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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Das erste Christenthum in unserer Heimath
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0150

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Angaben ber ©efcfytcfjte berechtigen un6 ju bem (Sdjfuffe, bag jtdj bte
batnalige Seüölferung unfcrcr l)eimatf)licf)en ©aue fcfjon großenteils jum
©üangeltum befannt fyabe, wemt unö bte Beugntffe gfctc^jctttgcr ©cfyrift*
ftetter aucfy wenig unterftüjen, unb btc Ueberbletbfel au$ ben Betten beö
roimfcfjen SSorlanbef beinahe fammtltcf) tton {jetbntfcfyem ©eprage ftnb*
2)ic junge Ätrcrje ber <2§rtjiett fonnte mtfyt gtanjenb auftreten; cö lag
in i'jjrem S^arafter, mef)r mtterttcfj 31t wirfen, aB nad) äußerer £>ar*
jMnng ju Treben. Unb fo tnu$te e3 fommen, ba$ bei ber *Berwü|luttg
unferer rfyeitttfdjett ©täbte burcf) bte fyereinbrecfyenben ©eutfdjett bie cfyrijl*
fielen ©enfmafe fetcfjt »er»tfcf>t würben unb untergtengen, wafyrenb btc
!)eibnifct)en in Rimbert unb fyunbert £rümmer(tü'cfen auf bte fpatfye 9?acf)?
weit gelangten»

$öa$ ütbefiett fonntc e$ auf btc fyetbntfcfjeu Stfetnanuen für einen
Crmfluß Ijaben, baß bte Settölferung, welche fte au$ iljrem 25efije fcer*
brängten, djrtfHtcfj war? freilief), wenn btc Eroberung be£ Streut*
tfyaleä burefj bie afemannifcfjen £öaffen auf eine fo barbarifefj jerfiorenbc

Tjaft, fo muf? man boef) jebenfattS annehmen, ba§ bie £auptftabt beö romi--
fdjen DbergermanienS, bereu jahfreidjfle 23e»öffmmg r tft f t et) vear, ftefeer*
liefe tamaU einen 93ifd)of gehabt habe, wie Spon fd)on um$ 3ahr 170 einen
I)atte. Sie [Reihe ber folgerten SSorflefjer ber matnätfdjen ^irdje rcurbe aber
burd) bie Störung ber ©tabt roährenb ber Sßölferrcanterung unterbrochen,
unb »on [ftutharb, welcher babef umFam, erfcheint feiner mehr mit 23e*
fttmmtf)ett bis in baS fechte 3ahrhunbert. OBergl. Sern er, ber SKatnjer
Dom I, 122.)

9?eben Martin »on SCRainj ftnfc in ben genannten ©pnobafaften and) bie
Sßtfchöfe SSiftor sonüßormS, 3effe6 *?on ©peier, SlmanbuS »on ©trafji«
bürg unb Sujtinuö »on QSafef unterjeidmet. 9tber biefe ©teibte erlitten
bie gleid)e Sßernuiftimg, woburd) ihre Ätrchen in benfelben 3crfalt gerieten.
SOtefjr aU ein 3ahrhunbert perfiof; »teüeid)t ohne geregelte 2Sorfteher. Die
wormfifche 23tfd)of3foIge beginnt junerläftig erjt mit €f>rotf)Dtb um bie
SÖiitte be^fediöten 3af)rl)unbertö wieber QSrfiannat, episcop. Wormat. 1,308),
bie fpeterifche unb flrafburgtfche erft mit Stthanafiuö unb 3lman-
buö, welche »on ^önig Dagobert I eingefejt würben (Seemann, cln-on

Spir. lih. III, cap. 12. Unb ©d)5pflin, Alsas. illustr.I, 337). 9ßon ben

23ifd)bfen su 2öinbifd) erfd)eint nad) ben ©türmen ber Sßölferwanberung juerjl
Subutfuö umö 3a!)r 503 (Keugart., episcop. Const. I, i), unb ju 33afe(
%m\ 3a()i*f)unberte fpater SöatanuS. (£3d)g, @efd). »on 58afe( I, 146.)

Der geiefyrte ©treit, nje(d)er über bie Urfprünge ber rfyeinifcften 93iötf)ü*
mer lange 3eit gefflfyrt reurbe, ^at bie fabelhaften Segrünber berfefben au5
ihrem Dämmerfcfeeine an ba$ 2age^Iid)t gebogen. 5ßol(te man inbeffen ba3
erjle 53ejlef)en tiefer 5tird)en allein auf bie urfunbfid) bejlimmten tarnen
befd)ränfen, fo wäre bieö ebenfo unfjtflortfd), mie im ©egentt^eil ber @(aube
an i(;re ©rünbung burd) ben tyWxsen SttaternuS, Seatuö unb Sre^cenö

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