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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 18.1902

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Heft 10
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Von der Rheinischen-westfälischen Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung in Düsseldorf 1902
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https://doi.org/10.11588/diglit.44900#0083

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1902

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 10






Architekten: H. vom Endt
& Bauer in Düsseldorf.

Pavillon des Hörder Bergwerks-
und Hüttenvereins.

Kartusche vom Pavillon der
Buderusschen Eisenwerke in
Wetzlar.

Pavillon der Firma Architekt: F. J. Pleyer
Villeroy & Bocli in Mettlach. in Mainz.

bauten unstreitige Vor-
züge besitzt. Hier kam
ausserdem das geringe
Gewicht derartiger
Bauten mit Rücksicht
auf die starke Auf-
hohung des Terrains
in Betracht.
Die Erwartung
vieler, auf der Aus-
stellung der grossen
Hüttenwerke einen
Stahl- und Eisenbau-
stil zu finden, ist so-
mit völlig getäuscht.
Der einzige Versuch
einer Verwendung des
Eisens zur künstleri¬
schen Fassadengestaltung an dem Gebäude der Guten Hoff-
nungshütte in Oberhausen und der Gasmotorenfabrik in Deutz
wird mindestens sehr verschieden beurteilt. Eine überzeugende
Kraft besitzt er jedenfalls nicht.
Bemerkenswert besonders in Bezug auf die Materialbehand-
lung ist die Ausstellung des
Deutschen Betonvereins, die
allgemeineAnerkennungfindet.
Neben den für die Aus¬
stellung selbst geschaffenen
Bauten ist natürlich auch eine
grosse Anzahl von architek¬
tonischen Entwürfen und Ab¬
bildungen von ausgeführten
Bauten aller Art ausgestellt.
Wenn diese in der Gesamt-
ausstellung und gegenüber
den Gemälden und Skulpturen
der Kunsthalle nicht so zur
Geltung kommen, wie sie es
nach ihrem Inhalte verdienten,
so liegt dies nicht zum wenig-
sten daran, dass sie in ein-
zelnen Gruppen räumlich weit
voneinander getrennt in ver¬
schiedenen Gebäuden unter¬
gebracht sind und der Be¬
sucher deshalb nur schwer einen richtigen Ueberblick über die
Fülle des auf diesem Gebiete Dargebotenen gewinnt.
Ein Ecksaal im Erdgeschoss des Kunstpalastes enthält
die gut beschickte Ausstellung des Düsseldorfer Archi-
tektenvereins. Im Obergeschoss des Kunstpalastes sind
zahlreiche Entwürfe von ausserhalb ansässigen Privat-
architekten und die im Ministerium der öffentlichen
Arbeiten aus-
gearbeiteten
Entwürfe zu
Kirchen, Ge-
richts- und Ver-
waltungsge-
bäuden für das
Rheinland und
Westfalen unter-
gebracht, wäh-
rend die wegen
ihrer künstleri-
schen Durchbil-
dung und der
wirkungsvollen
Darstellung viel
beachteten Ent-
würfe für die
zahlreichen neue-
ren Bahnhofs-

Paviiion der Buderusschen
Eisenwerke in Wetzlar.

Architekten : H. vom Endt
& Bauer in Düsseldorf.

als in sich abgeschlossenes Ganzes im Ober-
Kruppschen Pavillons untergebracht.

Architekt: Ernst Marx
in Dortmund.
Kruppschen Arbeiterkolonieen
auch künstlerisch reizvoll durchgebildeten Häuschen, abseits
davon wieder
geschoss des
Schliesslich
sind an dieser
Stelle noch die
recht tüchti¬
gen Leistun¬
gen der Bau¬
gewerks- und
Fachschulen
in Aachen,
Köln, Düssel¬
dorf, Elber¬
feld - Barmen,
Frankfurt a.M.,
Höxter, Mün¬
ster u. s. w. zu
nennen, die in
Halle III, ge¬
genüber der
Maschinen¬
halle, zu einer
stattlichen
Schaustellung
vereinigt sind.

Pavillon der Düsseldorfer Maschinenbau- Architekt: Joseph Hundt
anstalt vorm. J. Losenhausen. in Düsseldorf.
bauten an der Mosel u. s. w. am andern Ende des weiten
Ausstellungsfeldes im Pavillon der Kgl. Staatseisenbahnen zu
finden sind. — Die umfangreiche Ausstellung der städtischen
Baubehörden dagegen mit
grossartigen Hafenanlagen,
Schulen, Krankenhäusern und
Wohlfahrtsanstalten aller Art
befindet sich in der Halle I in
der Nähe des Alpenpanoramas
neben allerhand bau- und ge-
sundheitstechnischen Gegen-
ständen. In demselben Raume
sind auch die Pläne und Mo-
delle der zahlreichen Arbeiter-
kolonieen, Genesungsheime
u. s. w. aufgestellt, welche die
Erfolge der von den grossen
industriellen Werken und den
Wohlthätigkeitsanstalten und
Vereinen geübten sozialpoliti-
schen Fürsorge erkennen
lassen. Doch ist leider ein we-
sentlicher Teil dieser Gruppe,
die in jeder Hinsicht beach-
tenswerten Pläne der grossen
mit ihren schmucken, vielfach

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