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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Das ortenauische Schloß Ortenberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0309

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275

burcf) 2Utfsief)ung berfefbcn unb 3^arf)tö befdjfofett unb »erwafn-et
werbe/' ©efdjaf) aber biefe Reparation aud), fo f)atte ber Sanböogt
nocf) fe{)r über ben fcf>fecf>ten 3«|iattb ber 2ßef)rfd)aft ju ffagen. 2We$,
waS ftd) ttorfanb, waren fünf 25üd)fen auf Räbern im 23orf)of, unb auf
ber ©ommertaube fünf nnb swan^'g Soppen unb gegen fed^ig ein*
fadje^afen mit if)ren3ünb* unb ^ufüerftäfdjdjen, etTicfje swanjtg Äne*
betfpiefie, unb fyodjftenä tner 3entner „Äraut unb £otf)/; (23). Sabet
war baö ©efcfjüj gro£entf)etfö fo üerbraucfjt, unb baö ^utüer fo üerbor*
ben, ba$ man immer boppeft Taben mugte, Wütton mehrere ©tücfe jer*
fprangen. Sluf feinen wteberfyoftcn 23ertd)t hierüber crfjteft Canben*
berg enbftd) auS bem 3eugt)aufe ju Q?njt$ljetm „einige weitere 98tfß
unb Üflum'tton" C24).

2ßie richtig man bte Ärtegägefafyr geahnt fyatte, jetgte ftd) balb. £>er
bo()mifrf)e Ärteg würbe narf) £)eutfd)lanb üerpflanjt unb wütfyete bafeibft
bei breifjtg Sauren, bt£ bie (E'rfd)öpfung ber ^Partfyet'en ben ^rieben gebot,
2)te Ortenau bfteb jwar längere %ät öom ^e'n^e öerfdjont, unb bte
fyunbert 9Jiann, we(die man anfangt nad) Ortenberg gefegt fyatte,
fonnten balb wt'eber öerabfd)t'ebet werben. 3m Safyre breißig aber er*
festen ber frf) webt fite ^arfdjall iborn, belagerte Dffenburg, gewann
bte Statt, unb nahm in goige befjen baS ganjc 5)?t)etrt * unb Ätujtgtbal
in S3eftj.

3e^t erlieft ber Ortenberg eine fcf)Webtfd)e Sefajung, welche bei
ttier 3ai)ren bafelbft öerbfteb, worauf fte einer &abtfrf)en ^aj machte,
wie btefe Ijernarf) wieber einer ojlr et dj ifdje n. 9S)?arfgraf ^rtebrtd)
öon SSaben fyatte nändid) burd) ben Äanjter Drenfiterna jum £oi)ne
fetner 2lnf)angtid)fett an bie ©ad)e ber ^»rotejianten alle öftretcfytfcfjen Sanbe
jwifcfjen D^etn unb ©c^warjwalb juget^etft ermatten, biefetben fogfeid) be*
fud)t, fjd) bufbtgen lajjen, unb ben ©rafen »on Süjelburg ^um 2anb*
üogte befMt, mit bem fpejt'etten Auftrage, ba6 $rteg$wefen in biefen
©egenben 31t beforgen r Jj. Sa aber gefdjaf) ber Sd)fag bei Jiorbitn*
gen unb brachte bte Rüdfehr ber alten Serfyaftmffe. 2)te babtfdjen
Struppen unb Beamten öerliefjen bie Ortenau unb auf bem Ortenberg
wefyte wteber bte fatferHdje ftatjml £od) änberte ftd) aud} biefeä wie*

(23) Da§ Ijetjjt: ^ultter unb 23fei. £>enrt ttor 2(Uer3 nannte man ben
(Saamen, »elcfyem ba6 ^ufoer fo äfjnftd? fiefyt, gemeinrceg »Äraut»; baä
SMet aber würbe wegen bei* Sertfjeilung nad) bem @erütct]te mit »2ot^"
bejetctjnet.

(24) £)rtenfcet*gtfcf)e 3tißentare öon 1576, 1595 tmb 1606. Sanboogteilidje
SSeric^te unb (Sriäffe ber »orberöfir. {Regierung »on uerfet). %ai)ten,

(25) Sergf. ©aetjö, fcab, @efd), IV, 536,
 
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