin sichtbaren, 7,20 zu 4,90m grossen Turm gebaut hat. In
so schroffen Klippen fällt hier die Burg zu dem schilfbe-
deckten See ab, dass man sich auf dieser Seite mit einer ganz
schwachen Schutzmauer begnügte, die in ihrer Unscheinbar-
keit den früheren Besuchern entgangen war. Mit der Abnahme
der natürlichen Festigkeit steigt aber die künstliche Verstär-
gung derartig, dass im Osten, wo der Ring am tiefsten herab-
reicht und wo sich das Hauptlhor der Stadt öffnet, die Mauern
mit Steinen von geradezu mykenischen Dimensionen aufge-
führt sind (vgl. Abb. 1 ).
Bis zu 3ra Höhe ist hier die im reinsten Polygonalstil er-
richtete, 2m dicke und innen mit Bruchstein und Lehm gefüllte
Mauer erhalten. Die Schnittfugen folgen jeder Bewegung des
felsigen Terrains mit vollendeter Anpassung,mehrere schmale
Wasserdurchlässe fungiren heute noch wie im Altertum. Al-
lerdings zeigen nicht alle Metapyrgien dieselbe Sorgfalt,öfters
artet das Gemäuer zu einer wenig genauen, rohpolygonalen
1 Lölling a. a. (J.
459
veröffentlichten Plan der hauptsächlichsten Reste in fünf Ta-
gen herzustellen. Es ist der erste, der von dieser bedeutend-
sten aller auf Euböa vorhandenen Ruinen, deren imponiren-
dem Eindruck sich keiner der bisherigen Besucher verschlos-
sen hat, veröffentlicht wird. Die Terrainabstufung ist nicht
nach Vermessungen, sondern nach den Erscheinungsformen
des Geländes später eingetragen.
'Die Burg der alten Dystier war sehr fest, aber ebenso un-
bequem Die Abhänge des Burgberges sind sehr schwer zu
ersteigen,gewaltige Felsblöcke ballen sich zu mächtigen Ringen
zusammen, über die man nur mit Mühe hinweg gelangt und
die eine Art natürlicher Befestigung bilden’ 1. Die Festungs-
werke bestehen aus einem bis zu 2/3 des Berges hinabstei-
genden Hauptring und einer im Westen daran stossenden Ober-
burg, deren Ringmauer schlecht erhalten ist und in die man
in venezianischer Zeit, als man die ganze Insel mit einem
System von Warttürmen überzog, ein Castell mit einem weit-
hin sichtbaren, 7,20 zu 4,90m grossen Turm gebaut hat. In
so schroffen Klippen fällt hier die Burg zu dem schilfbe-
deckten See ab, dass man sich auf dieser Seite mit einer ganz
schwachen Schutzmauer begnügte, die in ihrer Unscheinbar-
keit den früheren Besuchern entgangen war. Mit der Abnahme
der natürlichen Festigkeit steigt aber die künstliche Verstär-
gung derartig, dass im Osten, wo der Ring am tiefsten herab-
reicht und wo sich das Hauptlhor der Stadt öffnet, die Mauern
mit Steinen von geradezu mykenischen Dimensionen aufge-
führt sind (vgl. Abb. 1 ).
Bis zu 3ra Höhe ist hier die im reinsten Polygonalstil er-
richtete, 2m dicke und innen mit Bruchstein und Lehm gefüllte
Mauer erhalten. Die Schnittfugen folgen jeder Bewegung des
felsigen Terrains mit vollendeter Anpassung,mehrere schmale
Wasserdurchlässe fungiren heute noch wie im Altertum. Al-
lerdings zeigen nicht alle Metapyrgien dieselbe Sorgfalt,öfters
artet das Gemäuer zu einer wenig genauen, rohpolygonalen
1 Lölling a. a. (J.