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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 18.1902

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Heft 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.44900#0046

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1902

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 5


Tafel 39. Villa des Herrn Weiner in Mosbach (Baden).
Architekt: Karl Otto Hartmann in Lahr.
Das Bauprogramm verlangte als Wohnung für eine grössere Familie
im Erdgeschoss Herren-, Empfangs- und Esszimmer, sowie die Küche und
das Badezimmer, im ersten Stock die Wohn- und Schlafräume, bestehend
in vier Zimmern von je 25—30 qm, im Dach¬
geschoss mehrere Dachzimmer. Das ganze
Gebäude ist unterkellert und mit halbkreis-
förmigen Tonnengewölben für ein grösseres
Weinlager versehen. Die Architekturglieder
sind aus rotem Neckarsandstein hergestellt,
die Aussenwände weiss verputzt.
Baukosten rund 30000 Mk.
Tafel 40. Lebensversicherungs¬
und Ersparnisbank in Stuttgart. Ar¬
chitekten: Eisenlohr &Weigle, Bauräte
in Stuttgart.
1. Perspektivische Ansicht.
Der Bau, dessen zwei Hauptfassaden
ganz aus feinkörnigem Haller Sandstein aus¬
geführt sind, besitzt bei einer Breite von
36 m die stattliche Länge von 52 m.
Auf hohem Unterbau, der die Diener¬
wohnungen, Magazinräume und den stahl¬
gepanzerten Tresor enthält, erhebt sich der
Aufbau in drei Stockwerken, in denen die
vielverzweigten Abteilungen der grossen An-
stalt untergebracht sind.
Das Erdgeschoss ist in derber Rustica
durchgeführt; die zwei Obergeschosse sind
durch eine Pilasterstellung zusammengefasst,
welche das Hauptgesims und eine dekora-
tive Attika trägt. Der Haupteingang in der
Silberburgstrasse ist durch einen weit vor¬
springenden Mittelbau gekennzeichnet, dessen
reicher Giebelabschluss durch vier Dreiviertel-
säulen getragen wird. Ausserdem ist hier-
durch die Lage der zwei Sitzungssäle zum
äussern Ausdruck gekommen.
Die Architektur des Hauses bewegt sich in den Formen einer mit
frischen Elementen durchsetzten Hochrenaissance. Bei aller Sparsamkeit in
der Verwendung bildnerischen Schmuckes ist doch die Erscheinung eines

nüchternen Kanzleigebäudes glücklich vermieden und der Eindruck würdiger
Monumentalität erreicht.
Der Grundriss zeigt grosse Uebersichtlichkeit und Klarheit. Vier
Flügel umfassen einen Mittelhof, der den ringsumlaufenden Korridoren,
den Warteräumen, Treppen und Garderoben reichliches Licht spendet,
während die Bureauräume von allen vier
Aussenseiten des ringsum freistehenden
Hauses ihr Licht empfangen.
Vom Haupteingang aus betritt man
ein in Sandstein ausgeführtes Vestibül mit
stuckiertem Tonnengewölbe, und von hier
aus in der Achse weiterschreitend eine Halle,
die das Haupttreppenhaus enthält und rechts
und links mit den Korridoren und Warte-
räumen in Verbindung steht. In dieser Halle
allein ist durch Verwendung von poliertem
Granit, Marmor und Stuckmarmor ein
grösserer Aufwand entfaltet, der jedoch nur
in gediegenster und keineswegs aufdring-
licher Weise in die Erscheinung tritt. Eine
breite freitragende Treppe aus belgischem
Marmor führt in drei Absätzen nach oben.
Ein grosses, mit einfacher Glasmalerei ge-
schmücktes Fenster liefert im Verein mit
einem Oberlichtfenster dem Treppenhause
und dem Mittelgang eine Fülle von Licht.
Die Hauptkorridore und Warteräume
sind gewölbt, alle Decken aus Eisen und Stein.
Von Innenräumen haben nur der
Sitzungssaal und die zwei Direktorenzimmer
eine reichere Ausbildung erfahren. Alle übri-
gen Säle und Zimmer sind aufs einfachste
ausgestattet.
Das Gebäude ist mit elektrischer Be-
leuchtung, Niederdruckdampfheizung und
künstlicher Ventilation versehen.
Textblatt: Gobelinwirkerei; aus-
geführt von den Fräulein
& Wästberg in Stockholm.
Aus der Ausstellung des >Handarbetets-Vänner« in Stockholm im
Berliner Kunstgewerbemuseum. (Vertretung für Deutschland: Bureau
Sassnitz-Trelleborg, Berlin, Unter den Linden 59.)


Erker am Amtsgericht zu Halle a. S.



Lebensversicherungs- und Ersparnisbank in Stuttgart.
Grundrisse.



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