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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Hedwig, Herzogin von Schwaben zu Hohentwiel
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0069

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x>kUcid)t bei ifyrer ©cfywefter, ber berühmten $lbtiffm ©erberg $u ©an?
ber6f)etm C1), ben latetmfcr/en 5D2ufen. Ottern bie ^plane ifyreS 25ater^
riffeit fte in Äurjem wt'eber au$ btefer ©ätfatnfett Rehmer) wollte ben
neuen ^erjog üon (Schwaben für feine ^>artf)et> gewinnen C2), nnb gab
ifjm bte £ebwig jur (Bemafylinf wtewofyl er fdwn jtemftd) betagt war«
3f)r felbft mochte btefer Umftanb ntcrjt unerwünfcfyt feijn, ba er fte einen
©cfyas bewahren tief, rochen bte floflerftdfje (grjtefjung aB ben fjöcfy*
fielt Dtufjm ber SDBetbttcf>fett fcarfiettte.

iperjog SSurffyarb »on ©rf)Waben f)aufete auf ber t)ol)en 23ergr>ejte
£wtel im §egan. dt fyarte weifanb wiber bie Ungarn unb in Stalten
rut)tnöott baö @df)rüerbt geführt3); fat pflegte er feinet StfterS unb
übte fromme 2ßerfe af$ Vorbereitung auf ba3 anbere Seben. 21B er im
3al)r neunfyunbert bret unb fiebrig ju feinen Vätern »erfcfyteb, trat^eb*
wig in baö xmgetfyetfte (grbe, unb erwarb ftcf) burd) tfjrert fyeröorfeucf)?
fenben, männlichen ©eift, wiber ba£ 2lnfef)en felbft ber ^anbe^gefe^e (4),
audE) bie 9cadf)folge in einem Steile beö jberjogtfjumS al6 Üteidf^öer?
weferin.

SamaB war 51t ©anft ©allen, beffen ©cfjtrtmwgtet bie ^erjogtn
ju verwalten fyatte, ber ^3örtner (ff£)arb ber fdjönfte unb getfiretcftjre
Wlbttify in ganj Schwaben, ©eine junge ^elbengeftalt, fein feuriger
33ltcf, feine berebte Bunge, fein l)of)e£ unb jugletd) liebreicfyeö 3Öefen
unterwarfen if)m 'jcbe£ ^erj; SJttemanb im Älofter war mit ben Sitten
vertrauter, in D'iatfjfcfylägen ftüger, in ©efcfyäften gewanbter. Siefen

(1) Siefe ©erber9 war aud) bte Severin 9?o3 witfya'ö, rcelcfye fte beri
metfren ifyrer fd)riftftellerifd)en 5Berfe »eranlajH I;at.

(2) Serjog &etnrid) war ber Sruber Äaifer ÖttoSI, beffen ©ofm, £ersog
Seutulf »on Schwaben, fo fefyr feine ÜÖRiggunft unb @iferfucf)t erwecft ftatte,
bafj er tfm 31t »erberben fud)te. gelang ifym and], swifdjen 93ater unb
©ofyn einen erbitterten Ärteg ju entjünben. Setttulf tt)urbe feinet ger-
jogtfmtnS entfejt unb baffelbe an @raf Surft)arb »erliefen, welcben fTct?
£>etnrtd) burd) bte £anb fetner Xodjter für bleibenb »erbinben wollte.

(3) ÜJlan wetfj welche ^fage für 3Deutfd)lanb biefe wüben £ Ungarn bamalö
waren, ba fie bte Itnemigfetten be3 {Äeid)e3 benüjten unb beinahe alljäbrltd)
einen JKaitbswg burd) Satern unb (Schwaben bis an ben ^etn unternahmen»
Sange 3eit flüchtete man ftd) nur cor if)nen; unter ^erjog Sur ff) arb aber
würben fie bei Augsburg fo aufö |)aitpt gefd)lagen, baf? fte nid)t reteber in
baS Sanb famen. ßbenfo tapfer, wie in biefer @d)lad)t, fampfte Surft)arb
für ben Äatfer gegen bie abtrünnigen ©rofjen St^lienö.

(4) Tiad) bem atemannifcfjen ©efe^e nämtid) blieb baö 2?eib ftetä unmünfctg,
fonnte alfo nie ein öffentlicfyeö @efd)äft, nie eine £)errfd)aft ober Regierung
übernefjmett.
 
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