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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Statistische Abtheilung
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Baden’s sittliches und geistiges Vermögen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0344

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( 16 )

SSotfe im 33ergletd) ju etm'gen feiner Oiadjbarn md;t beftrct'ten fann, gro-
fent(;ct'Iö baS £i?gfb»f unferer fonfefftoneffen 5Dctfd)ung unb 3uftänbe.

23te ftd; aber ber d;rtftlt'd;e (Sinn ber 33abener betätigt, bag leh-
ret ber ©et'ft ber reltgt'öfen Ü)utbung, rDetc^cr ^roteftanten «nb fatljoltf'en
rote bt'c Sötme et'ncr ^amt'ft'e brübcrtt'd; jufantmen leben läßt; baö £e|*
rett bte inelen fretnufligen Modelten bei ilngtüdöfäden, benett ber Sauber
fürft ftetl mit fo fd;önem 23et'fpt'ele öorangeb,t; lel;rcn bte fortlaufenben
(Stiftungen für rettgtofe, fromme, tpo|It:|ä%e 3ü)edc, bte SSeretne für
©efangeue, für «ertöaljrlo^te flnber, für treue Dt'enftboten; UXjxl enblt'd;
bte Sorgfalt ber Regierung für ^nftttutc ber 2Bt'thr>en unb 2Bat'fen, ber
2(rbct't = unb ipetmattdofett, ber 23ltnben unb Taubftummen, ber ^rren unb
^'ranfen. llnfer alteg Stiftungöoermögen Beträgt über jroet unb ad;tjt'g
Mißtönen — unb mau |at bered;net, baß nod) fortroät;renb fünfzig bt'£
fed;jt'g taufenb (Bulben adfälndtd; öcrfttftet werben

llnfer SSermögcn unb 23eft$tf>um l;inftd;t(td; ber fünft jM;t bem lütffen-
fcbaftltcbcn jwar nad;, unb wir I;abcn bart'n öer^äftnißmäßig nod> lange
ntd)t gclctftet, \va$ aubere bcutfd;e Sauber; bod; liegt bte llrfad;e bjeüon me^r
t'n äußeren 23erl;ältm'ffcn, aU in einem tttnern Langel. £>enn baß nur
Talente bcft'jcn für jebe 23rand;e ber fünft, würbe fd;on ein oberflächliches
9?amenööerjet't|ntf unferer fünftlcr beroetfen, unb baß uttferem Solle tut
allgemeinen ©mit unb Siebe für fünftlert'fd;e ^rjeugntffe retdjtt'cf) juget^et'It
ftnb, beftätigen bt'c £ageöcrfd;etnungen hunbertfältt'g. Slnb bie ££>eater
9)cann(;etm, ^axUxu^c, 23aben, gretburg unb fonftanj niä)t genug für ba3
ffet'ne Sanb? beuten uufere f irdsenmufifen, unferc ©cfangoeret'ne unb
9)?uftffcfte m'd)t auf cut ^uubament fyn, ivcfcl;e«3 nur großartigerer 23 erhall«
nt'ffe bebarf, um bte fdwnften (Erfolge ju bringen? Unb ferner, t'ft buret) bte
öffentliche tlnterftüfung auffct'ntcnber Talente, löte burd; bt'c ©rünbung
beö T;errlt'd;cn SllabcmiegebäubcsS t'n ber Oieftbenj nid)t öon gürft unb
©täuben glctchfam bte feierliche (Mfärnug gegeben, baß 33aben aud; t'n
ben ^utereffen ber fünft fernem beutfdjen <Btaate nad^e^cn wolle?

Der rcltgtöfcn, nu'ffenfd;aftlt'd)cn unb f ttnftbilbuug jitr (Seite tritt enb«
li'd) bt'c öolittfcfe, 3u tötefern baö babtfd;e 23olf eine fo!d;e beftje,
gel;t auf's fpredjcnbfte auö bem ©elfte feiner 23erfaffung, feiner Oiegterung
unb Kammern l;erüor. SBteflctn unb wie abljängtg oon großem SSerfaft*
ntffcn unfer Btaat aud; feg — t;abcn rotr in t'rgenb einer rot'djttgen 5raÖe

(*) tiefer ntt.qemeine ©tritt«für mtfb.e ©ttftungen ffi eine ber (obftrf)fren
Seiten beä babifeben T^ofP^<±)arafterö, uns überrafebt roirflicb in feinen
OMiiftaten. 2Btr roerben bte Iteberftcbt ber feit 20 S-tbrnt öerjtifteten ©um*
men jttm ©e^enftanb unfereß midjftctt Sfuffaseö madjeu.
 
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