Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

DOI issue:
Bernard der Heilige, Markgraf von Baden
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0055

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
53

lebte ber Süitgftno,, gleid) »telen »erehrungöroürbtgen ÜJlämtern be$
SlfterthumS, mit bem Siotljigjten öergnügt, auSfchfiefttcf) fernen ©tubt'en,
feinen frommen Betrachtungen unb QBerfen; nur eine fef)r wichtige Sin*
gelegenhett führte t£)n wteber tu ba6 ©eräufcf) ber SBeft jurütf.

3m 3al)re Merjehnfmnberf bret unb fünfzig war Äonftantinopel üon
ben dürfen erobert werben unb ba$ grtedf)ifdbe 9ietcf) ju ©rabe gegan*
gen. ©ett bamal£ l)atte man gegen ben (Erbfetnb ber GStyrtjtenfyet't einen
Äreujjug betrieben, womit e$ nun (Srnft gelten füllte. 2öi'eberl)olte Stuf*
forberungen be$ ^abjleä nötigten ben Gaffer ju einem tt)ätltcf)en <$xiU
fcfjfuf, unb eö war nunmehr au bem, bi'e europätfcfyett jpöfe für ba$
Unternehmen bearbeiten ju [äffen. ijteju gehörte ein 50?ann, beffen
Sharatter unb (£tfer für bie fjeiftge (Sache ben guten Srfolg feiner üfttf*
fton üerbürgten. £>ie 2Öah,f fonnte nicht fchwiertg fet>n. 2Xer Äatfer über*
trug bte ©efanbtfcbaft bem eblcn Üftarfgrafcu öon S3aben, welcher ftcfj
burch feine henwrleudhtenbe £itgenb unb S3tlbimg bereite bte felteue 2lu$*
jeichnung be£ £)rben$ »om golbenen SSliefi erworben hatte.

Sernharb begab ffc£> juerfr nach §r auf reich ju Äönig $arl bem
Siebten, beffen Tochter Margaretha ihm früher »erlebt gewefen; fn'er*
auf nach Stalten jum ^)erjog son ©aüotjen. 9cachbem er hier gute 3«*
ftcheruugen erhalten, war fein (£nrfd)lu$, nach 9?om ju reifen; aber
fchon $n 5D?ontcat'Cfer überfiel if)n plöjfia') unb Ejefttg eine $ran%tt,
gegen bte feine 3ugenbfraft nicht mef)r attffam. (S'r ftarb am fünfzehn*
ten iöeumonb, im Sahre taufenb üterf)unbert acht unb fünfzig.

£>a$ 9E/?arfgraf Q3ernl)arb nachmalt som ^abfie feiig gebrochen,
t)on ber <&tabt 9)?ontcattler jum ©chujljetfigen erwählt, jährlich au
einem befonbern $efttage öerehrt, unb 3afjrl)unberte lang öou tt>aEfa(}#
renbem SSolf in mancherlei Dothen um jjjulfe unb gürbt'tte angerufen
würbe, hierüber mögen wir »erfchtebentltch benfeit; aber bie ©anft*
mutl), bte SSefctjetbenhett, ber reine äÖanbel, bte milbthättge ©eftnnung
gegen bie Sinnen, bie 23idtgfet't unb ©erechttgfettSlt'ebe, ber rebliche
(grnft unb gfühenbe @ifer für ba$ Rumäne, unb ber feltene ©et'ft, wo*
buref) ftch ber fürjHiche Jüngling über bte S0?enge ber gewöhnlichen
Menfchen erhob, »erbienen unfere üollfle, unfere ungctheiltcfte Slnerfen^
nung unb SScvcbrung!

I.

5
 
Annotationen