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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Rudolf der Erste, König der Deutschen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0167

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138

einige $>mm bcr 3facfj6arfd)aft ia^wifdjcn, Wefelen cä gelang, einen
2Bäffenjtttfffatib ju üemittefn.

3n benfefben £agen faßen p ^ranffurt am SWm'n bie bcutfdjen gürfren
öerfammelt, um enblt'd) ben ©rauem be| &®if$mxmi)$ burd) bie 2Bat)f
einc3 entfdjt'cbcncn Dbevbaupteö ein %id ju feiert, ^achbem Scrcitö
mehrere 9iamen bcjet'cfync-t worben, erhob ffd) ©räbifdicf Söerner yon
S0?amj unb fprad) für ben ©rafen üou i^abgbitrg, @r f)a6e tim fennen
gefernt nnb bt^er mit ädern S3ctfatt fceoftacfyfet. Di üb off fei) ein tapfe*
wtt ftuger, frommer nnb bieberer 50?ann, ein ^err o{)ne gefährliche
£au6macfjt nnb ber Später tton brei fieben^würbigen Töchtern. £>iefe
D?tbe gab ben 2luöfd)lag. Sie fcd)ö anwefenben Äurfürjlen erwarten
cinfirmmtg ben ©rafen Diubolf öon jpaböburg jum Äönig ber 2>eutfd)en.
•Die (fette ©timmc, it>efcf)e bem Äonig »on SBölmten juflunb, würbe über*
gangen, weil er nirf)t perfönlid) erfd)ienen war.

SDie 9?ad)rid)t oon bcr nenen $ßttigltt>a|f brachte ber 23urggraf üon
Dürnberg in ba$ Säger bei Safer. Slfö ber SStfcfjof fte »ernahm, rief
er höfmtfcfj auö: "©t§e feji, £err ©ort, fonft beftetgt er and) nod)
beinen Ztyon.» Diubolf aber freute ffcfj in Semutl) feinet ©lücfeö,
hob bie ^Belagerung auf, gab bie ©efangenen frei unb fagte $u ben
©einigen: "£abt grtebe mit Sitten." Sa erfdjoll e£ öon taufenb unb
taufenb Sippen: lebe ber .ftonig!"

©djon frühzeitig |atte ftd) in Diubolf bcr Xmh nad) einer Sauf*
barm entwickelt, welche er in ben befcfjränften gugtapfen fetner SSäter
rodjt «erfeigen tonnte. £)te gcfejlofe 3£it be^ 3wifd)enretd)ö begünffr'gre
biefen Trieb, nnb e$ cntjlunb ber tylan beö ©rafen, burd) Eroberung
berjenigen Territorien am D$r)|trt unb auf bem ©cfywarjwalb, wclcfje feiner
SSotttiaftgfett nid)t fdjon unterlagen, bie fyabgburgifcfyeu Stammgüter
mit ben clfäfjifcfjen SBeftjungen ju »erbtnben, unb fofdjergefMt in biefen
gefegneten Sanbcn ein mädjtigeö gür(rcntf;nm für fein £au$ ju grünben.
2)a3 Unternehmen war füf)n genug unb hatte ben gfanjenbften Fortgang.
Sa überrafdjte ben ©rafen, in feinem fräftigften üflatmcSafrer, ein ©lücf,
woüon er niemals träumen tonnte, unb wetdjeS er um fo mehr »erbiente,
je weniger er e$ mi$braud)t hat.

SBott Safcl begab ftcf) Diubolf am feilte r)ttta6 nad) Std;cn, wo
unter einem Ungeheuern SBofföjttfaufe feine Krönung gefdjar). 211$ er nad)
biefer $cierlid)feit ben gürjlen itjve Sehen erttjeifen foffte — fter/e, ba
fehlte ba£ ©cepter, fo fehr hatte man wäfjrcnb bcö 3wifd)enreid)ö atteö
öerfchfeubert unb üergeffen. ^ trat eine peinfidje ©pannung ein, unb
fd)on fpracfjen einige Uebcfgefinntcn öon SUtffd)ub. S^ubolf inbcffeit
wu^te ftd) jn Reffen, er trat an ben £od)aftar, ergriff ba^ Ärusiffr,
 
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