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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Das erste Christenthum in unserer Heimath
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0159

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151

Befonbern greifyetfert aufyeftattet, im dvwcvbe seitlicher ©üfer mefyrfadf)
begünfttgt unb im Seftje berfelben forgfätrtg gefiebert (14).

Sie folgen ber mfdfjen Üftiffton unb biefer ©efe^e jetgten ficf> bafb
in einem ©rabe, löelcfyer für bic allgemeine gretfyett nnb $öof)lfal)rt gc=*
fafyrftrf) ju »erben breite. Senn mdfjt nnr entffunben überall neue 3el>
len unb Älöfter ber SSftoncfje, fonbern cö erzeugte ftcfj jwtfcfjett bem SSotf
unb feinen ©rofjen ein tt>al)rcr üöelteifer, biefelben mit Vergabungen unb
aSermadjtmffen ju überhäufen, Saö QKöncfytfyum nmdje baburrf) ju einer
übemu'cgenben %)laä)t in ber Ätrdje heran, unb bie freubige, bie fanfre

(14) Der Hauptinhalt biefer 37 erjlett Xitel ifl ungefähr fotgenber: «SBenn ein
freier Sftann fein @ut ober fiel) felbft ber Kirche »ermaßen will, foll i()n
weber ber Herzog, noch ber @raf, nod) fonft Semanb baran fnnbern. 3ebe
SBergabung mujj aber urfunblich unb im Seifein eon 7 Beugen gefd)ef>en.
5Ber ber Kirche ein fold)e3 SSermächtnijj «lieber entgeht, fällt in baö @erid)t
©otteS, in ben Kirchenbann unb in bie beftiinmte ©träfe, mufj tai dnt-
jogene jurüeferftatten unb tai gefejüche griebgelb erlegen, diu Verfolgter
genießt in ber Kird)e baö 2lfplred)t, unb wer biefeö an ihm »erlejt, bejaht
if)r unb ber föniglid)en Kammer 60 (Schillinge, nid)t allein weil er gegen

baÖ @efej geljanbelt, fonbern et ut alii cognoscant, epod sit timor Bei
in christianis, et honorem ecclesiis impendant. (Jrmorbet ein freier ben

anbern in ber Kirche, fo berfäfit er ihr unb bem gt'SfuS mit berfefben (summe
unb ber gamifie tei Grrmorbeten mit bem gefejlic^en 2ßiebergelb. 23er ein
ber Kirche anvertrautet @ut raubt, foll ei bem ßigentljümer boppclt, wer
ei fHehlt 27fach erfejen, unb bie Stirpe felbft mit 36 (Schillingen »erföfjnen.
Derfelbe 27fad)e Srfaj hat ber Dieb eineg eigentümlichen 0ut3 ber Kirche
ju leifren, unb wer einen ihrer Knechte tobtet, hat ihn, roie einen föniglichen
Knecht, mit 45 (Schillingen ju bejahten. 28er bewaffnet in bie 28ohnung
eineö Sifchofä ober ^farrerö einbringt, füf>net ei mit 36 (Schillingen. 2Ser
einen 93ifd)of ermorbet, foll ei büßen, rote einen Herjogömorb. Der 9K6r-
ber eineö Pfarrers wirb mit 600, ber eineö DiaFonö ober Wiöndji mit 400
(Schillingen geftraft. Kein Diener ber Kirche barf ein GKgentfwm berfefben
anberS eeräuffern, aU burd) Xaufch, unb FeinSaie ein folcheä beftjen ohne
ttrfunblichen SeweiS. Die Knechte ber Kirche follen brei Jage für fte,
unb brei Xage für ffd) felbft bie gelbarbeit beforgen, unb ihre Abgaben regele
mäfjig entrichten. Die freien ober Kolonen ber Kirche leiften ihr biefelben
Abgaben, roie bie Königöfeute an bie fönigltche Kammer. Sßtemanb foll am
©Dnntage Kned)tgarbeit »errichten, weil baö ©efej unb bie heilige (Schrift
ei »erbietben. Sin Knecht, ber bieg übertritt, foll mit(sd)lägen gezüchtigt,
ein freier, na et) breimafiger vergeblicher Mahnung, um bie Hälfte fetner
ßrbfehaft gebüßt, unb bei fernerer tlebertretung mit Serluft feiner grei*

heit beftraft Werben.» (©. Lex Alemannorum bei Urslis. Script, r. g
II, 61.) ^ater ^ettgart (episc. Const. t, 25) fagt: „Dagobertus rex
omnem Alemanniam legum emendatione pluriiuuni sibi obsüin\i(, rcscissis
inde gentilitium superstitivnum reli<jidi$.»
 
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