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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Das badische Hanauer Ländchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0245

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215

Später ju $id)tenau, mo fid) neBeit bem @i>Eöfe attmafylig ein t5orf
ober 6täbtd)en berangebilbet hatte. 3afob bagegen faß 51t S3u$roei*
er, im Äerjen ber eifaftftfjen £errfcfjafr, @r »ermahnte fid) mit ber
©räftn SüMburga öon ©anwerben, unb mad)te eine gtanjenbe Karriere.
dx war SWarfcfmff itnb £)beröogt beö .\>difriftö Strasburg. Äat'fer
^rtebrid) ber Dritte ernannte ihn ju feinem 9$a$) unb oerlieh ihm ben
©rafentitel. 2Jud) hei anbern dürften frnnb 3afob in geachtetem
Slnfehcn. (*r mochte feinen SSrubcr, n>eld}er in einer $ebbe um ber ba£
£au$ ?emingen ben üaterfidjen Äricgörufmt gfänjenb oermeh7rte, an
(Manj h>eit überftrablen; aber bie SSufylfttnfie eineö SÖ3et'6eö flörjten ihn
öüu feiner ^öbc in ben Äoth (10).

Safobö @be war unfruchtbar, unb bie arme ©raftn brüefte ber
@ram in ba£ ©rab, benn ihr @ema!)( fd]ien üergeflfen ju fyaben, raaö
er ihrer Deutung gteidwehl fdrjiitbtgte. 6t e (larb frühzeitig hinweg, unb
je^o hyieng ber Setfyörte ftd) öjfentftcf) an ba$ gräutein »on Otten*
heim, beren gemeiner, übermütiger (5h,ara?ter batb bie ganjc Settel
ferung oon SSufroeifer empörte. 3fl^cb roar fd)rt>ad) genug, bem ge?
regten 3Beibe mehr 511 glauben, afö bem fiagenben 23oIF, rücicfyeö burd)
fortgefejte ©fanbate unb SDc^banblungen ftd) enblid) genötigt faf), bei
bem Araber feinet ^errn fyitfe ju fucfjcn. Cubrotg hatte ber fdmiaiv
lidjen @efd}td)te (ängft mit Um-Dttfen jugefefyen, unb beeilte ftd) je§r, bie
Dttenf)etm auS 33ufjmeiier 511 verjagen. Seiber aber flarb er nad)
einigen 3ahrcn, unb trtumphircnb fehrte baS yerbafHe 2ßctb an bie
©ette be£ fd)mad)en 3afob jurücf. £)od) fdjeiterten i()re Sntrifcn, unb
nad) bem Eingänge be$ ©rafen cnbigte fie tf)r fa|T:err)afte^ ?eben at$
Jpijrc auf bem «Scheiterhaufen C11)*

(10) @d)Öpft. II, 625.

(11) 51B eine tntereffante Sittenfdjüberuna bamaltger 3eit flefje f>ter aug £>cr-
jogg elfafftfcher (Sfjrom'F (Y, 32) bag Sf?af>ere über biefe fd)mad)»ot(e 5ra-
göfcie, raomit baS uralte 5)au3 »on Stettenberg ftd) enden mußte.

,,9?acf) ber ©räftn Stbfterben nafym ber ©raf ju ftd) 23arbel »on Otten-
fjeim, mit ber er ju 23ußrceiler £>au£ ()ie(t. ©iefeä uneheltd) 2Beib tf>ät ben
armen Seuten »iel ju Selb, rote bann bas ©pridjroort lautet:

Sin1 SKej1 auf einem ©cfjlof,

(Sin datier auf ci'm 9v0g,

<5in SauS in einem ®rinb,

2>ie fiolj'ften Singet finb.
Itnb mußten bie armen 2eut it)t afl'e 2Bod)1 jmen ober bret Xag in ber
grof)n arbeiten, fat)en, jetten, Siebter machen, fptnnen, unb gab man i^neti
Fein 5?oft bafür. Q$ mußten ifjr bie ^Beider jä^did) ein ipfunb gefponnen
Oarn geben, unb alle Xag ben 9)lild)raum, unb roer ein 5Bort roiber fte
 
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