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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 18.1902

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Heft 8
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Beschreibung der Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44900#0072

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1902

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 8

Altar für die Kirche zu Hainsberg Architekt: Fritz Reuter in Dresden,
bei Dresden. Modelliert von Bildhauer Br. Fischer daselbst.


Tafel 59. Kirche zu Hainsberg bei Dresden. Architekt:
Fritz Reuter in Dresden.
Die Kirche zeigt eine zentrale, kreuzförmige Anlage mit 550 Sitzplätzen,
die alle einen freien Blick nach Kanzel und Altar haben. Eine geräumige
Vorhalle, welche zur Kirche hinzugezogen werden kann, dient als Warte-
raum für Hochzeiten und Taufen.
Die Ausmalung des Innern geschieht durch Professor O. Gussmann,
der auch die Kartons für die sämtlichen Fenster, welche von der Firma
Gebr. Liebert in Dresden ausgeführt werden, liefert. Die Architekturteile
bestehen aus Elbsandstein, die Flächen aus blaugrauem Syenit aus dem
Plauenschen Grunde bei Dresden. Die Baukosten betragen einschliesslich
Einrichtung, Heizung etc. circa 150000 Mk.
Tafel 60. Wohnhaus des Herrn E. M. Barton in Chicago.
Architekten: Frost & Granger in Chicago.
Aus »The Architectural Review« (Boston).
Tafel 61. Land- und Amtsgericht in Magdeburg. Archi-
tekt: Geh. Oberbaurat P. Thoetner in Berlin.
Der Entwurf ist im Ministerium der öffentlichen Arbeiten unter Leitung
des Geh. Baurates P. Thoemer aufgestellt. Die Baukosten ohne Grunderwerb,
Bauleitung und innere Einrichtung sind auf 288000 Mk. veranschlagt,
wovon 174000 Mk. auf die Nebenanlagen entfallen. Die Hauptfront soll
vorwiegend als Werksteinbau ausgeführt werden, die Seiten und Hinter-
fronten als Putzbau unter sparsamer Verwendung von Sandstein.
Tafel 62. Wohnhaus in der II. Exterschen Villenkolonie
in Neu-Pasing bei München. Erbaut von der Terraingesell-
schaft ,,Neu-Westend“ A. G. in München.
Das Haus enthält Wohnräume und Atelier des Kunstmalers Professor
Karl Gussow. Im Souterrain befinden sich äusser den eigentlichen Kellern
noch ein grosser Arbeitsraum und die Waschküche. Die Anordnung der
Wohnräume und ihre Verbindung mit dem als Annex behandelten Atelierbau
ergiebt sich aus den beiden beigegebenen Grundrissen. Das charakteristische
sehr hohe Dach enthält zwei Zimmer, zwei bewohnbare Kammern und die
Speicherräume. Das Atelier, 11,50 auf 8 m gross, hat eigenen Eingang,
Seiten- und Oberlicht und ist durch eine eiserne Wendeltreppe direkt auch
mit den Zimmern des ersten Stockes verbunden.


Eingebautes Wohn- und Geschäfts-
haus in Dresden.

Architekt: Hermann Tlriime
in Dresden.

Ueber dem betonierten
Sockel ist das Mauerwerk aus
Backsteinen mit weissem Kalk¬
mörtelverputz ausgeführt. Das
reich behandelte Fachwerk ist in
braunem Holzton gehalten, die
Fensterläden grün gestrichen und
das Dach mit roten Platten ein¬
gedeckt.
Tafel 63. Eingebautes
Wohn- und Geschäftshaus
für Dresden. Architekt: Her¬
mann Thüme in Dresden.
Die Frontlänge dieses ein¬
gebauten Hauses beträgt 12 m,
die bebaute Fläche 285 qm. Das
Erdgeschoss enthält zwei grössere
Läden, von denen der linke aus-
gedehnte Ausstellungs- und Nie¬
derlagsräume umfasst. Die drei
Stockwerke bestehen aus Woh-
nungen von je sieben Zimmern
mit Nebenräumen. Im Dachge¬
schoss ist ebenfalls eine grössere
Wohnung untergebracht. Bei gut
bürgerlicher, moderner Ausstat¬
tung mit allen zeitgemässen Ein-
richtungen ist der Quadratmeter
auf 300 Mk. veranschlagt, der Mietzins, mit Rücksicht auf die günstige
Lage des Grundstücks, auf rund 11000 Mk.
Tafel 64. Das Prinzregententheater in München. Archi-
tekten: Heilmann & Littmann. Mitarbeiter: Architekt Franz
Habich in München.
4. Zuschauerraum.
Siehe auch Tafel 49 und 50.

Kirche für Hainsberg Architekt:
bei Dresden. Fritz Reuter in Dresden.


Textblatt: Lambrequin in GobeIin-(Hautelisse-)Wirkerei.
Ausgeführt von Frau Elin Wästberg in Stockholm.
Aus der Ausstellung der Handarbetets-Vänner in Stockholm im
Berliner Kunstgewerbemuseum. (Vertretung für Deutschland: Bureau Sass-
niz-Trelleborg, Berlin, Unter den Linden 59.)
Textblatt: Partie aus dem Wallenstein-Park in Prag. Auf-
genommen von Architekt Paul Bachmann in Dresden.
Textblatt: Detailstudie. Architekt: Josef Reuters in Wil-
mersdorf.
Textblatt: Elektrische Hoch- und Untergrundbahn von
Siemens & Halske in Berlin. Bahnhof Hallesches Thor. Archi-
tekten: Professor Solf & Wichards in Berlin.

Bücherbesprechungen.
Die Bedachung am Heidelberger Otto-Heinrichsbau vor 1689.
Architekturgeschichtliche Untersuchung als Beitrag zur Klärung schwebender
Fragen von Beruh. Rossmann, Architekt und Professor. Mit 15 Abbildungen.
Karlsruhe, G. Braunsche Hofbuchdruckerei 1902. Preis 1,20 Mk.
Der Verfasser kommt auf Grund seiner Untersuchungen zu dem
Schluss, dass Kurfürst Otto Heinrich keine Giebel, sondern einen horizontalen
Abschluss beabsichtigt habe, dass die Merianschen Giebel thatsächlich vor-
handen, aber eine spätere Zutat von zweifelhaftem künstlerischem Werte
waren und schon vor Beginn des Dreissigjährigen Krieges von Friedrich V.
durch ein Längsdach mit Zwerchgiebeln ersetzt wurden. Deshalb sei für
den Fall, dass der bautechnische Zustand der Ruine eine Ueberdachung
des Otto-Heinrichsbaues fordere und diese auf historischer Grundlage er-
folgen solle, nur ein Walmdach mit einfachem Horizontalabschluss der
Fassade oder den beiden Zwerchgiebeln mit den drei Löwen auszuführen.
Alt-Danzig. Charakteristische Giebelbauten und Portale in Danzig
aus der Zeit vom 14. bis 18. Jahrhundert. 60 Blatt Lichtdrucke nebst
einem Vorwort. Herausgegeben vom Westpreussischen Architekten- und
Ingenieurverein zu Danzig. Nach Aufnahmen von R. Th. Ruhn. Verlag
von R. Th. Kuhn’s Erben in Danzig 1901. Buchhändlerischer Vertrieb
durch L. Sauniers Buchhandlung, Danzig. In Mappe. Preis 18 Mk.
Eine Fülle hochinteressanter Bauwerke und Einzelheiten ist es, welche
in vorliegender Mappe als der gegenwärtige Bestand an künstlerisch wert-
vollen Bauten der Vergangenheit in Danzig zusammengestellt sind. Auf
60 Tafeln mit über 100 guten Aufnahmen werden uns die mächtigen Giebel
und Türme der Kirchen aus der Zeit der Ordensherrschaft, dann die viel-
geschossigen schmalen Giebelhäuser von der gotischen Zeit herab bis zum
Rokoko und Empire, das Zeughaus, das Rathaus, die Thore, die malerischen
Portale und die weit in die Strasse hinein vorspringenden terrassenartigen
Ruheplätze vor den Häusern, die sogenannten Beischläge, vorgeführt. Der
Westpreussische Architekten- und Ingenieurverein und der von diesem
beauftragte Königl. Baurat Lembeck haben sich mit der Veröffentlichung
dieser reichhaltigen Sammlung ein Verdienst um die Geschichte der Stadt
wie um die zahlreichen Fachgenossen erworben, welche aus diesen Blättern
Anregung schöpfen werden. Besonders willkommen wird die Sammlung
den Teilnehmern an dem jetzt ausgeschriebenen Fassadenwettbewerbe des
Vereins für Pflege und Erhaltung der Baudenkmäler in Danzig sein.

Für die Redaktion verantwortlich: Baurat Carl Weigle in Stuttgart.

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