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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 18.1948/​1950

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Kimmig, Wolfgang; Kimmig, Wolfgang: Der Panzergraben Norsingen-Munzingen, Ldkrs. Freiburg, Herbst 1944
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https://doi.org/10.11588/diglit.42247#0309

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Der Panzergraben Norsingen—Munzingen

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Der Panzergraben (dazu der Plan Abb. 36, a) beginnt in den nach Westen zu
abdachenden Rebbergen östlich der Straße Norsingen—Kirchhofen (vgl. das
Meßtischblatt 116 Ehrenstetten), schneidet bei seinem Eintritt in die Ebene die
Bundesstraße Freiburg—Müllheim—Basel südlich Norsingen, quert die Bahn-
linie und läuft, dieser nach Norden folgend, bis zur Mitte des Dorfes Nor-
singen. Hier biegt der Panzergraben nach Nordwesten (Knick 1), dann mehr
nach Norden ab, durchzieht zunächst das Gartengelände westlich Norsin-
gen, kreuzt bei Knick 2 die Gemarkungsgrenze Norsingen—Mengen und er-
reicht, im wesentlichen dem Fuß der nach Südwesten abdachenden „Mengener
Brücke“ (Knick 3) folgend, bei Knick 4 die sumpfige Mulde des sogenannten
„Brunnengrabens“, der als südlicher Randbach die „Mengener Brücke“ entwäs-
sert. Zwischen Knick 4 und 5 läuft der Panzergraben hart nördlich des „Brun-
nengrabens“ ein Stück weit auf Scherzinger Gemarkung, biegt dann bei Knick 5
nach Westen ab, um bis Knick 6 im Bett des „Brunnengrabens“ selbst zu ver-
laufen. Infolge zu starker Versumpfung biegt er dann erneut nach Nordwesten
aus, um am halben Hang, aber stets den „Brunnengraben“ begleitend, bei
Knick 9 den südlichen Ortsetter von Mengen zu erreichen. Mengen wirdi südlich
umgangen, wobei bei Knick 10 der „Brunnengraben“ in südwestlicher Richtung
gekreuzt wird. Entlang der Verbindungsstraße zwischen östlichem und west-
lichen Offnadinger Weg ziehend, biegt der Panzergraben zwischen Knick 11 und
12 wieder leicht nach Nordwesten ab, begleitet dann hart südlich den „Brunnen-
graben“, teilweise in diesem selbst verlaufend, um ihn dann und den nördlich
vorbeiziehenden Kaibenriedleweg zwischen Knick 14 und 15 erneut in nord-
westlicher Richtung zu überschreiten. Infolge starker Versumpfung des Geländes
wurde der Panzergraben nicht mehr dem „Brunnengraben“ entlang, sondern
nördlich von ihm in gerader Linie, dem Südhang des „Rebgarten“ und der Ge-
markungsgrenze Mengen—Munzingen folgend, bis Knick 18 geführt. Feuchtes
Wiesengelände durchziehend gelangt dann der Panzergraben an die Landstraße
Rimsingen—Munzingen (Knick 20), überquert diese, um südlich des Munzinger
Weihers im Steilhang des südlichen Tuniberges (Ehrentrudis-Kapelle) nördlich
Punkt 205,7 auszulaufen.
Die fortlaufende Beschreibung der einzelnen Fundpunkte erfolgt nach den Ge-
lände-Knicken, die der Panzergraben einschlägt. Die Nummerierung beginnt im
Abschnitt Norsingen mit 1 und endet am Tuniberg mit 20 (vgl. dazu den Plan
Abb. 36, a). Für das Anschlußstück östlich der Bahn lag keine genaue Strecken-
karte vor. Um des geschlossenen Eindrucks willen sind die Funde nach Metern
und nicht nach Kulturperioden zusammengestellt. Eine genaue Vermessung
war der gebotenen Eile halber nicht durchzuführen, doch geben die Panzergra-
benknicke ungefähre Anhaltspunkte. Eine Untersuchung der einzelnen Gruben,
Fundschichten etc. ist nur in den seltensten Fällen erfolgt. Meist wurde nur das
Profil aufgenommen, kurz beschrieben und etwa im Anschnitt steckende Funde
geborgen. Der Fundanfall ist aus diesen Gründen entsprechend gering, auch sind
bei der überstürzten Arbeit viele Funde als nicht mehr identifizierbare Kom-
plexe abgeliefert worden, z. T. sind sie überhaupt in Verlust geraten. Die fort-
dauernde Beobachtung des geologischen Schichtenaufbaus durch Robert Lais
hat zu folgenden, hier kurz zusammengefaßten Ergebnissen geführt:
Östlich der Landstraße Rimsingen—Munzingen verläuft der Panzergraben auf
kurzer Strecke im umgelagerten Löß. Darunter folgt blaugrauer bis blauer Let-
ten, eine Ablagerung, die sich nur in ehemaligen Sumpfgebieten bilden kann.

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