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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 18.1948/​1950

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https://doi.org/10.11588/diglit.42247#0200

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W. Kimmig

baute Gräber den natürlichen Forderungen des Publikums weitgehend ange-
paßt werden. Dem besonderen Interesse der Fachleute wurde durch ausgiebige
Beifügung von Verbreitungskarten und Plänen Rechnung getragen. Angestrebt
wird noch ein kurzer Führer sowie die Auflage einer größeren Zahl guter An-
sichtspostkarten.
Der Widerhall in der Bevölkerung war unterschiedlich. In starkem Maße be-
suchten Schulklassen die Ausstellung, wobei sich die Mitarbeiter von, Landes-
amt und Universitätsinstitut kameradschaftlich in die viel Zeit raubenden
Führungen teilten. Oft waren solche mehrmals am Tage notwendig. Der Be-
such von Fremden war, gemessen am speziellen Charakter des Gebotenen, er-
staunlich gut, enttäuschend war jedoch das Interesse der Freiburger Bevöl-
kerung. Fachleute des In- und Auslandes haben in steigendem Maße die Samm-
lung besucht und sich anerkennend über sie ausgesprochen.
Insgesamt besuchten das Museum seit seiner Eröffnung 225 Einzelpersonen und
1436 Schüler unter der Führung ihrer Lehrer.
W. Kimmig

F) Badisches Landesmuseum Karlsruhe
Nachdem im Januar 1949 durch Entscheidung des Präsidenten des Landes-
bezirks Baden das ehemalige Erbgroßherzogliche Palais dem Badischen Landes-
museum als künftige Behausung zugesprochen worden war, und der Wieder-
aufbau des Gebäudes im Sommer 1949 rasch voranschritt, bestand die berech-
tigte Hoffnung, daß dem Landesmuseum in absehbarer Zeit ausreichende Büros,
Werkstätten, Magazine und schrittweise auch Ausstellungsräume für die Wie-
derzugänglichmachung der geretteten Bestände zur Verfügung stünden. Im
Spätjahr 1950 sollte der erste Teil des Gebäudes bezugsfertig sein, während das
Kellergeschoß schon seit dem Frühjahr 1949 zur depotmäßigen Aufnahme der
aus den Bergungsorten rückgeführten Sammlungsbestände hergerichtet war.
Spätestens im Sommer 1951 sollte die erste Ausstellungsabteilung der Öffent-
lichkeit zugänglich sein.
Die Bewerbung der Stadtverwaltung von Karlsruhe um den Bundesgerichtshof
und die Wahl Karlsruhes zu seinem Sitz durch den Bundestag haben im Juli
1950 alle der Verwirklichung so greifbar nahegerückten Pläne und Hoffnungen
jäh zunichte gemacht. Die Bestände des Landesmuseums mußten infolge der
nunmehrigen Bestimmung des Erbgroßherzoglichen Palais zum Sitz des Bun-
desgerichts infolge der überstürzten Bautätigkeit raschestens in ein teilweise
freigewordenes Gebäude der ehemaligen Telegraphenkaserne (jetzt Westhoch-
schule) überführt werden. Daß es sich hierbei wieder nur um eine vorüber-
gehende Magazinierung der Museumsbestände handeln kann, ist durch den be-
stehenden Raummangel und die Lage der Kaserne abseits von allem Kultur-
leben der Stadt von vornherein klar gewesen.
Die Folgen dieser Maßnahmen für das Bad. Landesmuseum im ganzen, wie
der uns hier besonders berührenden ur- und frühgeschichtlichen Abteilung im
besonderen sind so einschneidend, daß der bereits der Öffentlichkeit sichtbar
gewordene Vorgang des Wiederaufbaus einen auf Jahre hinaus wirkenden
Rückschlag erleidet. Die mitten im Aufbau begriffenen und bald betriebsfähig
 
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