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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 18.1948/​1950

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.42247#0337

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Kleine Mitteilungen

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1940 wurdest Du wieder zum Waffenwerk gerufen, und nicht nur Du, auch Deine
Söhne. Wieder hast Du das getan, was Du für Pflicht hieltest, bis Dir nach dem
heillosen Zusammenbruch 1945 erneut vorgeworfen wurde, daß Du Unrecht getan
und deshalb mit Amtsenthebung büßen müßtest.
Ich weiß, daß Du, wie viele andere, Dir oft über die mißhandelten Begriffe von
Recht und Unrecht bittere Gedanken gemacht hast. Deine Treue zur Heimat hat
darunter nicht gelitten.
1948 wurdest Du „rehabilitiert“, und damit fand auch die erzwungene Unterbrechung
Deines Pflegeamtes zum Nutzen aller ihre Beendigung.
Lieber Paul! Deine Freunde aus alter und neuer Zeit wünschen Dir hier viel Glück
zu weiterer Arbeit für Heimat und Volk. Sie bitten den Herrgott, er möge Dich
noch viele Jahre gesund erhalten für Deine Familie und Deine Dir ans Herz ge-
wachsene Tätigkeit für die Baaremer Ur- und Frühgeschichte.
Rückschauend auf Deine 50 arbeitsreichen Jahre grüßt Dich besonders in alt-
kameradschaftlicher Verbundenheit Dein Weg und Schicksalsgefährte
Albert Funk
Arbeitstagung der nordbadischen Pfleger und Mitarbeiter
in Tauberbischofsheim
Im Anschluß an den Neuaufbau des nordbadischen Pfleger- und Mitarbeiternetzes
konnte im Herbst 1949 die erste Nachkriegstagung in Tauberbischofsheim vom
29. November bis 1. Dezember 1949 durchgeführt werden. Das starke Bedürfnis
nach einer solchen Zusammenkunft, bei der in persönlichem Gedankenaustausch die
vielfachen Probleme der Denkmalpflege besprochen werden sollten, kam in der
regen Anteilnahme deutlich zum Ausdruck.
In je einem umfassenden Bericht gab Konservator Dr. Lacroix für die Bau- und
Kunstdenkmalpflege und Konservator Dr. Garscha für die Ur- und Frühgeschichte
einen Überblick über Stand und Aufgaben der nordbadischen Denkmalpflege. Nach
Arbeitsgruppen getrennt vermittelten dann die haupt- und ehrenamtlichen Denk-
malpfleger des Fachgebietes Ur- und Frühgeschichte, vertreten durch die Herren
Dr. Dauber, W. Bauer, F. Gember, B. Heukemes und K. Hormuth ein lebendiges Bild
von den praktischen Aufgaben sowohl wie von neuen wissenschaftlichen Erkennt-
nissen. Besonders wichtig war der Beitrag von Dr. Dauber über die Ergebnisse
statistischer Untersuchungen am Fundbestand und deren Anwendung in der Praxis
der Denkmalpflege (vgl. dazu A. Dauber, Der Forschungsstand als innere Gültigkeits-
grenze der Fundkarte in: Festschrift für Ernst Wahle, Heidelberg 1950, 94 ff.)
Im Anschluß an die Tagung fand eine zweitägige Exkursion zu bedeutenden Bau-
und Bodendenkmälern des Frankenlandes statt. Dabei konnten Stadt und Heimat-
museum Tauberbischofsheim, Kloster Bronnbaeh, die Viereckschanze von Schönfeld,
ein Grabhügelfeld beim Hof Lilach, Baudenkmäler von Oberwittighausen, Grüns-
feld, Lauda und Mosbach, endlich die neuen Ausgrabungen im Limeskastell von
Neckarburken besichtigt werden.
Die Arbeitstagung, die von der Abteilung Kultus und Unterricht beim Präsidenten
des Landesbezirks Baden lebhaft unterstützt und gefördert wurde, war dank der
guten Vorbereitung und Organisation ein voller Erfolg. Besondere Anerkennung
gebührt hierbei den Herren K. Kolb und Studienrat H. Stang sowie Herrn Landrat
Schwan von Tauberbischofsheim, die wesentlichen Anteil am Gelingen der Tagung
trugen. Fr. Garscha
Die Tagungen des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumskunde
in Regensburg und Freiburg i. Br.
In der Pfingstwoche 1949 trat der West- und Süddeutsche Verband für Altertums-
kunde zu seiner ersten Nachkriegstagung in Regensburg zusammen. Das mit der
Durchführung der Organisation beauftragte Bayrische Landesamt für Denkmalpflege
präsentierte ein reiches Vortrags- und Exkursionsprogramm, das zahlreiche Teil-
nehmer angelockt hatte. In der Vertretersitzung wurde der bisherige Vorsitzende,
Museumsdirektor Dr. Kutsch, Wiesbaden, wieder gewählt. Einstimmig nahm die
Vollversammlung eine Resolution an, die sich gegen den Mißbrauch der Forschung
 
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