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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Hedwig, Herzogin von Schwaben zu Hohentwiel
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0071

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mld^e fte fefbji au£ bem Sateittifcfjeu in'6 ©rtecf)tfdf)e überfejt fyatte.
23aib würbe 23urff)arb ber £iebfing £>ebwig$. gtift jeben gtrientag
brachte er auf bem ©cf)fofje bei if)r ju, unb erfernte in btefeit Wlufo
jlunben itacf) unb nacf) »oWommen @rtecf)tfcf). Slfö tl)n fein 23eruf enb*
lief? für bfeibenb tton Erntet entfernte, befcfjenfte fte ben ©cfyeibenben mit
einem Sporas unb anbern 23ücf)ern, welche noef) lange 3^t einen ©cfjmucf
ber fanftgatttfrf)en Q5ibfiotf)ef aufmachten (9).

2)iefe große Sßeref/rerin ber fyetbmfcfyen Siebter lebte aber wie eine
dornte, unb war in ifyrem benehmen fo ftreng, baß fte feibft ben
f)arb, wenn er ^uwetien im Ueberfprubefn feines? ^)erjen6 bie (Srnfrf/afc
figfeit beö 2et)rer6 »ergaß, empfinbftdf) süchtigen fteß (1(>). (£r war
befwegen auef) met)r ati einmal im S3egrifje, auf £wtef 51t entfliegen,
um e£ nie wieber ju feiert. 2I6er bie finge grau wußte tfyren erzürnten
$reunb buref) mancherlei au3gefucf)te ©efcfjenfe für tf)tt unb fein Äfojlter,
immer wieber ju befänftigen unb neu ju feflTefm Unter btefen @efcf}en*
feit befanb ftcf> ctnfi ein 9D?eßgewanb, worauf bie Sßermäl)fung ber spfjt*
fofogic mit bem SÖJerfur tu fuufrretcfjer ©tieferei bargefMt war, worauf
man fließen fann, wie fefyr bamaff bie Sttten auf ber urg Xvokl ju
£aufe waren, ©päter fam Qrffyarb buref) SSerweubung feiner iperrin an
ben fatferficfjen £of äff Äapfau unb D^atl) C11). @r gewann auefv bort
großen Einfluß, unb befonberf bie @unfi ber Königin 3fbeff)eib; ber
JOerjogin blieb er unttcrgeßftcf) f>t£ an i()ren Xo§*

SDcit juncf)menbem 2(fter würbe ^ebwig immer ffrenger. 3n ber
SSerwaftung tfjreö !Dreicf)f iu'fariatf behauptete fte ftetf baf Slnfeben einef
50iannef (12); man fürchtete fte eben fo fefyr, alf man fte tiebte.

(9) 23urfr)arb mürbe mfymaU Slbt feines $toiler3, rceidjeS er auö fefjr ge*
funfenen Sßerfyäftmffen stemltcf) «teter erl)0&.

(10) 3f)re3 ftrengen SSBanbeB olmgeacfytet formte £ebmtg btefe unb jene üble
9?acf)rebe nicht »erf)intern. @ff)arb fefbft erfuhr e3, als er eines Xageö
bei bem 2(bte »on {Ketcbenau eingefprocfyen. «Fortunate, raunte ifym berfelbe

beim 2t6fd)tebe tn1Ö £)f)r, <jui tarn pulcram diseipulam docere habes grain-
maticam. Q F r) a r b aber ernnberte if)m: « Sicut et tu, sanete doniine, Co-
telindam, monialem pulcram, diseipulam caram, doeuisti quidem dialecti-
cam. »

(11) erhielt beöwegen in ben fanftgaütfchen ©djrtften ben tarnen Palatinus
ober ber Söfftng.

(12) 31B bie SJbteien (Sanft ©alten unb {Heidenau einen erbitterten ©treit
friebtict) auägegftd^en Ratten, unb bie ^ersogin eö fpater erfuhr, brad) fte
erjürnt gegen @ff)arb awi: „3ch roitt ben ganjen Öerg«ng ber ©aefee ge-
nau tuiffen. Qi befrembet mtety fel;r, wie jwet J?föjler meines @ebietl)e$
 
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