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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Das ortenauische Schloß Ortenberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0308

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272

immer ftücfwetfe, itttb nur ba$ SWeraütfywenbigfte lieg man repartren,
unb afö £err ^>eter «m neue genfer nub S3öben für feine äöobnung
bat, ertfyetfte man tfjm ben 33efcf>etb> „fte fef&fi machen ju laffen".
$aum fo m'el tonnte er ermatten, ba$ man ben ©d)lo$brunnen, wef*
djer fett füufjel)n 3af)ren nid)t mefyr gereinigt worben, unb bafyer ein
fd)lcd)te£, Äranffetten erjengenbeö äBajfer gab, räumen uub auebeffern
tief C20).

3m Safyre fünf unb mttngtg enbfid) warb eine @<mtmtflfton jur Sau?
bcftd)tt'gnng unb jur Stellung einc£ Äoftenüberfd)fag3 ber nötigen Die*
parationen nad) Ortenberg öerorbner. Stefe Äommt'ffton aber fdjeint
ton befonbern ©rünben gefeitet worben ju fetnt; tt>r 23erid)t (2J) lautete
babin: „Unb fyaben wir au ben Zimbeln unb ©cfylofmauern wie aud)
fonften, feinen fonberbaren ÜKangef befunben, ber jejtger 3«t ju @r*
bauung fyodjnotljwcnbig, man wollte bann bie O^unbefn unb ©d)lo$*
mauern öornen fjer, um beftern SlnfefyenS willen, mit Hörtel beftreirfjen
unb öerwetfkn fäffen, ba eben baö ganje ©cfjlof; ein altes! @ebäu
ift unb ein buufeP Slnfef)en fyat". £>er (Sinn btefeä 23ericf)t£
würbe and) balb genug £ügen geftraft, tnbem fdjon im näd)ften 3al)t
ein grofieä (Stücf ber Ringmauer in ben ©raben ftürjte, unb ber neue
?anboogt SKubolf üon £anbenberg, afö er auf bem Ortenberg
feinen ©tj nehmen füllte, ber Regierung bemerfte, ba$ „ e$ ibm fdjwer
fallen würbe, in ein fofd)1 jergänget |)auS ju sieben" (22).

£)tefe SßerfäIXe uub bie ,,fcro|enben Saufe", welche ben Anfang be3
ftef)$el)nten 3af)rfyttnbert$ bejei^neten, veranlagten enblid) bie sorberöft*
reid)ifd)e Regierung ju bem 35efet)le einer ©enerafreparatton anf bem
Ortenberg, baS f)ei$f einer Slnsbefferung im 3nnern, an ben üßeftuugö*
werfen, unb namentlich an ben gall6rücfen, „bamü baö ©d}lo$ wieber

(20) 23erid)t eon 1&93. Siefer 23nmnen rcar 50 Älafter tief, fdjeüit aber nicht
bie fjinreidjenfce ÜJtengeSBaffer geliefert ju haben, ba bie (gtafct ©engenbacf)
von alter$f;er bie 95crpfltd)t«ng hatte, eigene üier Grfel anäufer/affen, welche
baSSßaffer unb 23rennholj aufbaö Schlot; trugen. %m Unterhaltung berfef-
ben gab fte jäl>rftcf) für £ett 8 ©ufben, unb ebenfoüiel für ben (Efelf nect)t.
»Dagegen (fyetft e§ in ben »ortenauifchen © tocf urbar«), wenn ein
<2felfnect)t angenommen wirb, foll man ihn bem IKathe ju ©engenbacb febiefen,
bafelbft foll er fehweren, ber dfel getreulich ju warten, ben £)aber ade
©amStage forbern, unb reo etwaö »erfäumt reürbe, eö bem SKatf)e 3it mel-
ben. & foll ferner fctjroören, bie ßfet ntd)t ungebüfjrlid) ju fd}la-
gen, ju fropen, noet) fonft ju »erroa!)rIofen, fonbern allweg ju gal-
ten, wie »on Sllterö fyevHmmm,«

(21) 9Som loten 5lpr.il 1595.

(22) SC eri d)t öon 1598.
 
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