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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 18.1902

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Heft 3
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Bilder von der Berliner Hoch- und Untergrundbahn
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https://doi.org/10.11588/diglit.44900#0025

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1902 ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU Heft 3


Ueberbriickung der Frobenstrasse.

Architekt: Professor A. Orenander in Berlin.
Steinmetzarbeiten: L. Hentschel, Kunstschmiedearbeiten: Ed. Puls daselbst.

Bilder von der Berliner Hoch- und Untergrundbahn.


ie Arbeiten an der von der Firma Siemens & Halske
erbauten Berliner Hoch- und Untergrundbahn nähern
sich ihrem Ende. Die Bahn soll mit Anfang des

Jahres 1902 eröffnet werden. Damit wird ein gewaltiges Werk
fertig, das die weitere Entwicklung der jungen Weltstadt in
mehr als einer Hinsicht entscheidend beeinflussen wird. Auf

die hohe Bedeutung


Pfeiler am Dennewitzplatz.
Architekt:
Professor Bruno Möhring
in Berlin,
Steinmetzarbeiten: L. Hentschel
daselbst.

des Unternehmens für die gesamten Ver-
kehrsverhältnisse Berlins und der Vor-
orte und auf die an hervorragenden
Einzellösungen reiche Arbeitsleistung
der Ingenieure und Eisenbahntechniker
können wir hier nicht eingehen. Für
uns steht im Vordergründe die Beein-
flussung des Strassenbildes durch die
Hochbahn und die künstlerische Aus-
gestaltung der Bahnhöfe, Brücken und
sonstigen Hochbauten. Kein einziges
unter den neueren Bauwerken hat das
Strassenbild der Grossstadt in solcher
Ausdehnung und so von Grund aus
• verändert, wie diese sich durch ca. 10 km
der bedeutendsten Strassen hinziehende
Hochbahn, die aus den entlegenen
Arbeitervierteln des Ostens mit ihren
schmucklosen Mietskasernen hinüber-
führt zu den vornehmen Prachtstrassen
des neuen Westens. Lange Strassen-
züge haben durch den Bahnbau ein
völlig verändertes Gepräge erhalten. Mag
auch hier und da diese Veränderung
bisher weder als eine Verschönerung,
noch als eine Vermehrung der Behag-
lichkeit, insbesondere von Hausbesitzern
und Mietern empfunden worden sein,

so kommt doch die wechselvolle und reichere Ausgestaltung des
Strassenbildes dem die Strassen Durchwandernden immer mehr
zur Geltung, je weiter die Arbeiten sich ihrer Vollendung nähern.
Zunächst ist hervorzuheben, dass man das Werk des
modernen Ingenieurs auch fast durchweg mit modernen Kunst-
formen geschmückt hat. Dadurch war den an der Ausführung
beteiligten Architekten eine bisher noch nicht dagewesene und
selten in dem Umfange wiederkehrende Gelegenheit gegeben,
Neues und Eigenartiges zu schaffen. Wir haben schon in
Heft 1 und 2 Einzelheiten des architektonischen Schmuckes
abgebildet und bringen jetzt einige Strassenbilder, welche die
interessante Gruppe der Haltestelle an der Prinzenstrasse mit
ihrem zierlichen Kassengebäude und doppelten Aufgang, die

Ueberführung am Dennewitzplatz. Architekt: Professor Bruno Möhring in Berlin,
Steimnetzarbeit: L. Hentschel daselbst.


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