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https://doi.org/10.11588/diglit.17076#0009
Vorwort.
Es ist üblich, Versteigerungskataloge, die das Verzeichnis einer
Privatsammlung enthalten, mit einem Vorwort zu versehen, und ich
will diesem Brauch in möglichster Kürze folgen.
Daß dieser Katalog nur den Teil einer Bibliothek, nicht eine
vollständige Sammlung enthält, ist bei der Beurteilung des hier Ge-
botenen vor allen Dingen zu berücksichtigen.
Ich trenne mich von diesen Büchern, weil ich nicht mehr voll-
ständige Reihen von Erst- und Einzelausgaben, sondern gute Literatur
in abschliessenden, kritischen Gesamtausgaben, nicht mehr die Literatur
einiger Jahrzehnte, sondern die Weltliteratur in ihren bedeutendsten
Vertretern in meiner Bücherei zu vereinigen wünsche.
Diese subjektive Bemerkung musste vorausgeschickt werden; denn
dass ich nicht die üblichen Tränen über die Zersplitterung in alle
Himmelsrichtungen vergiesse, unterscheidet dies kurze Vorwort von
den sonst in Katalogen üblichen, und dass ich, noch im Ausbau einer
Sammlung stehend, die Richtung des Sammeins völlig verändere,
erklärt die ungleiche Vollständigkeit der einzelnen Teile und Gruppen.
Bücherfreunde und Gelehrte werden sich selbst schnell beim
Durchblättern des Kataloges ein Urteil über den Wert der Bücher
bilden, und so scheint es mir überflüssig, hier auf die seltenen Stücke
einzeln hinzuweisen. Trotzdem auf dieser Versteigerung Seltenheiten
ausgeboten werden, die seit Jahrzehnten nicht mehr, oder überhaupt
noch nie im Handel vorgekommen sind, und gerade diese Bücher in
Exemplaren von hervorragender Schönheit (ich erinnere nur an Goethes
Von deutscher Baukunst, den Brief des Pastors, den ersten privaten
Druck von Erwin und Elmire, den allerersten Druck von Götter,
Helden und Wieland, sämtlich in unbeschnittenem Zustand, an den
einzigen 1796 in 30 Exemplaren hergestellten Einzeldruck der vene-
zianischen Epigramme und andere mehr), scheint mir doch der eigent-
liche Wert und Reiz dieses Kataloges nicht in den Einzelstücken zu
beruhen. Gruppen, wie die Sturm- und Drangliteratur, die Theater-
stücke, in denen Goethe selbst auftritt, entlegene Faustliteratur und
Faustdichtungen, wenig bekannte und unbekannte Wertheriaden,
die überaus umfangreiche Sammlung von Privatdrucken zu Goethes
Ehren, die in der letzten Abteilung des Kataloges verzeichnete Zeit-
schriftenliteratur, sind selten oder nie in solcher Vollständigkeit an-
geboten worden.
Es ist üblich, Versteigerungskataloge, die das Verzeichnis einer
Privatsammlung enthalten, mit einem Vorwort zu versehen, und ich
will diesem Brauch in möglichster Kürze folgen.
Daß dieser Katalog nur den Teil einer Bibliothek, nicht eine
vollständige Sammlung enthält, ist bei der Beurteilung des hier Ge-
botenen vor allen Dingen zu berücksichtigen.
Ich trenne mich von diesen Büchern, weil ich nicht mehr voll-
ständige Reihen von Erst- und Einzelausgaben, sondern gute Literatur
in abschliessenden, kritischen Gesamtausgaben, nicht mehr die Literatur
einiger Jahrzehnte, sondern die Weltliteratur in ihren bedeutendsten
Vertretern in meiner Bücherei zu vereinigen wünsche.
Diese subjektive Bemerkung musste vorausgeschickt werden; denn
dass ich nicht die üblichen Tränen über die Zersplitterung in alle
Himmelsrichtungen vergiesse, unterscheidet dies kurze Vorwort von
den sonst in Katalogen üblichen, und dass ich, noch im Ausbau einer
Sammlung stehend, die Richtung des Sammeins völlig verändere,
erklärt die ungleiche Vollständigkeit der einzelnen Teile und Gruppen.
Bücherfreunde und Gelehrte werden sich selbst schnell beim
Durchblättern des Kataloges ein Urteil über den Wert der Bücher
bilden, und so scheint es mir überflüssig, hier auf die seltenen Stücke
einzeln hinzuweisen. Trotzdem auf dieser Versteigerung Seltenheiten
ausgeboten werden, die seit Jahrzehnten nicht mehr, oder überhaupt
noch nie im Handel vorgekommen sind, und gerade diese Bücher in
Exemplaren von hervorragender Schönheit (ich erinnere nur an Goethes
Von deutscher Baukunst, den Brief des Pastors, den ersten privaten
Druck von Erwin und Elmire, den allerersten Druck von Götter,
Helden und Wieland, sämtlich in unbeschnittenem Zustand, an den
einzigen 1796 in 30 Exemplaren hergestellten Einzeldruck der vene-
zianischen Epigramme und andere mehr), scheint mir doch der eigent-
liche Wert und Reiz dieses Kataloges nicht in den Einzelstücken zu
beruhen. Gruppen, wie die Sturm- und Drangliteratur, die Theater-
stücke, in denen Goethe selbst auftritt, entlegene Faustliteratur und
Faustdichtungen, wenig bekannte und unbekannte Wertheriaden,
die überaus umfangreiche Sammlung von Privatdrucken zu Goethes
Ehren, die in der letzten Abteilung des Kataloges verzeichnete Zeit-
schriftenliteratur, sind selten oder nie in solcher Vollständigkeit an-
geboten worden.