Seite 6 KUNST -II E ROLD V. Jahrgang
beiten beteiligt. Neben Dresden und seiner näheren Um-
gebung sind namentlich Leipzig und Meissen mit einer An-
zahl von Künstlern vertreten. Jedenfalls liefert das Ge-
samtergebnis auch diesmal einen erfreulichen Beweis für die
Leistungsfälligkeit der sächsischen Bildhauer. Auf Vorschlag
des akademischen Rates sind vom Königlich sächsischen
Staate 43 Arbeiten von 29 Künstlern angekauft -worden, wo-
von .32 Arbeiten zum Preise von 13 585 Mark sofort über-
nommen worden sind, während 11 Arbeiten erst noch in
dem von den betreffenden Künstlern in Aussicht genommenem
Material herzustellen sind. Die von Leipziger Künstlern an-
gekauften Werke sind folgende: Klingelschild aus Bronze
„Spielendes Mädchen” von Albert Reiss, Brc/'7es‘a:uette
„Jüngling” von Dr. Max Lange, Medailleiinc-dell „Rumpelt’
und „Weibliche Büste” in Marmor von Paul Sturm, dr.-i
Bronzeplaketten „Bacchantentanz”, „Perseus und Andromeda”
und „Alte Dame”, sowie die Silberplakette „Tine” von Felix
Pfeifer, Tiergruppe „Nashornvögel” in Bronze von Walter
Hauschild. Ferner wurde auf Grund der besonders ausge-
schriebenen Wettbewerbe von den eingegangenen Entwürfen
angekauft: ein Entwurf zu einer Medaille für das Kunstge-
werbe von Paul Sturm-Leipzig. Von diesen Arbeiten Sind die
von Julie Genthe, Pilz, Eichler, Backhaus, Sintenus, Werner,
Hörnlein, Dr. Max Lange, Sturm, Pfeifer, Hauschild, Bökel-
mann und Friff zur Aufnahme in die königliche Skulpturen-
sammlung, die übrigen zur Unterbringung in anderen Staats-
gebäuden bestimmt worden.
Frankfurt a. M. Die Stadtverordneten in Frankfurt a. M.
bewilligten 16 000 Mark für Ausschreibung eines Wettbe-
werbes zu Plänen der Erweiterung des Friedhofes, Bau einer
Kapelle und Leichenhalle.
Haag. Wettbewerb für den Entwurf des Friedenspalastes
im Haag. Der Vorstand der Carnegie-Stiftung teilt mit, dass
die Frist zur Einreichung der Entwürfe um einen Monat ver-
längert ist. Infolgedessen müssen die Arbeiten vor dem 15.
April 1906 im Haag eingetroffen sein.
Mailand. Ein internationaler Wettbewerb um Entwürfe
für Arbeiterwohnungen, die den Bedingungen von Oberitalien
angepasst sind, wird mit Frist bis zum 31. März 1906 vom
Ausschuss für die Abteilung „Fiirsorgeeinrichtungen” auf der
Mailänder Ausstellung 1906 ausgeschrieben. Die eingegangenen
Entwürfe sollen, soweit es der Raum zulässt, in der Abteilung
„Fürsorge” der genannten Ausstellung und, soweit sie der
leitende Ausschuss für den Wettbewerb würdig befindet, aus-
gestellt werden. Der Wettbewerb umfasst drei Arten von
Häusern oder Häusergruppen. 1. Für Wohnungen in grösseren
Städten, 2. für Wohnungen in mittleren Städten und 3. für
Wohnungen bei alleinstehenden grossgewerblichen Betrieben.
Für jede der drei Arten sind le zwei Preise von 6000 und 2000
Lire ausgesetzt. Eine Einschreibegebühr von 20 Lire ist bis
zum 15. Februar 1906 beim Komitee der Ausstellung zu be-
zahlen. Ein internationales Preisgericht wird vom Ausstel-
lungskomitee ernannt. Die Entwürfe können unterzeichnet
oder mit einem Kennwort versehen werden. Die Wohnungen
sind für kleine und grössere Familien mit ein, zwei, drei
oder vier Räumen zu entwerfen unter besonderer Berück-
sichtigung der gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen
Verhältnisse der Kreise, für die die Gebäude bestimmt sind.
Die Bewerbe für die Gebäudearten zu 1. und 2. können einen
von Strassen umgebenen günstig gelegenen rechteckigen
Baublock als Bauplatz annehmen. Den Bewerbern für die
Gebäude zu 3. steht es frei, den Bauplatz beliebig zu wählen.
Für alle drei Gebäudearten soll die Verfügbarkeit von Druck-
wasser, Elektrizität, Gas- und Entwässerung angenommen
werden. Die Häuser sollen für 200 Familien, die zusammen
aus 700 Personen -bestehen, bestimmt sein.
I Zerbst. Ein Wettbewerb um Entwürfe zu einer Friedhofs
j kapelle in Zerbst nebst Portal für Friedhof 111 daselbst y*r
bis zum 10. Februar 1906 unter in Deutschland ansässig61’
Architekten eröffnet. Die Bausumme soll zusammen 40 0
Mark nicht übersteigen. Zwei Preise von 300 und 200 Mai
i sind ausgesetzt. Bedingungen, Programm und Lageplan kön-
; nen unentgeltlich vom Stadtbauamt in Zerbst bezogen werden-
Wettbewerbs-Entscheidung. Das Preisgericht über die
! Entwürfe für die evangelische Garnisonkirche in Ulm hat
den 1. Preis dem Professor Th. Fischer in Stuttgart, den
2. Preis den Architekten Bockten und Feil in Stuttgart un
den 3. Preis dem Professor v. Thiersch in München zuei-
kannt.
Todesfälle.
München. Adolf Lüben f. Am 16. Dezember ver-
schied hier im Alter von 68 Jahren der namhafte Genremaler,
Adolf Lüben. Er war geboren 1876 in München. Seine lie-
benswürdigen, zum Teil humorvollen Genrebilder erfreuten
sich lange einer grossen Beliebtheit. Die Beerdigung erfolgte
in Berlin. *
Dresden. Hermann Hultzsch t. Bildhauer Professor Her-
i mann Hultzsch, Ehrenmitglied der hiesigen Kunstakademie,
.1 ist 68jährig in Blasewitz gestorben. — Er war ein Schüler
! Rietschels. Als seine Hauptwerke gelten die beiden Medail-
i Ions an Rietschels Lessingdenkmal, die Statue des Ezechiel
1 am Mausoleum des Prinzgemahls zu Windsor, die Büste Iheo-
; dor Körners auf dessen Grab bei Wöbbelin, sowie die Sta-
tuen Luthers und Melanchthons an der Dresdner Kreuzschule-
Heinrich Leutemann +. Der namentlich als Illustrator
sehr geschätzte Tiermaler Heinrich Leutemann ist in seinem
82. Lebensjahre zu Wittgensdorf bei Chemnitz gestorben._
Aktiengesellschaft
vormals
j(. Glaöenbeck 8 Sohn
Bildgiesserei
jjßrlin-frißörichshagßn
-—o-
Ausführung von Kunst-Güssen
in Wachsausschmelzung oder in
Sandformen
Verkleinerung vonModellen mittelst
Präcisions-Maschinen.
■ ■ ■
» 13
■
■
■ ■
■ ■ n
■
■
■ ■ ■
Verlag plastischer Kunstwerke
Giesserei:
Friedriehsliagen, Wilhelm-Strasse M
Kunstsalon;
= Berlin I., Leipziger-Strasse 111 =
Niederlagen in allen
grösseren Städten.
beiten beteiligt. Neben Dresden und seiner näheren Um-
gebung sind namentlich Leipzig und Meissen mit einer An-
zahl von Künstlern vertreten. Jedenfalls liefert das Ge-
samtergebnis auch diesmal einen erfreulichen Beweis für die
Leistungsfälligkeit der sächsischen Bildhauer. Auf Vorschlag
des akademischen Rates sind vom Königlich sächsischen
Staate 43 Arbeiten von 29 Künstlern angekauft -worden, wo-
von .32 Arbeiten zum Preise von 13 585 Mark sofort über-
nommen worden sind, während 11 Arbeiten erst noch in
dem von den betreffenden Künstlern in Aussicht genommenem
Material herzustellen sind. Die von Leipziger Künstlern an-
gekauften Werke sind folgende: Klingelschild aus Bronze
„Spielendes Mädchen” von Albert Reiss, Brc/'7es‘a:uette
„Jüngling” von Dr. Max Lange, Medailleiinc-dell „Rumpelt’
und „Weibliche Büste” in Marmor von Paul Sturm, dr.-i
Bronzeplaketten „Bacchantentanz”, „Perseus und Andromeda”
und „Alte Dame”, sowie die Silberplakette „Tine” von Felix
Pfeifer, Tiergruppe „Nashornvögel” in Bronze von Walter
Hauschild. Ferner wurde auf Grund der besonders ausge-
schriebenen Wettbewerbe von den eingegangenen Entwürfen
angekauft: ein Entwurf zu einer Medaille für das Kunstge-
werbe von Paul Sturm-Leipzig. Von diesen Arbeiten Sind die
von Julie Genthe, Pilz, Eichler, Backhaus, Sintenus, Werner,
Hörnlein, Dr. Max Lange, Sturm, Pfeifer, Hauschild, Bökel-
mann und Friff zur Aufnahme in die königliche Skulpturen-
sammlung, die übrigen zur Unterbringung in anderen Staats-
gebäuden bestimmt worden.
Frankfurt a. M. Die Stadtverordneten in Frankfurt a. M.
bewilligten 16 000 Mark für Ausschreibung eines Wettbe-
werbes zu Plänen der Erweiterung des Friedhofes, Bau einer
Kapelle und Leichenhalle.
Haag. Wettbewerb für den Entwurf des Friedenspalastes
im Haag. Der Vorstand der Carnegie-Stiftung teilt mit, dass
die Frist zur Einreichung der Entwürfe um einen Monat ver-
längert ist. Infolgedessen müssen die Arbeiten vor dem 15.
April 1906 im Haag eingetroffen sein.
Mailand. Ein internationaler Wettbewerb um Entwürfe
für Arbeiterwohnungen, die den Bedingungen von Oberitalien
angepasst sind, wird mit Frist bis zum 31. März 1906 vom
Ausschuss für die Abteilung „Fiirsorgeeinrichtungen” auf der
Mailänder Ausstellung 1906 ausgeschrieben. Die eingegangenen
Entwürfe sollen, soweit es der Raum zulässt, in der Abteilung
„Fürsorge” der genannten Ausstellung und, soweit sie der
leitende Ausschuss für den Wettbewerb würdig befindet, aus-
gestellt werden. Der Wettbewerb umfasst drei Arten von
Häusern oder Häusergruppen. 1. Für Wohnungen in grösseren
Städten, 2. für Wohnungen in mittleren Städten und 3. für
Wohnungen bei alleinstehenden grossgewerblichen Betrieben.
Für jede der drei Arten sind le zwei Preise von 6000 und 2000
Lire ausgesetzt. Eine Einschreibegebühr von 20 Lire ist bis
zum 15. Februar 1906 beim Komitee der Ausstellung zu be-
zahlen. Ein internationales Preisgericht wird vom Ausstel-
lungskomitee ernannt. Die Entwürfe können unterzeichnet
oder mit einem Kennwort versehen werden. Die Wohnungen
sind für kleine und grössere Familien mit ein, zwei, drei
oder vier Räumen zu entwerfen unter besonderer Berück-
sichtigung der gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen
Verhältnisse der Kreise, für die die Gebäude bestimmt sind.
Die Bewerbe für die Gebäudearten zu 1. und 2. können einen
von Strassen umgebenen günstig gelegenen rechteckigen
Baublock als Bauplatz annehmen. Den Bewerbern für die
Gebäude zu 3. steht es frei, den Bauplatz beliebig zu wählen.
Für alle drei Gebäudearten soll die Verfügbarkeit von Druck-
wasser, Elektrizität, Gas- und Entwässerung angenommen
werden. Die Häuser sollen für 200 Familien, die zusammen
aus 700 Personen -bestehen, bestimmt sein.
I Zerbst. Ein Wettbewerb um Entwürfe zu einer Friedhofs
j kapelle in Zerbst nebst Portal für Friedhof 111 daselbst y*r
bis zum 10. Februar 1906 unter in Deutschland ansässig61’
Architekten eröffnet. Die Bausumme soll zusammen 40 0
Mark nicht übersteigen. Zwei Preise von 300 und 200 Mai
i sind ausgesetzt. Bedingungen, Programm und Lageplan kön-
; nen unentgeltlich vom Stadtbauamt in Zerbst bezogen werden-
Wettbewerbs-Entscheidung. Das Preisgericht über die
! Entwürfe für die evangelische Garnisonkirche in Ulm hat
den 1. Preis dem Professor Th. Fischer in Stuttgart, den
2. Preis den Architekten Bockten und Feil in Stuttgart un
den 3. Preis dem Professor v. Thiersch in München zuei-
kannt.
Todesfälle.
München. Adolf Lüben f. Am 16. Dezember ver-
schied hier im Alter von 68 Jahren der namhafte Genremaler,
Adolf Lüben. Er war geboren 1876 in München. Seine lie-
benswürdigen, zum Teil humorvollen Genrebilder erfreuten
sich lange einer grossen Beliebtheit. Die Beerdigung erfolgte
in Berlin. *
Dresden. Hermann Hultzsch t. Bildhauer Professor Her-
i mann Hultzsch, Ehrenmitglied der hiesigen Kunstakademie,
.1 ist 68jährig in Blasewitz gestorben. — Er war ein Schüler
! Rietschels. Als seine Hauptwerke gelten die beiden Medail-
i Ions an Rietschels Lessingdenkmal, die Statue des Ezechiel
1 am Mausoleum des Prinzgemahls zu Windsor, die Büste Iheo-
; dor Körners auf dessen Grab bei Wöbbelin, sowie die Sta-
tuen Luthers und Melanchthons an der Dresdner Kreuzschule-
Heinrich Leutemann +. Der namentlich als Illustrator
sehr geschätzte Tiermaler Heinrich Leutemann ist in seinem
82. Lebensjahre zu Wittgensdorf bei Chemnitz gestorben._
Aktiengesellschaft
vormals
j(. Glaöenbeck 8 Sohn
Bildgiesserei
jjßrlin-frißörichshagßn
-—o-
Ausführung von Kunst-Güssen
in Wachsausschmelzung oder in
Sandformen
Verkleinerung vonModellen mittelst
Präcisions-Maschinen.
■ ■ ■
» 13
■
■
■ ■
■ ■ n
■
■
■ ■ ■
Verlag plastischer Kunstwerke
Giesserei:
Friedriehsliagen, Wilhelm-Strasse M
Kunstsalon;
= Berlin I., Leipziger-Strasse 111 =
Niederlagen in allen
grösseren Städten.