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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 18.1902

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Heft 4
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Notizen / Reichsgerichtsentscheidungen / Zeitschriftenschau / Bücherbesprechungen / Laufende Wettbewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.44900#0040

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1902

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 4


Albert Kretzschmar daselbst.

Angetragene Stuckdecke in der
Hannoverschen Bank in Hannover.

Architekt: Regierungsbaumeister Otto Stahn in Berlin.
Ausgeführt von

eine Schlange, eine Nachtigall, eine Eidechse, ein Ziegenbock und ein Kentaur.
Die Arbeit soll aus der besseren Zeit griechischer Kunst stammen und für
das Museum in Konstantinopel erworben werden. (L'Emulation.)
Reichsgerichtsentscheidungen.
Hausschwamm. Bleibt nach Beseitigung des Hausschwammes
Schwammverdacht immer noch fortbestehen, und mindert dieser den
Verkehrswert des Gebäudes, so kann für die Frage der Erheblichkeit der
Wertminderung die Höhe der zur Beseitigung des Schwammes aufzu-
wendenden Kosten nicht ausschlaggebend sein. —
Entsch. d. R. Ger. vom 12. Oktober 1901.
Zeitschriftenschau.
Romanische Centralbauten in Franken. Mit Abbildungen. Von Schulz-
Miinchen. Denkmalspflege 1901, Nr. 14.
Kirchenglocken im Herzogtum Braunschweig. Mit Abbildungen von
Glocken aus romanischer und gotischer Zeit. Von Baurat Hans Pfeifer.
Denkmalspflege 1901, Nr. 15.
Handelskammern und Handwerkskammern. Von Kreisgerichtsrat
Dr. B. Hilse. „Die Kritik“ 1. Dezember 1901. (Nachweis, dass Bau-
gewerksmeister nur zur Handwerkskammer, aber nicht auch zur Handels-
kammer beitritts- und beitragspflichtig sind.)
A Criticism of Catholic Architecture in the United States. Mit
vielen Abbildungen. Von Charles D. Maginnis. The Architectural
Review (Boston) 1901, X.
Ueber neuere Polizei-Gefangenenhäuser. Mit mehreren Tafeln. Von
K. K. Baurat Karl Holzer. Oesterr. Wochenschr. für d. öffentl. Bau-
dienst 1901, Heft 36. Behandelt die Anlagen in Berlin, Dresden, Hamburg-
Altona und München.
Die internationale Ausstellung in Glasgow. Mit Abb. Centralblatt d.
Bauverw. 1901, Nr. 73. —

Die Hofgemeinschaft als Grund-
dienstbarkeit. Von Kreisgerichtsrat
Dr. B. Hilse in Berlin in »Das Recht«
1901, Nr. 20.
Das Reichsgericht hat in seinem Ur-
teil vom 26. Januar 1901 (Entsch. Bd. 47,
S. 202) als Rechtsgrundsatz anerkannt,
dass nach den Vorschriften des B. G. B.
der Eigentümer zweier Grundstücke an
dem einen zu Gunsten des andern eine
Grunddienstbarkeit nicht bestellen kann.
Infolgedessen darf der Besitzer zweier be-
nachbarter Grundstücke auf dem einen zu
Gunsten des anderen weder eine Hof-
gemeinschaftbegründen, noch einen freien
Vorplatz einräumen. Als Ausweg bleibt
nur, einen ideellen Anteil des einen Grund-
stückes einem dritten aufzulassen, mit
dessen Hilfe die Grunddienstbarkeit in
rechtsverbindlicher Form geschaffen wer-
den kann, worauf unbeschadet der Fort-
dauer der Grunddienstbarkeit (B. G. B.
§ 889) die Rückauflassung des ideellen
Anteiles erfolgen kann.
Bücherbesprechungen.
Bau, Einrichtung und Organisation
psychiatrischer Stadtasyle. Betrach-
tungen über eine zeitgemässe Verbesse-
rung der Fürsorge für Geistes- und
Nervenkranke. Von Dr. A. Dannemanti,
Privatdozent an der Universität Giessen
und Oberarzt an der psychiatrischen
Klinik daselbst. Halle a. S. bei Karl
Marhold, 1901. Preis 4 Mk. 172 S.
Text, 7 Tafeln mit Grundrissen psychia-
trischer Stadtasyle.
»Psychiatrische Stadtasyle: nennt der
Verfasser kleinere Hospitäler für das
psychiatrische Fach im weiteren Sinne,
also Institute, die lediglich der Fürsorge
für die Geistes- und Nervenkranken dienen sollen. Stadtasyle nennt er sie iin
Gegensätze zu den Landasylen, jenen grossen Anstalten mit 500—600 Betten
und mehr, die wesentlich andere Ziele erstreben, als diese kleinen Asyle
mit ihren 20—30 Plätzen, die übrigens ebensowohl als selbständige Institute
wie als Annexe zu den grossen Krankenhäusern oder als psychiatrische
Kliniken eingerichtet werden können. Aus den Anforderungen, denen die
Asyle genügen sollen, leitet der Verfasser die Einrichtung und Organisation
dieser Anstalten ab, woraus sich dann die baulichen Erfordernisse ergeben,
Erfordernisse, deren Ausgestaltung das in den besten Lehrbüchern der
Architektur hierüber Angegebene inzwischen weit überholt hat, so dass der
Verfasser sogar das Durm-Wagnersche Handbuch der Architektur« und die
Baukunde des Architekten« für die Orientierung auf diesem Spezialgebiete
mit Recht als veraltet und unvollständig bezeichnet. Äusser den Aerzten und
den auf diesem Gebiete thätigen Verwaltungs- und Stadtbeamten ist das
Studium des Werks allen denjenigen Architekten zu empfehlen, die mit dem
Entwerfen oder der Ausführung derartiger Bauten zu thun haben, wie über-
haupt allen, die sich für die Frage besonders interessieren. Dass dem Werke
das sonst übliche Inhaltsverzeichnis fehlt, ist als ein Vorteil nicht zu erkennen.
Thüringer Kalender. Herausgegeben vom Thüringischen Museum in
Eisenach durch Professor Dr. Georg Voss. 1902. Verlag von Fischer
und Franke, Berlin.
Reich ausgestattet mit Abbildungen sagenumwobener Burgen, mit
Wiedergaben alter Städtebilder von Merian, mit Zeichnungen und Photo-
graphieen schöner alter Häuser, kunstgewerblicher und kunsthistorischer
Sehenswürdigkeiten, Waffen, Münzen, Trachten u. s. w. und mit kurzen
Aufsätzen aus der Feder einer stattlichen Reihe hervorragender Kunst-
kenner und Kunstforscher des schönen Thüringerlandes ist der Thüringer
Kalender recht geeignet, Interesse und Verständnis für die Denkmäler der
Kunst und Kultur in Stadt und Land zu verbreiten und die Anhänglichkeit
an die engere Heimat zu stärken. Aber auch in weiteren Kreisen wird der
Kalender sicher viele Freunde finden. Möge ihm die uneigennützige Hin-
gabe der Mitarbeiter auch für spätere Auflagen erhalten bleiben. Z.

Laufende Wettbewerbe.

Für die Redaktion verantwortlich: Baurat Carl Weigle in Stuttgart.

Ausschreibende
Gegenstand
Besondere
Bemerkungen
Ablieferungs¬
termin
Preise
Teilnehmer
Bezugsquelle und Preis
der Unterlagen
Coblenzer Volksbank, e. Gen. m.
unb. H.
Geschäftshaus

1/2. 1902
1500,1000, 500 Mk.
Deutsche
Architekten
Frei
Grossherzogliche Bürgermeisterei
Giessen
Höhere und erweiterte Mäd¬
chenschule

10/2. 1902
1500,1000, 500 Mk.
Ankäufe f. j e 500 Mk.
Allgemein
5 Mk.
St. Georgengemeinde in Thorn
Kirche mit 800 Sitzplätzen und
Pfarrhaus im Vorort Mocker

15/2. 1902
1200 Mk. für
1 oder 2 Preise
Deutsche
Architekten
Durch Pfarrer Heuer
in Thorn - Mocker
Thornerstr. 5. Frei.
Verein »Ornament« in Berlin im
Auftrage der Firma Aug. Engel-
hardt & Kaebrich in Elberfeld
Entwürfe für geschmackvolle
Decken- u.Wanddekorationen
in modernem Stile. 1:10.
Für die drei Preise
sind die erforder-
lichen Details mit-
zuliefern
15/.3 1902
500, 400, 300 Mk.
Ankäufe für
200 und 100 Mk.

Bildhauer Kretzsch-
mar, Berlin W.,
Dessauerstr. 25
Senat der Stadt Helsingfors
Archäologisches, historisches
und ethnographisches Museum

10/5. 1902
5000, 3000, 2000,
1000 Mk. finn. W.



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