Eine Dorfanlage des frühen Mittelalters bei Merdingen 157
Abb. 15. Merdingen (Freiburg). Brunnenanlagen.
in ihr lagen einige Tierknochen. Der Brunnen scheint während der Siedlungszeit auf-
gelassen zu sein (Abb. 15, 23 a).
Brunnen 35 a. In einem fast kreisrunden Schacht von 2,35 m Dm. lag über der
muldenförmig bei 2,1 m Tiefe liegenden Brunnensohle in 1,9 m Tiefe in trapez-
förmiger Lage (1 : 0,8—0,9 m) ein Holzrost aus 16 cm breiten, und 3 cm dicken Eichen-
brettern. Auf letzteren war aus plattenförmigen Kalksteinen der Brunnenmantel
trocken aufgemauert, so, daß er unten entsprechend dem Holzrost trapezförmig be-
gann und sich nach oben oval werdend (0,92 : 0,7 m) fortsetzte. Die oberste Steinlage
wurde bei 0,5 m Tiefe angetroffen. Zwischen den Steinen fand sich, wohl einge-
sickert, braune, der Mantelhinterfüllung gleiche Erde. In der Brunneneinfüllung
einige Scherben und Tierknochen (Abb. 15, 35 a).
Brunnen 39 a. In 0,5 m Tiefe trat der ausgehobene Brunnenschacht als abgerun-
dete, fast rechteckige Verfärbung von 2 :1,75 m in Erscheinung. Die erste verstürzt
erhaltene Steinlage wurde bei 1,2 m Tiefe, die unterste bei 1,6 m angetroffen (lichte
Weite 0,7—0,8 m). Die unterste Steinlage ruhte auf einem Holzrahmen aus be-
hauenen Eichenbalken von 0,2 m Dicke mit überplatteten Enden (Taf. 27, 6). Die
Sohle des Brunnens (1,7 m tief) wurde von einer muldenförmigen Schlicklage ge-
bildet, darin ein römischer Amphorenhenkel und ein Scherben. Der Brunnen war
verstürzt und mit Steinen zugefüllt und vermutlich wegen Unbrauchbarkeit auf-
gegeben.
Gepflasterte Flächen.
Anlage 21. In 0,35 m Tiefe zeichnete sich eine quadratische Grube von 3 m Sei-
tenlänge mit lockerer, schwarzer Einfüllung, vielen Holzkohlen und gebrannten
Lehmbröckchen ab, deren Boden in 0,4—0,5 m Tiefe mit flachen Kalksteinen ge-
pflastert war. In der N-Ecke fehlte das Pflaster, und an seiner Stelle fand sich eine
dicke Brandschicht, doch waren eindeutige Kennzeichen für eine Lehmplatte nicht
vorhanden. Da keine Pfostenlöcher festzustellen waren, muß man an einen offenen
Feuerplatz denken.
Abb. 15. Merdingen (Freiburg). Brunnenanlagen.
in ihr lagen einige Tierknochen. Der Brunnen scheint während der Siedlungszeit auf-
gelassen zu sein (Abb. 15, 23 a).
Brunnen 35 a. In einem fast kreisrunden Schacht von 2,35 m Dm. lag über der
muldenförmig bei 2,1 m Tiefe liegenden Brunnensohle in 1,9 m Tiefe in trapez-
förmiger Lage (1 : 0,8—0,9 m) ein Holzrost aus 16 cm breiten, und 3 cm dicken Eichen-
brettern. Auf letzteren war aus plattenförmigen Kalksteinen der Brunnenmantel
trocken aufgemauert, so, daß er unten entsprechend dem Holzrost trapezförmig be-
gann und sich nach oben oval werdend (0,92 : 0,7 m) fortsetzte. Die oberste Steinlage
wurde bei 0,5 m Tiefe angetroffen. Zwischen den Steinen fand sich, wohl einge-
sickert, braune, der Mantelhinterfüllung gleiche Erde. In der Brunneneinfüllung
einige Scherben und Tierknochen (Abb. 15, 35 a).
Brunnen 39 a. In 0,5 m Tiefe trat der ausgehobene Brunnenschacht als abgerun-
dete, fast rechteckige Verfärbung von 2 :1,75 m in Erscheinung. Die erste verstürzt
erhaltene Steinlage wurde bei 1,2 m Tiefe, die unterste bei 1,6 m angetroffen (lichte
Weite 0,7—0,8 m). Die unterste Steinlage ruhte auf einem Holzrahmen aus be-
hauenen Eichenbalken von 0,2 m Dicke mit überplatteten Enden (Taf. 27, 6). Die
Sohle des Brunnens (1,7 m tief) wurde von einer muldenförmigen Schlicklage ge-
bildet, darin ein römischer Amphorenhenkel und ein Scherben. Der Brunnen war
verstürzt und mit Steinen zugefüllt und vermutlich wegen Unbrauchbarkeit auf-
gegeben.
Gepflasterte Flächen.
Anlage 21. In 0,35 m Tiefe zeichnete sich eine quadratische Grube von 3 m Sei-
tenlänge mit lockerer, schwarzer Einfüllung, vielen Holzkohlen und gebrannten
Lehmbröckchen ab, deren Boden in 0,4—0,5 m Tiefe mit flachen Kalksteinen ge-
pflastert war. In der N-Ecke fehlte das Pflaster, und an seiner Stelle fand sich eine
dicke Brandschicht, doch waren eindeutige Kennzeichen für eine Lehmplatte nicht
vorhanden. Da keine Pfostenlöcher festzustellen waren, muß man an einen offenen
Feuerplatz denken.