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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Rudolf der Erste, König der Deutschen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0170

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3D?an ffefjt atfo, 6etbe Rauptet meinten ei reblich, fte erfannten tyve
erhabene (Stellung, fte wollten ein frtebftrfjcö Dberregiment ber fett lau*
gern traurig getrennten @f)rijlenf)et'f, nnb wenn fowof)l ber Äreujjug al$
bie Äromtng unterblieben, fo war hieran nur ber früf)e £ob beS ^abfteö
nnb bte tteranberte ©eftnnung feiner Nachfolger fcfjutb.

2ßir fommen jum britten £auptfcfjrttte 9?itbolfS. üßon allen $ür*
jlen be$ IKeidEjeö wollten t'hn nur jwet nicht anerkennen, Äonig Dttofar
tton SSöfjmen, weil er felbft nach bem beutfehen £f)ron getrachtet fjatte,
nnb iperjog ^etnrtcf) üon 9iieberbaiern, welcher wegen feiner gamtlten*
hanbel für jenen ^)artl)et nal)m. 23eibe waren weber auf bem 9?ürn*
berger Reichstage erfrf)ienen, noch leiteten fte beu fernem Sorlabungen
eine genügenbe $olge. Solchen llngeljorfam mußte Rubolf mit aller
Strenge afynben, wenn er fein Slnfefyen als üfieichSoberhaupt nicht pret^
geben wollte, @r füllte bteS beutltcf) genug, unb fein entfehiebeneö 2luf*
treten trug ben Steg baüon» iQerjog Heinrich fügte iidj gütlich, weil)*
renb Dttofar baS Dpfer feinet fortgefejten 28tberftanbeS warb, unb burd)
fein 23lut bte flrafenbe 5£>?ajeftät beS ÄönigS verherrlichte.

9tirgenbS jetgte Dtubolf feinen SDhttf), feinen Serftanb unb fein 23er*
trauen auf bie gute Sache fo glänjeub, wie in tbiefem Ärieg. Dttofar
^atte ©elb unb ein jahlretcheS £>eer. Sem Äontg mangelte betbeS. Sabei
lebte im Retef) eine fiaxh ^3art£)et, welche triumpfjtreitb ifjr ,£>aupt erl)ob,
fobalb fein ©fücf $u fchwanfen begann. d$ war nicf)t ju bejwetfeln,
buref) ben Steg Öttofarö wäre Rubolf gejlürjt gewefen, er wagte
alfo Sittel — @l)re, &f)ron unb Seben!

211$ bei Eröffnung beS erften böhmtfehen ^elbjugS ben Äöntg 3emanb
fragte, wie e$ mit bem ÄrtegSfcfjase ju Raffen fei), antwortete er rul)tg:
"3d) I>a6e feinen. Siefe fünf Schillinge ftnb all' mein ©elb; aber tef)
»ertraue auf denjenigen, ber mir bisher geholfen Unb ftel)e, nach

wenigen üBocf)en, noch ef)e ein entfeheibenber Schlag gefcfjef)en, war eS
au bem, baß SDttofar um ^rieben bat!

Siefen Umfcfywung hatte junachfl ein 33ünbni$ RuboffS mit bem
Könige öon Ungarn t)evbetgefiif)rr. £)er barauf erfolgte grtebenSfchluß
öon 2Öten notf)tgte ben froren SSöbmeu jur £lnerfennung beS neuen D^etcf)*
Oberhauptes. @r fMtte bie ?änber Dejlretch, Äaraff)en, Äratn, Steter*
unb äßtnbifchmarf bem deiche anhetm, beugte baS Änie üor beS ÄönfgS
SKajeftät unb empfing üon ihm bte 23elef)nuttg mit ben ReicfjSlehen feiner
Ärone. 25efejttgt follte biefer griebe werben burch eine boppelte SSlutS*
öerwanbtfchaft beS hctbSburgtfchen unb böhmtfehen £aufeS, benn für diu*
bolfS jüngffen 6ohn war eine Tochter Dttofarö, nnb für bejTen 6ohn
üöenjel eine £ocf)ter beö ÄoutgS beftimmt.

3n ber ©eele DttofarS aber gährte eS fort, ©eine Semüthigung
 
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