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Privat-Anzeigen.

s47l Dcr Unterzeichnete empfiehlt sein schon
seit längeren Jahren betriebenes Windmühlengeschäft
allen Landwirthen, und bemerkt dabei, daß er in
neuerer Zeil eine neue Art von Windmühlen fertigt,
welche nicht nur geräuschlos, sondern auch in Güte
alle andern Mühlen übertrifft.
K ohlhof bei Altenbach, den 18. März 1856.
Nikolaus Gutfieisch,
Wintmühlenmacher.

s50l Bei Kirchenrechner Wagner zu
Weinheim liegen 500 ff. Gräff, v. Wehr-
da ch' s ch c Stiftungsgeldcr zum Ausleihen
bereit.

Nachrichten vom Kriegsschauplatz.
Krimm.
Konstantinopel, 13. März. Das hiesige
,-Journal" schreib-: Die Berichte aus der Krimm
reichen bis zum 8. Der einzige Vortheil, den
man aus dein Waffenstillstände ziehen kann, ist
der, den südlichen Theil Sebastopols, welcher dem
direkten Feuer ter Russen ausgesetzt war, unge-
stört und ungestraft zu besuchen. Besoncers die
Quais und die Nordseite des Malakoffs sind der
Zielpunkt dieser Ausflüge, die jedoch nicht so häufig
sind, als inan denken wird; denn dcr Anblick
Sebastopols ist so einförmig geworden, daß es nicht
ter Mühe lohnt, sich seinetwegen dem schlechten
Wetter und den Unannehmlichkeiten bodenloser Wege
auszusetzen. Am 6. März wurden die großen
Kasernen der Karabelnaja gesprengt. Die Arbeiten
waren den englischen Mineuren anvcrtraut gewesen
und gelangen vollständig. Die Franzosen sind jetzt
mit Zerstörung der Ueberreste der krenelirten Um-
schließungsmauern Sebastopols beschäftigt.
London, 24. März. Aus der Krimm sind
Berichte vom 11. zur Hand. An tiefem Tage
war bekanntlich der Waffenstillstand noch nicht
definitiv abgeschlossen, aber das Feuer war von
beiden Seiten eingestellt. Im französischen Lager
starben noch immer täglich 120 Mann und darüber;
die Engländer lieferten an Arzneien , Gemüse u. dgl.,
was nur möglich ist und die Franzosen nehmen
cs dankbar an. Ein Anerbieten jedoch, der fran-
zösischen Armee auch Winterkleider zu überlassen,
die sehr wohl zu Statten kämen, wurde abgclchnt.
Im englischen Lager ist Alles so wohl, wie sich's
nur wünschen läßt.

Aus dem Norden.
Berlin, 24. März. Man meldet aus Polen,
daß die Aushebung, welche am 17. März statt-
finden sollte, auf Befehl der russischen Regierung
unterbleibt.
London, 25. März. Vom Blokadegcsckwa-
der in der Ostsee erfährt man Folgendes: Am 14.
war die Dampffregatte --Sampson" mit Depeschen
für Kapitän Watson von Farö ausgelaufen und
Tags darauf machten sich „Jmperieuse-- und,-Pp-
lates" auf den Weg nach dem Finnischen Meer-
busen. Das Wetter war prachtvoll, das Ther-
mometer stand auf 26 Gr. F.; Farö-Sund war
jedoch vollständig zugefroren und die beiden Schiffe
konnten sich nur unter großen Schwierigkeiten eine
Durchfahrt erzwingen. Als dies endlich gelungen
war, fanden sie die hohe See offen und ruhig
und die Witterung angenehm. Erft gegen Abend
trat empfindliche Kälte ein und die beiden Schiffe
legten sich über Nacht auf rem ihnen wohlbekannten-
Ankergrunbe zur Ruhe. Tags darauf setzten sie
ihre Fahrt mitten durch große Treibe-sinassen fort,
erreichten feststehendes Eis, durchbrachen dasselbe
in einer Strecke von vielen Meilen und übernach-
teten vor der Insel Dago. Dort trafen sie am
folgenden Morgen zwei kleine Schiffe aus Lübeck,
die unbeweglich im Eise staken. Diese beiden Fahr-
zeuge hatten Lübeck schon am 1. Februar verlassen,
waren aber schon am 8., als sie erst 15 Seemeilen
von Port Baltic aus zurückgelegt hatten, gezwungen
gewesen, des Eiles wegen, das sie nicht durchbrechen
konnten, umzukehren. Am 7. März liefen sie
wieder aus und wurden sitzt volle 170 Meilen
von dem Hafen ihrer Bestimmung eingefroren ge-
funden , mit der Aussicht, noch 3 Wochen mitten
im Eise liegen bleiben zu müssen. Wenn andere
Schiffe nicht besser fuhren, so kann der Verkehr-
mil den russischen Häfen in den letzten sieben Wochen
unmöglich sehr lebhaft gewesen sein. Die beiden
Lübecker machten sich das Fahrwasser, welches sich
die beiden englischen Kriegsdampfer durch das Eis
gebrochen hatten, zu Nutze, und folgten ihnen auf
dem Fuße; aber das Eis wurde bald so fest, daß
auch die Dampfer nicht weiter vorwärts bringen
konnten. Letztere legten sich wieder vor Anker,
während erstere umkehrtcn. Die Einkehr der „Jm-
perieusc" in Danzig und ihre Weiter fahrt nach
Farö hat der Telegraph gemeldet.
Vom Bosporus.
Aus Konstantinopel, 13. März, schreibt
man dem /-Constitutionnel" : Heute hat man von
den Prinzeninseln ungefähr 1800 von den Fran-
 
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