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Berliner Kunst-Herold: wirtschaftl. Zentralorgan für bildende Künstler ; offizielles Publikations-Organ des Verbandes Deutscher Illustratoren, der Bildhauer-Vereinigung von Mitgliedern des V.B.K. und der Ortsvereine der A.D.K., sowie der Freien Vereinigung der Graphiker — 5.1905

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Nr. 21
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https://doi.org/10.11588/diglit.67606#0171
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^Jahrgang___ KUNST- HER 0 LP Seite 5

^teigled'er. Zum Ankauf wurden empfohlen die 4 Entwürfe: I
"Pythagoreische Figur”, Verfasser: Julius Rieth. „Fideles i
^olk”, Verfasser: Karl Hengerer, Baurat. „Steinmetzzeichen”,
Verfasser: Erwin Wagner, und „Aktiv”, Verfasser: Albert
Schiebe, sämtliche von hier.

sind, wenden nach Eröffnen des Umschlages den Verfassern
auf ihre Kosten und Gefahr durch die Post zugestellt.
Berlin W. 9, 17. Mai 1905.
BeMevuestr. 3.
Verein für Deutsches Kiinstgewerbe in Berlin.

Zimmers
Teil von

Verein für deutsches Kiinstgewerbe in Berln.
Der Verein für deutsches Kunstgewerbe in Berlin schreibt
a,,i Veranlassung der Firma Dittmars Möbelfabrik, Inhaber
Otto Lademann, in Berlin C. 2, Molkenmarkt 6„ einen Wett-
bewerb aus für Entwürfe
für Farbe und Teilung von Wand, Decke und Fussboden.
Den Bewerbern steht es frei, ein Herren-, Damen-, Wohn-,
Speise- oder Schlafzimmer ihrer Arbeit zu Grunde zu legen.
Form der Möbel ist nicht Gegenstand des Ausschreibens,
dagegen ihre Farbe, ebenso die Farbe der Bezugsstoffe und
Gardinen. Das eine wie das andere ist aber nur anzudeuten.
Uir die Wand ist Holzpaneel ausgeschlossen, jedoch erwünscht
Paneel in Tapete, Stoff, Matte oder Anstrich, sowie über dem
Paneel Anstrich oder Tapete rnit einfachen Leisten, die ge-
gebenenfalls die Wand teilen sollen. Für die Decke wird An-
sTi“ch mit oder ohne Leistenteilung verlangt, für den Fuss-
h°den entweder Teilung durch Anstrich bezw. verschieden-
artiges Linolleum oder aber Teppich bezw. Bodenbelag. Von
’ePpich und Bodenbelag sind nur die Farben anzugeben, nicht
das Muster. Alle Entwürfe müssen so gehalten sein, dass
Mittelgute Handwerker nach ihnen sowohl Leistung’ als Be-
malung selbständig herstellen können. Für die Beurteilung der
Entwürfe kommen wesentlich .in Betracht Farbenstim-
111 u n g u n d Teilung von Wand, Decke und Fuss-
boden; doch brauchen nicht alle drei Flächen geteilt zu
sein. Bedingung für die Teilnahme am Wettbewerbe ist, dass
d’e Einsender lin Deutschland wohnen.
Die Entwürfe sollen nur .in einer Perspektive des
'estehen, zwei oder drei Wände mit entsprechendem
Ussboden und Decke zeigen und im Massstabe 1:10 gezeichnet
Se™- Sei sind ausnahmslos ungerollt einzureichen und nur mit
eMem Kennwort zu versehen. Dieses Kennwort muss sich auf
emeni beigefügten geschlossenen Umschläge wiederholen, der
die genaue Adresse des Einsenders enthält.
Einsendung an die Geschäftsstelle des Vereins für Deut-
sches Kunstg'ewerbe in Berlin W. 9, Bellevuestr. 3 (Künstler-
jaus) bjs Sonnabend, den 24. Juni 1905, abends 6 Uhr. Für
eWerber|, die mit der Post einschicken. gelten die Angaben
des Poststempeln als Auflieferungszeit.
Zur Verfügungs tehen ein erster Preis von 400 Mark, ein
Reiter Preis von 200 Mark und ein dritter Preis von 100 Mark,
fassendem hat sich Dittmars Möbelfabrik verpflichtet, min-
destens 24 weitere Entwürfe zum Preise von je 60 Mark nach
°rschlägen des Preisgerichts und nach eigenem Ermessen an-
£akaufen. Die Preise können durch Mehrheitsbeschluss der
reisrichter anders als angegeben verteilt werden.
Das Preisgericht bilden die Herren: Richard Böhland,,
. a*er und Lehrer am Kunstgewerbemuseum, Bruno Drabig,
U1 Pa. Gebrüder Drabig, Dekorationsmaler, Otto Lademann,
j1.* Pa. Dittmars Möbelfabrik, Carl William Müller, Architekt
r Innenbau, und Walter Ortlieb, Zeichner für Kunstgewerbe.
Die Verkündigung des Ergebnisses erfolgt am 1. Juli 1905
. rch die Tagespresse; die Entwürfe selbst sind vom 2. bis
”nschl. 5. Julii im grossen Festsale des Künstlerhauses von
>, b's 3 Uhr ausgestellt. Vom 7. Juli ab können diejenigen
.Mtwürfe, die weder preisgekrönt noch angekauft worden sind,
der Geschäftsstelle des Vereins für Deutsches Kiinstgewerbe
gen .Vorzeigen des Einlieferungsscheines wieder abgefordert
erden. Arbeiten, die bis zum 17. Juli 1905 nicht abgeholt

| Auszeichnungen—Persönliches
Rom. Der Gebrüder Müller-Preis in Höhe von 11 000 Lire
ist diesmal dem italienischen Maller S o r i s für sein Gemälde
„Gioveti Santo“ verliehen worden.
Berlin. Der Maler Willy Hamacher, der in den
letzten Jahren meist in Italien ansässig war, hat nunmehr
seinen Wohnsitz dauernd in Berlin genommen.
Berlin. In der Frische eines 50jährigen feierte der Kupfer-
stecher Wilhelm Grohmann, der Bibliothekar an der könig-
lichen Akademie der Künste am Sonnabend, den 20. Ma,i seinen
70. Geburtstag. Der Berlinische Künstlerverein hatte seinem
langjährigen Mitgliiede zu Ehren am Freitag, den 19. Mai, ein
Abendessen in der Klause des Künstlerhauses veranstaltet, an
dem sich ein grosser Kreis von Freunden des Jubilars be-
teiligte. Der Vorstand des Vereins Berliner Künstler dessen
langjähriger Bibliothekar Grohmann ebenfalls ist, war durch
seine Vorsitzenden Geh. Baurat Kayser und Maler Otto H.
Engel sowie den Archivar Wandschneider vertreten und über-
reichte eine kunstvoll ausgestattete Adresse. Ebenso- brachte
j die Freie Vereinigung der Graphiker durch ihren Vorsitzenden,
Professor Hans Meyer, ihre Glückwünsche dar. Professor
Anton von Werner hatte ein sehr herzlich gehaltenes Glück-
wunschschreiben übersandt, Professor Moser eine äusserst
charakteristische Statuette des Gefeierten modelliert und Pro-
fessor Skarbina eine schöne Erinnerungskarte für die Teil-
nehmer gezeichnet. Mögen dem allebliebten Freunde noch:
recht viele glückliche Jahre im Kreise der Vereinsmitglieder,
und in seinem Amte beschieden sein!
München. Wie verlautet, ist Professor Fritz August von
Kaulbach aus der staatlichen Ankaufskommission. für Kunst-,
werke ausgetreten.
Karlsruhe. Der Landschaftsmaler und Radierer Otto
Ubbelohde ist an die hiesige Kunstgewerbeschule berufen
worden und hat diesen Ruf angenommen.
Todesfälle.
Paris. Am 23. Mai starb hier der Bildhauer Paul Dubois,
Direktor der „Ecole des Beaux Arts“.
Düs eldcrf. Hier starb der Porträt- und Genremaler
Vinzent Deckers im 40. Lebensjahre.
Budapest. Graf Tinadar von Andrassy, der Präsident des
„Landesvereinsi für bildende Künste in Ungarn“ ist am 15. Mai
im 47. Lebensjahre gestorben.
Halen ee bei Berlta. Aus Halensee kommt die Trauer-
botschaft, dass der Porträtmaler und Radierer Wilhelm
R u b a c h plötzlich an Lungenentzündung verschieden ist.
Ruhbach, der nur ein Alter von 35 Jahren erreichte und eben
seinen Stern aufgehen sah, da sein überaus gediegenes Schiller-
Porträt sämtliche Kunstverleger auf ihn aufmerksam ge-
macht, war ein Schüler Koner’s und eine im besten Sinne
liebenswürdige Persönlichkeit voll) edelsten Strebens. Seine
letzten Werke waren ein Shakespeare-Brustbild,, eine Radie-
rung des alten Rabbiner von Rembrandt und ferner eine lebens-
grosse Radierung des Lenbach’schen Bismarck mit dem
Schlapphut, die ebenso wie beregter Schiller im Verlag von
Heuer & Kirmse in Halen-see erschienen. Der Künstler hinter-,
| lässt einen Sohn und eine junge Witwe, die Nichte der jüngst-
I verstorbenen Hedwig Niemann-Raabe.
 
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