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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 18.1948/​1950

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Kimmig, Wolfgang: Ein schnurkeramischer Fund von Leiselheim, Ldkrs. Freiburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.42247#0067

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Ein schnurkeramischer Fund von Leiselheim

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Ein schnurkeramischer Fund von Leiselheim, Ldkrs. Freiburg
Im Oktober 1944 durchschnitt ein Panzergraben nördlich des Ortes eine
schnurkeramische Siedlungsschicht, aus der einige Scherben geborgen werden
konnten. Angaben über die Fundumstände waren nicht zu gewinnen.


Abb. 8. Leiselheim (Freiburg). Scherben aus einer
schnurkeramischen Siedlungsschicht.
MfU. Freiburg. Maßstab: 1 = 1/4; 2 = .Vs
Funde:
1. Randstück eines flaschenartigen Gefäßes (Amphore?) mit kurzem, leicht ver-
dickten Steilrand. Randsaum mit angehängtem weitläufigen Wellenband in
guter Schnurtechnik, Innenflächen mit tief eingestochenen kornartigen Loch-
reihen gefüllt. Feintonig, flüchtig geglättet, graubraun (Abb. 8, 2). —■ 2. Dick-
wandiges Randstück eines bauchigen Topfes mit leicht ausbiegendem kurzen
Rand. Plastischer Randsaum durch rechtsseitige Fingernageleindrücke in Form
eines doppelten Wellenbandes. Mittelfeiner Ton, flüchtig geglättet, gelbbraun,
Randdm. etwa 20 cm (Abb. 8, 1).
Der schnurkeramische Fund von Leiselheim ist der erste seiner Art am süd-
lichen Oberrhein. Handelt es sich auch nur um wenige Scherben, so genügen
diese doch, um eine zunächst unerklärliche Lücke auszufüllen, deren Schlie-
ßung zugleich den Anreiz bietet, einmal eine Verbreitungskarte der Streit-
axtkultur im Raume nordwärts der Alpen vorzulegen (dazu Karte 1). Hierzu
sind einige Bemerkungen notwendig. Der Versuch, die Hinterlassenschaften der
Streitaxtkultur statistisch zu erfassen, ist nicht neu. Seit Alfred Schliz haben
sich vor allem P. Reinecke, E. Wagner, N. Äberg und E. Wahle, anschließend
H. Reinerth und R. Stampfuß bemüht, den weit verstreuten Fundstoff im
süddeutschen Bereich zu sammeln und zu sichten. Diese Arbeiten haben für
Oberhessen durch O. Kunkel, für Hessen-Starkenburg durch F. Behn und
A. Koch, für Mainfranken durch G. Hock und für Südbayern durch F. Birkner
 
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