Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 22.1962

DOI Artikel:
Dauber, Albrecht: Zur Besiedlungsgeschichte im Stadtgebiet von Tauberbischofsheim: (Die Funde beim Bau der Milchzentrale 1959/60)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43789#0209

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zur Besiedlungsgeschichte im Stadtgebiet von Tauberbischofsheim

201

Limesvorland an, wie er von Gropengießer auch für das untere Neckarland festgestellt
wurde* * * 23). Seine Ursachen können in der Besetzung rechtsrheinischen Gebietes durch die
Römer ebenso wie in machtpolitischen Entwicklungen im freien Germanien gesucht
werden und mögen letzten Endes als Folgen der Wechselwirkung beider Vorgänge
anzusehen sein.
F. Fundpunkte unbestimmter Zeitstellung
Fundpunkt 2. Nur Anschnitt beobachtet, nicht untersucht.
Fundpunkt 4. Steilwandige Verfärbung (Pfostenloch ?) von 0,8 m Dm., bis 1,7 m tief
reichend (Humus 0,40 m), nicht untersucht.
Fundpunkt 5. Grube unbekannter Ausdehnung mit waagrechter Sohle, bis 1,4 m tief
reichend (Humus 0,40 m). Innerhalb der Grube und ihre Sohle durchstoßend (jüngeres?)
Pfostenloch. Kleine unbestimmbare Scherben.
Fundpunkt 6. Steilwandige Verfärbung (Pfostenloch ?) von 0,6 m Dm., bis 1,7 m tief
reichend (Humus 0,40 m). Keine Funde.
Fundpunkt 7. In 1,7 m Tiefe unterhalb der Humusgrenze, isolierte Linse von Kultur-
schicht, 1 m breit, 0,5 m stark (unteres Ende eines Bienenkorbkellers ?). Unbestimm-
bare Scherben.
Fundpunkt 9. Steilwandige Verfärbung von 1,7 m Dm., bis 1,5 m tief reichend (Hu-
mus 0,40 m). Wenige unbestimmbare Scherben.
Fundpunkt 15. In 1 m Tiefe linsenförmiger, 3 m breiter Einschluß von Hüttenlehm-
brocken innerhalb der hier 1,5 m mächtigen Humusdecke.
Zusammenfassung
Während der Bauausschachtungen für den Neubau des Zweigwerkes Tauberbischofs-
heim der Milchzentrale Mannheim AG. wurde im Winter 1959/60 in der Form der
Notbergung an zwanzig getrennten Stellen Beobachtungen und Funde gesammelt; sie ver-
teilen sich auf die Perioden Jungsteinzeit (Bandkeramik), Hügelgräberbronzezeit, jün-
gere Urnenfelderzeit, ältere Kaiserzeit und jüngere Kaiserzeit. Die Mehrzahl der Funde
kann der Urnenfelderzeit zugewiesen werden, doch läßt es die im ganzen zufallsbe-
dingte Auswahl der Beobachtungen nicht zu, aus dem Mengenvergleich Schlüsse auf
den Umfang der jeweiligen Siedlung zu ziehen. Der verhältnismäßig kleine erfaßte
Geländeausschnitt zeigt beispielhaft die für die rechtsseitige Tauberstufe über weitere
Strecken hin feststellbare Siedlungskontinuität und vermittelt eine Vorstellung vom
Umfang der Möglichkeiten und der Aufgaben, die in der raschen Überbauung der
rechtsufrigen Stadtteile von Tauberbischofsheim der Denkmalpflege und der Landes-
forschung geboten und gestellt sind.
24) Germania 40, 1962 (im Drude) (Fundchronik Baden-Württemberg). — Weitere Vergleichs¬
stücke bei Peschek a. a. O. von Würzburg (Abb. 12) und Staffelstein (Abb. 14). — Vgl. auch
Landau, Festschrift Speyer 1960, 35 ff. (K. W. Kaiser).
23) Erich Gropengießer, Die Spätlatenezeit im unteren Neckarland und die Suebi Nicretes. Diss.
Heidelberg 1956 (Masch. Sehr.) II, 227 ff.
 
Annotationen