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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 18.1948/​1950

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Kimmig, Wolfgang; Kimmig, Wolfgang: Der Panzergraben Norsingen-Munzingen, Ldkrs. Freiburg, Herbst 1944
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https://doi.org/10.11588/diglit.42247#0319

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Der Panzergraben Norsingen—Munzingen

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76. 10 m westlich der Kreuzung (s. o.) in 2 m Tiefe ein eiserner; Reifen von 1 m] Dm.
und keilförmigem Querschnitt. Wohl neuzeitlich.
Knick 15 „Kaibenriedle“, „Brunnmatten (Mengen), „oberer Rebgarten“ (Munzingen).
77. Bei Knick 15 in 2,5 m Tiefe ein Pflugsech und römische Leistenziegel. Der Pflug-
sech ist doppelt so dick wie die heutigen. Die gehärtete Spitze, die anscheinend
angeschweißt war, ist abgebrochen. Ob römisch?
Der Umkreis dieser Fundstelle war besonders reich an römischen, aber auch mit-
telalterlichen Resten. In Fundtiefe zwischen 1,7 und 2,5 m lagen Hohl- und Lei-
stenziegel, Terra Sigillata-Scherben, eine Bronzeglocke, Bruchstück einer Wand-
kachel, ein Hufeisen und Eisennägel. Letztere stammen aus dem Aushub. Leider
fehlen genauere Fundangaben.
78. Westlich der Kreuzung 2,5 m tief im blaugrauen Letten zwei kleine Hufeisen.
4. Abschnitt Munzingen.
Knick 16 „unterm Rebgarten“.
79. Ein stark zersetztes Bruchstück eines Mammut-Stoßzahnes.
Knick 17 „Milke“.
Keine Funde.
Knick 18 „Milke“.
80. 100 m östlich Knick 18, 1,85 m breite und 1,6 m tiefe dunkle grubenartige Ver-
färbung, darin in 1,2 m Tiefe zwei schwarze, sicher vorrömische Scherben.
81. 30 m östlich Knick 18 in 1,5 m Tiefe ein zeitlidi unbestimmbarer Eisenring und
ein oberer Schneidezahn vom Schwein.
82. Am Knick 18 in 1,5 m Tiefe ein Hufeisen (wohl mittelalterlich).
83. Nordwestlich des 18. Knicks, 2,5 m im blaugrauen Letten, zwei kleine Hufeisen
(wohl mittelalterlich).
84. 35 m nordwestlich Knick 18 wurden nach einem Bericht von Dipl.Landwirt
Marbe 2,5 m tief im blaugrauen Letten, zwei Schädel ausgegraben, die etwa 2 m
auseinanderlagen. Wegen der Nässe unterblieb eine genauere Untersuchung, so
daß unklar blieb, ob etwa noch weitere Skeletteile im Boden steckten. Irgend
eine Verfärbung oder gar eine Grabgrube war nicht zu erkennen. Unmittelbar
neben dem einen Schädel steckte, völlig blank infolge unter Luftabschluß gebil-
deten Vivianits, der Eisenzeiger einer Turmuhr (!) mit Schraubengewinde an dem
einen Ende( von den Findern als Schwert gedeutet). Das zeitliche Verhältnis der
Schädel zu dem Uhrzeiger blieb ungeklärt.
85. 20 m nordwestlich Knick 18 fanden sich 2 m tief im blaugrauen Letten zahlreiche
Tierknochen. Sie sind vom Lehm dunkelbraun und glänzend infiltriert. Sie
stammen vom Rind, Schwein und Schaf oder Ziege. Einige helle Knochen, offen-
bar aus der Deckschicht und jünger, gehören einem alten und einem jungen
Hund an, ferner lag ein Unterkieferbruchstück vom Iltis dabei.
86. Südöstlich des Munzinger Wäldchens (Knick 18) wurden in 2,5 m Tiefe dicke
graue Schmelztiegelstücke gefunden. Zeitstellung unbekannt, wahrscheinlich mit-
telalterlich.
Knick 19 „Milke“, „unterer Weiher“.
87. 10 m südöstlich Knick 19 in 1,6—1,9 m Tiefe zwei Hufeisen (wohl mittelalterlich).
88. Bei Knick 19 inmitten der Wiesen schnitt der P-Graben eine 1,5—-1,8 m breite
und 2 m tiefe Hallstattgrube an. Unmittelbar unter der Sohle im blaugrauen
Letten größeres bearbeitetes Holzstück (verschollen). In der Grube ein Spinn-
wirtel, zwei Klopfsteine, ein Webgewicht (?), Tierknochen und Scherben der
jüngsten Urnenfelderzeit (Hallstatt C) (A.bb. 37). Die Tierknochen stammen von
einem erwachsenen Pferd und einem Füllen, einige von einem Hund.
89. Zwischen Knick 19 und der Landstraße Rimsingen—Munzingen schnitt der P-
Graben mehrere grubenartige Vertiefungen mit einheitlich grauer Einfüllung an.
Wahrscheinlich alte Wasserläufe.
90. 50 m südwestlich des 19. Knicks, 1,3 m tief in der P-Grabensüdwand eine Feuer-
stelle unbekannter Zeitstellung.
91. Etwa in der Mitte zwischen der Landstraße Rimsingen—Munzingen und dem
19. Knick, an der Kreuzungsstelle des P-Grabens mit einer elektrischen Holz-
 
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