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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 18.1902

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Heft 5
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1902

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 5




Mosaikbilder, in denen oft nordländische
Phantastik und morgenländische Mär¬
chenpracht zu einem bezaubernden Ge¬
samtbilde verschmolzen sind. Die aus¬
führliche Schilderung der besten Werke
mit ihren Einzelheiten und durch muster¬
gültige Lichtdrucke wird vielen, die bis¬
her nur wenig von jenen fernen Kunst¬
stätten an der Schwelle des Orients
kannten, gewiss willkommen sein. Far¬
bige Facsimilewiedergaben nach Auf¬
nahmen des Verfassers geben uns einen
Begriff von der Farbenpracht der Orna¬
mente und der Mosaikbilder, die jedem
unvergesslich bleibt, der sie mit eigenen Augen schauen durfte. Auch wer
nicht von dem Studium dieser Kunstwerke der Vergangenheit eine besonders
starke und nachhaltige Befruchtung unseres modernen Schaffens erhofft, wie
der Verfasser, wird mit hohem Genuss dieses prachtvoll ausgestattete Werk
immer wieder zur Hand nehmen, dem wir weiteste Verbreitung wünschen. Z.

Ratskeller in Danzig.
Umrahmung eines Mosaikbildes und Säule.

Architekt: Professor Karl Hoffacker in Karlsruhe.
Modelliert von R. Schirmer in Berlin.

stand an Kunstwerken früherer Zeiten
verzeichnen, so gibt dieses auf Anregung
und aus opferfreudigster Mitarbeit der
deutschen Architektenvereine hervorge-
gangene grossartig angelegte Sammel-
werk einen Ueberblick über die uns er-
haltenen Zeugen einer fast erloschenen
Volkskunst im besten Sinne des Wortes,
aus der zu schöpfen und die wieder zu
beleben eine freudige und dankbare Auf-
gabe für die jüngere Generation unsrer
Architektenschaft sein muss. Möge die
schönste Frucht, eine künstlerische Wie-
dergeburt unsres ländlichen und klein-
städtischen Bauwesens in Anknüpfung an die alte, den Stammeseigentüm-
lichkeiten und den Sonderbedürfnissen der betreffenden Gegenden ent-
sprechende Bauweise recht bald reifen! Möchte auch eine sinngemässe
Nachprüfung der ländlichen Bauordnungen diese fördern. Z.
Meisterwerke Sarazenisch-Normannischer Kunst in Sizilien und
Unteritalien. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des Mittelalters
von Th. Kutschmann. 32 Tafeln in Lichtdruck und 8 Tafeln in
Chromo-Facsimiledruck mit reich illustriertem Texte. Berlin, Franz
Jägers Kunstverlag. Preis 75 Mark.
»Als der aus einer Verschmelzung der Antike mit deutschem
Geiste entstandene romanische Stil der Gotik weichen musste,
handelte es sich nicht um ein Ableben, sondern nur um Unter-
brechung und Absetzung einer Kunstperiode, zur Zeit ihrer
höchsten Blüte, als ihr noch volle Lebenskraft innewohnte.
In diesem Umstande liegt auch die Möglichkeit einer Wieder-
aufnahme, einer Weiterbildung für moderne Zwecke, die
sich in der That vorzubereiten scheint. Was aber den
romanischen Geist ganz besonders auszeichnet und
dadurch für seine Wiederaufnahme spricht, ist seine
grosse Anpassungsfähigkeit, die individueller Auf-
fassung breitesten Raum gibt, und dass er deut-
schem Empfinden entgegenkommt, wie kein
andrer der historischen Baustile.« Von diesen
Gesichtspunkten ausgehend, schildert der
Verfasser in anschaulichster Weise eine
der reizvollsten Blüten romanischer
Kunst, die Verschmelzung normanni¬
scher und sarazenischer Kunst auf
sizilischem und unteritalischem
Boden. Ein kurzer Abriss der Ge¬
schichte Siziliens erklärt diese
seltsame Kulturmischung,
die so einzigartige Werke
hervorgebracht hat. Stau¬
nende Bewunderung
ergreift uns bei der
Betrachtung dieser
Schöpfungen aus
Stein und Erz,
dieser
Bronzethii-
ren und

gewal-
tigen

Altfränkische Bilder. Illustrierter kunsthistorischer Prachtkalender.
Mit erläuterndem Text von Dr. Theodor Renner. VIILJahrg. 1902.
Verlag der Kgl. Univers.-Druckerei von H. Stürtz, Würzburg. Preis 1 M.
In der bekannten vornehmen Ausstattung bringt der VIII. Jahr-
gang dieses ältesten der neuerdings so beliebten kunsthistorischen
Provinzialkalender abermals eine Fülle prächtiger Aufnahmen alter
Baudenkmäler und kunstvoller Einzelheiten aus dem an Kunst-
schätzen so reichen Frankenlande nebst sorgfältig und anziehend
bearbeitetem Texte. Möge die Zahl seiner Freunde auch in
diesem Jahre kräftig wachsen!
Statik für Hoch- und Tiefbautechniker. Ein Lehr-
buch für den Unterricht an bautechnischen Lehr-
anstalten, sowie zum Selbstunterricht und Nach-
schlagen, mit 178 Uebungsaufgaben und 462 Fi-
guren, nebst einem Anhang von Tabellen. Be-
arbeitet von Professor J. Vonderlinn, dipl. und
staatlich gepr. Ingenieur. Zweite erweiterte
Auflage der Statik für Bauhand-
werker. Stuttgart, Verlag von Julius
Maier. 1902. Preis 4 Mk., Partiepreis
3,50 Mk.
Die freundliche Aufnahme,
welche die Statik des Bau-
andwerkers gefunden, hat
schnell eine neue Auflage
nötig gemacht, die durch
einige Kapitel aus dem
Gebiete des Tiefbaues
erweitert wurde, und
welche dem in
der Praxis befind-
lichenTechniker
ganz beson-
ders will-
kommen
sein wer-
den.

Bauernhaus in Steinkirchen (Altes Land, Prov. Hannover).

Aus: »Das Bauernhaus im Deutschen Reiche« (s. Bücherbesprechungen).

Für die Redaktion verantwortlich: Baurat Carl Weigle in Stuttgart.

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