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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 21.1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.48816#0452
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Hest 18.
rühren, der sein Dasein ebenfalls der glücklichen Ner-
Abfällen verdankt und namentlich in den
anzutreffen ist. Dies sind die sogenann-
n ^Smziegel, Briquettes oder Brennsteine, die ein
ortreffllches FeuerungSniaterial abgeben. Man ge-
winnt sie mit sehr unbedeutenden Mitteln, indem
Kohlenwerken in Menge abfallenden
»coyienstanb durch starkes Zusammenpressen unter einer
hydraulischen Presse und Erhitzen in verschlossenen Ge-
wsM zu einer kompakten Masse verarbeitet, die in der
Ziegeln in den Handel gebracht wird. In
Moyrisch-Ostrau erhält man sehr gute Briquettes aus
Staubkohle unter Anwendung eines aus verdorbenem
Aoggen- und Weizenmehl und alkalischem Zusatz be-
reiteten Bindemittels. Auch aus Braunkohlenabfall
werden Briquettes durch Pressen dargestellt, die einen
lehr gangbaren Artikel bilden.
Wir hoffen, dem freundlichen Leser im Vorstehen-
den gezeigt zu haben, welche Fortschritte die Neuzeit
auf den verschiedensten Gebieten der Industrie in der
Zerwerthung der Abfälle gemacht hat, und wie in
dielen Fällen gerade hiervon das Gedeihen des ganzen
Geschäftsbetriebes abhängt. Aber dieses Kapitel ist mit
den bis jetzt erzielten Erfolgen noch keineswegs ab-
geschlossen, vielmehr bleibt noch gar Manches der Zu-
kunft Vorbehalten, und der Gewerbsleiß wird mit Hilfe
der Wissenschaft um so emsiger gerade in diesem Punkte
nach Vervollkommnung trachten müssen, als jede neue
Errungenschaft dieser Art einen Aufschwung der Haupt-
Produktion nach sich zieht.

(Nachdruck verboten.^
Schwierige Mahlzeit. — Als es noch bei jedem
Regimente besondere Feldprediger gab, meldete sich bei dem
Chef des 4. preußischen Dragonerregiments, Generallieute-
nant v. Katte, ein Kandidat, um die erledigte Stelle eines
Feldpredigers beim Regimente zu erlangen. Nach der Probe-
predigt lud ihn der joviale Regimentschef, der immer viele
Offiziere bei sich sah, zu Tisch, ein Zeichen, daß ihm die Rede
gefallen habe. Der Generallieutenant litt häufig an Poda-

Das Buch für Alle.

gra, und da seine Jagdhunde stets ungcnirt überall umher-
liefen, so lag in der Nähe eine Peitsche, mit welcher er sie
von seinen schmerzenden Gliedmaßen abhielt. Einige der
jungen Offiziere nun glaubten sich einen Scherz mit dein aus-
fallend schüchternen Kandidaten machen zu dürfen, und em-
pfahlen demselben heimlich dringend an, ja recht viel zu essen,
iveil dies dem General sehr gefiele und er einem zimperlichen
Esser keineswegs gewogen sei; ja, wenn er recht aufgebracht
sei, so könne ihn eine Zurückweisung dergestalt ärgern, daß
er zu schimpfen, flnchen und schlagen anfinge. Der Kan-
didat merkte sich das, und als man daun bei Tische saß, ließ
er sich gleich einen zweiten Teller Suppe geben. Das gefiel
dem General, und als der zweite Teller leer war, sagte er
freundlich: „Wenn es Ihnen schmeckt, lassen Sie sich nur
immer noch einmal geben." Voller Respekt und ganz über-
zeugt, daß ihm die Offiziere die Wahrheit gesagt hätten,
machte es der arme Theologe mit all' den folgenden Gerichten
so und vertilgte Unglaubliches; doch endlich, als der Braten
kam, versagte ihm der Magen den Dienst, er ließ den Teller
unberührt stehen, trotz des freundlichen Zuredens des Generals.
„Das ist ja schade," sagte dieser endlich, doch im selben Mo-
mente sprang ihm einer der Hunde über sein krankes Bein
und er fuhr zornig auf: „Donnerwetter, gebt doch 'mal die
Peitsche!" Der Kandidat glaubte nun nicht anders, als daß
er jetzt die Peitsche zu kosten bekommen werde, sprang entsetzt
auf, während sein Stuhl krachend umfiel, stieß einem Diener
dabei die Saucenschüssel aus der Hand und retirirte in's Neben-
zimmer, während die Tischgesellschaft wie versteinert dasaß.
Endlich mußten die Anstifter des ganzen Mißverständnisses
die Situation aufklären, und der General, in ein nicht enden
wollendes Gelächter ausbrechend, bestätigte dem geängsteten
Kandidaten zum Tröste für den überstandenen Schrecken seine
Ernennung für die vakante Feldpredigerstelle. F. v. L.
Ursprung der Silhouette«. — Ludwig XV. hatte
durch Kriege und unsinnige Geldverschwendung Frankreich in
eine so trostlose Finanzlage gebracht, daß ein Staatsbankerott
unvermeidlich schien, ohne daß mehrere schnell auf einander
folgende Finanzminister Abhilfe zu schaffen im Stande waren.
Da wurde im Jahre 1759 Etienne de Silhouette zum Ge-
neralkontroleur ernannt, der zu den äußersten und seltsamsten
Mitteln griff, uni wenigstens die allernothwendigsten Staats-
ausgaben decken zu können. So wurde z. B. gefordert, daß
alle Großen des Landes ihre Kostbarkeiten und Silbergeräthe
in die Münze abgeben sollten. Durch diese und andere Zwangs-
maßregeln wurde die gesummte Bevölkerung, namentlich die
Pariser, so gegen den Finanzminister erbittert, daß mannig-

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faltige Demonstrationen in Wort, Schrift und That erfolgten.
So entstanden Porträts la Silhouette und Pantalons ll
la Silhouette, erstere bloße Umrisse mit Schatten ausgefüllt,
letztere Hosen ohne Taschen, andeutend, daß Silhouette die
Franzosen bis zum Schatten ausgesogen und ihnen Taschen
in den Beinkleidern ganz entbehrlich gemacht habe. Sil-
houette bekleidete sein Amt nur acht Monate, aber die nach
ihm benannten Porträts haben sich erhalten, bis die Licht-
bildnerei sie verdrängte. R.
Erstaunliche Selbstbeherrschung. — Karl XII. von
Schweden erhielt während der Belagerung von Pultawa —
es war gerade an feinem Geburtstage, den 27. Mai —
einen Flintenschuß, der ihm durch den Stiefel drang und
die rechte Ferse zerschmetterte. Auf seinem Gesichte be-
merkte man indessen nicht die geringste Veränderung. Er
ertheilte seine Befehle ruhig fort und blieb noch nahezu sechs
Stunden zu Pferde. Einer seiner Diener, welcher endlich be-
merkte, daß der Stiefel des Königs voller Blut war, holte
schleunigst- einen Wundarzt herbei. Dieser brachte dann den
König durch viele Bitten so weit, daß er sich vom Pferde
heben und in sein Zelt tragen ließ. Die Aerzte, die nun-
mehr die Wunde untersuchten, waren der Meinung, daß ihm
der Fuß abgenommen werden müsse. Infolge dessen war
die Bestürzung ganz unbeschreiblich. Da versicherte ein eben-
falls zu Rathe gezogener Wundarzt, Namens Neumann,
daß durch tiefe Einschnitte dem Könige das Bein erhalten
bleiben könne. „Gut/' sagte Karl, „gleich frisch darauf los!
Schneide dreist und fürchte nichts!" Er hielt das Bein mit
beiden Händen selbst und betrachtete die tiefen Schnitte, die
man ihm machte, als wenn die Operation an einem Anderen
vorgenommen würde. Das Bein blieb ihm denn auch er-
halten.
In der Mitte! — Während eines Aufenthaltes m einer
schlesischen Stadt besah Friedrich der Große eine neu errichtete
Irrenanstalt; bei der Führung durch die verschiedenen Ge-
bäude schritt der Direktor dem Könige auf einer Wendeltreppe
voran, die auf eine zum Spaziergang bestimmte Terrasse em-
por führte; der Adjutant des Monarchen ging hinter seinem
königlichen Herrn. „Sag' Er doch," meinte der König plötz-
lich, sich zum Direktor wendend, „wie bekommt Er denn die
Narren diese enge Stiege hinauf?" — „Das will ich Eurer
Majestät erklären," lautete die Antwort, „ein Führer geht
voran, einer bildet den Beschluß und der Narr geht da-
zwischen." — „So? Ei, da wollen wir beim Heruntersteigen
doch lieber die Plätze wechseln," sagte Friedrich lachend zur
größten Bestürzung des Direktors. H. H.

» Nichtige Lösungen unserer Räthselaufgaben re.
sind eingegnngen von: A. Stillbach, Riga; L. Wick,
Wiesbaden; E. Eyth, Wien; M. Läufer, JaroMer;
zwei lustige Backfische, Chemnitz; A. Langer, Ostrowo;
M. Fischer, R. Rossa, Olmütz; Marie nnd Karl,
Planen; I. Herden, Hoyerswerda; Marie und Fritz,
Mainz; A. Blau, Modern; M. Cohn, Köuigshüttc;
A. Glässer, Tischan; R. Konheim, Lodz; Malwine
und Helene, Lübeck; O. Graf, Fran L. Graf, Rade-
beul; Frau H. Woyte, Guhrau; G. Reinhard, Adolss-
eck; I. Körner, Altona; I. Kilian, Köhra; W. Eb-
hardt, Jena; E. Klaubert, Cottbus; R. Tober,
Budapest; Schlosser, Berne; Frau N. Lokcsch, Prag;
V. Bönisch, Hochwaid; F. Arnoscht, Wien; A. Cepl,
Jglan; F. Dcbcrnitz, Ollschin; R. Doge, Böhlen;
E. Mücke, Katharern ; I. Feldstein, Kolin; C. Wolff,
Plauen; Frau v. Fischer, Kösen; F. Gerlach, Crim-
mitschau; A. Schlüter, Hüttenrode; L. Nevermann.jun.,
F. Kicncke jun., Lübeck; Frl. M. Schröder, Crcfeld;
H. Tannen, Harburg; G. Schulten, Hammelwarden;
H. Schön, Neusohl.
- I. W. B. in Sch. bei Z. — Erledigt im Brief-
kasten von Heft 15 unter vorstehender Chiffre. — Wir
haben schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht, daß
aus technischen Gründen, wie auch, weil die Beant-
wortung der Anfragen häufig erst Korrespondenzen
veranlaßt, nie so rasch auf Erscheinen einer Antwort
zu rechnen ist. —r.
* I. M. in Gablonz. - Dankend abgelchnt. -
' E. Oe. in H. a. S. - Ihren Zwecken dürsten
die von A. Wagner in Berlin N.W., Flensburger-
straße 16, hergestellten waschbaren Schwamm-Ein-
lagsohlcn (deutsches Reichspatent Nr. 15,844) dienen.
Diese Sohlen nehmen angeblich den das Leder zer-
störenden übelriechenden Fußschweiß vollständig auf,
wodurch unter Andercui eine erhebliche Konservirung
Les Schuhzcugs erzielt und z. B. auch das Wundlanfen
der Füße vermieden wird. —r.
" F. v. H. in C. — Zum Bezug geeigneter Lehr-
mittel für den Selbstunterricht in der Gabelsbergcr-
schen — der verbreitetsten — Stenographie wende man
sich an die Expedition der Zeitschrift „Die Stenographie"
(Fr. Wagner) in Dresden, Forststraße 25, oder an die
Buchhandlungen von Händcke L Lehmkuhl in Ham-
burg und Pierer in Altenburg. —r.
Frl. I. Th. in Bleibcrg. — Mit Dank ab-
gelehnt.
* C. A. L. in Wesel. — Um Horn ans kal-
tem Wege schwarz zu beizen, werden die bis
zum Policen fertigen Gegenstände so lange präparirt,
bis die obere Schichte des Horns etwas gelöst ist,
was durch ein fettes Ansühlen erkennbar ist. Die
Gegenstände werden nun abgcwaschen nnd Lurch Anilin-
schwarz „Lukas" gezogen, langsam getrocknet und als-
Lann abgcwaschen. Bei durchscheinendem Lichte zeigt
das Horn noch eine dunkelbraune Färbung, bei reflek-
tirendem Lichte aber ein tiefes Schwarz. —r.
" B. in Nürnberg. —. Wanzen kann man aus
Taubenschlägen vertreiben, beziehungsweise tödten durch
Bepinseln aller Ritzen mit Petroleum oder einer wein-
geistigen Tinktur aus Insektenpulver, dem ein Anstrich
von Kalkwasscr solgen kann. Auch Nänchcrnngcn mit
Insektenpulver könnten (auf vorsichtige Weise) versucht
werden. —r.
" Th. v. F. in Gera. — 1) Eine sogenannte
Donnertrommcl finden Sic in Heft 1 abgcbildet.
2) Mittelst Kolophoniumpulvers, das durch ein dünnes
Röhrchen in ein brennendes Licht geblasen wird.
' L. R. in Sch. a. Rh. — Das Schleifen der

Briefkasten.
konvexen lvie der konkaven Gläser erfordert die Ein-
richtung einer Schleifbank (Drehbank). Das Schleifen
selbst geschieht in oder auf Schlcisschalen aus Messing,
welche genau nach der herzustellcnd,en.Form der Glas-
linse gerundet, d. h. für Aonvexgläser hohl, für Kon-
kavgläscr konvex gestaltet sind. Das Rauhschleifen
geschieht mit Schmirgel, das Poliren in Holzscheiben,
welche mit Filz bekleidet sind, auf welche Kolkothar
(Oaxut mortuum) nnd Wasser aufgetragen werden.
Nähere Anleitung hierzu findet sich in dem im Verlag
von B. F. Voigt in Weimar erschienenen Band des
Schauplatzes der Künste nnd Gewerbe „Die Optik"
von vr. F. W. Barfuß. —r.
' ,A. B. in P, — Uns nicht bekannt.
* Abonnent M. in St. — Trüben Weißwein
kann man durch Filtriren in porösen, luftdicht ver-
schlossenen und mit ciuem Saugapparat versehenen
Thougefässcu klären. Zähe Weine müssen nach dem
Fillrircn noch mit Hausenblase oder Geiatine geschönt
werden. — Das Färben ist bei Weißweinen stets eine
heikle Sache, da die Farbe nur selten sich mit dem
Wein so innig vermischt, daß die Durchsichtigkeit dar-
unlew nicht Noth leidet. Als unschädliches Mittel zum
Färben von Weißwein dient in der Regel die be-
kannte „Zuckercouleur". — Zum Rothfärbeu von
Weißwein verwendet man am besten körpervolle,
bickrothc Südwciuc; außerdem können Tinkturen von
Kirschen, Heidelbeeren oder Maulbeeren (ohne Zusatz
von Alaun), ferner der Saft der rothcn Rübe (Lota
rubra I,.), die Beeren des schwarzen Hollunders, die
Blüthc der schwarzen Malve verwendet werden. —r.
' Karl W. F. in Dresden. — Dankend abgelchnt.
' H. L. in St. — Auch Ihnen gilt Vorstehendes.
' W. E. in St. bei W. (Oberösterreich). — Ueber
das fragliche Verfahren ist uns nichts Näheres be-
kannt. JmUebrigen vergleichen Sie die von uns auf
eine ähniiche Anfrage ertheilte Antwort unter I. M.
B. in Sch. bei Z. in Heft 15, Jahrg. 1886. —r.
" O. T. — Sch. 23. — Auch Ihnen gilt vor-
stehende Mitthcilung. —r.
" Fran M. Sch. in Schemnitz. — Dankend ab-
gelehnt.
" H. Ed. in Krcmsier. — lülllustrabiou; viertel-
jährlich II Frcs. Durch jede Sortimentsbuchhand-
iung zu beziehen.
' K. I. in Wien. — Zum Bezug von Schriften
über Hydraulik und Verwandtes wenden Sie sich am
besten an eine Sortimentsbuchhandlung an Ihrem
Wohnorte, z. B. W. Frick, Graben 27, oder Alfred
Höldcr, Universitätsbuchhandlung, Rothesturmstraße 15.
—r.
* D. in Przemysl. — Besorgt Ihnen jede Musi-
kalienhandlung.
' Ker—mo bei W. — Ein vortrefflicher Lack für
Tnschzeichnnngcn wird bereitet aus 150 Grm.
Sandarak, 60 Grm. Mastix und 8 Grm. Kampher,
welche Stoffe fein gestoßen nnd in einer Flasche mit
1 Liter OOprozcntigem Weingeist übergossen werden.
Die Mischung wird öfters umgeschüttelt und schließlich
zur Klärung an einen warmen Ort gestellt. Der
Firniß darf nur sehr dünn aufgetragen werden.
—r.
' W. H. und E. Rh. — Aus Italien; derselbe
entwickelte sich ans den altrömischcn Satnrnalien.
* Abonnent U. in Gera. — Für größere Par-
thicn unbrauchbar gewordener Stahlfedern
würde eine Verwendung zu chemischen Zwecken zu em-
pfehlen sein, so z. B. durch Einlegen in kupferhaltige
Grnbenwässcr, wobei neben dem metallischen Kupfer

Erste Abtheilung.
ein Eisensalz (zumeist Eisenvitriol) resultirt. Zur Be-
reitung von Eisenchlorid u. s. w. könnten nur vorher
in einer drehbaren Tonne blank gescheuerte Federn
Verwendung finden. — Eine Sammelstelle für alte
Stahlfedern befindet sich, wie die Zeitschrift „Für's
Hans" in Dresden mittheilt, in eben Lieser Stadt,
welche über die Verwerthung größerer Massen Aus-
kunft crtheilt. —r.
" R. H. in Darmstadt-Vessungcn. — Wir möchten
nicht dazu rathen; eventuell würben Sie sich an die
betreffenden Gesandtschaften in Berlin zu wenden haben.
' Abonnent in Linden 100. — Bei der Cham-
pignon-Kultur kommt es darauf an, ob man selbst
Verwendung für die erzielte Brut oder Gelegenheit
zum lohnenden Absatz in der Nähe hat. — Eine Ab-
handlung über Champignon-Kultur von Hofgärtncr
Lebl ist im Verlag von W. Pareh in Berlin erschienen
und durch jede Buchhandlung zu beziehen. Adressen
zum Bezug von Champiguonbrut finden sich im
Annoncentheil dieses Blattes, z. B. in Heft 15, dritte
Seite des Umschlags. Weitere Adressen sind: F. C.
Heinemann, Handelsgärtnerei in Erfurt; N. L. Chre-
stensen daselbst. — Champignon-Brutsteine nebst Kultur-
anweisung liefert H. Gerntz in Wildpark bei Pots
dam. —r.
" I. H. D. in Bremen. — Ja, dasselbe besteht
ans einer Art Tangenten, welche die Glocken berühren
und nach Art eines Klaviers gespielt werden können.
' Beck in M. — Praktische Thcaterschule für die
Bühne (mit Opern- und Opcrcttcnschnle) in Berlin H.V.
Luiscnstraße 12 (Direktor C. A. Raida). — In Wien
befindet sich eine derartige Schule am Rcsidcnztheatcr,
I. Bezirk, Canovagasse. — Man verlange durch die
„Neue Wiener Theater-Post", VII. Bezirk, Neubau-
gasse 70, diesbezügliche Prospekte. —r.
* F. G. in Th. — Ueber die gchcimnißvolle Ge-
schichte des sogenannten „Dunkel grafen von Eis-
hausen" finden Sie neue, werthvolle Ausschlüsse in
dem eben erschienenen Buche von Or. Human. Hild-
burghausen, Kessclring'sche Hofbuchhandlung.
' A. K. P. 12 in CH. — Artikel für die sogenann-
ten 50 Pfennig-Bazars liefern unter Anderen nach-
stehende Firmen: Haushaltungs- nnd Küchenartikel:
E. Sprengel in Herzberg am Harz. Manilla-Hans-
taschen: F. H. Hummel in Peine (Hannover); Gustav
Herzig in Hermsdorf im Riescngebirge. Schreibmate-
rialien , Notizbücher u. dergl.: Julius Schroder in
Nürnberg, Karolinenstraße 35; W. Löwenthal in Brieg.
Muschelartikel: E. Stolze in Bayreuth; P. C. Körner
in Leipzig, Pctersstraße 6. Schwarz- und Weißblech-
waaren: Hermann Franken in Schalke (Westphalen);
Felix Lasse in Leipzig, Dufourstraßc 15. Kurz- und
Spielwaaren: Chr. Spiegel in Nürnberg, Laufer-
platz II; Ignaz Honig, Marienplatz 4 daselbst. —
Wegen weiterer Adressen wende man sich an das Offerten-
blatt von Löwenstein in Blascwitz. —r
" L. S. in St. Petersburg. — Die Reinigung
farbiger Wolltücher geschieht auf chemischem Wege
eine Arbeit, welche man zweckmäßig einem Fachmanne
überläßt, der sie viel schöner und billiger auszuführen
vermag, als nian cs ohne Einrichtung nnd Uebnng
selbst zu thun im Stande ist. An chemischen Wäsche-
reien oder Färbereien dürfte es am dortigen Piatze
nicht fehlen. —r.
" Mit nachstehenden Chiffern bezeich-
nete Anfragen mußten unerledigt blei-
ben, theils weil sie schon mehrfach be-
sprochen oder zu ungenau und lückenhaft
gehalten waren, theils weil sie nicht in

den Rahmen unseres Briefkastens paßten:
Will). H., Grube D.; Adolf B., Coburg; F. 175;
Ida v. M., Berlin; Max I. Z.; N. M. Köln; Paul
M.,Prag ; langjährig eAbonncnt in L., Frankfurt a.M.;
Ein Abonnneut seit 1873; Abonnent in Bodenbach;
H. I., Linz; K. P.; G. F. in A.
Korrespondenz unseres ärztlichen Mitarbeiters.
* Rathlose in Rußland. — Wie so aus dieser Sache
schwere Folgen entstehen sollen, können wir nicht ein-
sehen, glauben vielmehr, daß Alles gut wird, wenn
nicht Sie selbst, sondern Ihr Gatte die Sache mit
dem Hausarzt bespricht.
* Henriette B. — 1) Rekonvaleszenten nehmen
bald wieder an Körperfülle zu, sobald sich ein kräftiger
Appetit wieder einstellt. Da dies bei Ihnen der Fall
ist. dürfen Sie sicher rechnen, die Magerkeit bei ge-
wöhnlicher reichlicher Kost zu verlieren. 2) Die Skro-
phulosc äußert sich in Ernährungsstörungen (Entzün-
dungen) der Haut, der Schleimhäute, der Knochen und
Gelenke nnd der Lymphdrüscn. Sie ist angeboren oder
erworben, in beiden Fällen aber, wenn auch oft erst
nach Jahren, heilbar, wenn die Bedingungen erfüllt
werden, unter denen eine Verbesserung der Ernährung
des Körpers zu Stande kommt. Näheres erfahren Sic
vom Arzte, dessen Hilfe nicht zu umgehen ist. 3) Das
Leiden der Finger- und Zehennägel ist heilbar. Ist
dasselbe durch Pilzwucheruugen entstanden, so find pilz-
lödtende Mittel am Platze. 4) Einem kranken, schlecht
verdauenden Magen wird durch äußerliche Einreibun-
gen mit Rum so wenig als durch kleine innerliche Dosen
von Rum aufgeholfcn. 5) Das Einträufeln von war-
mem Wasser in lsas Ohr ist nicht rathsam, da cs leicht
zu Entzündungen der Haut Les GehörgangS führt,
wenn das Wasser nicht sorgfältig wieder durch Baum-
wollpfröpfe anfgesaugt wird.
" T. B. in Tr. — Der Gebrauch der Stahldraht-
bürsten, wie überhaupt jedes starke Bürsten oder Käm-
men wird bei krankhafter Kopfschuppenbildung von
allen Dermatologen verboten, da die Krankheit der
Kopfhaut dadurch nur vermehrt wird.
' Amor 78 in Stein. — I) Gegen die über-
mäßige Schn ppen bildn ng auf dem Kopfe
bewähren sich abendliche Waschungen mit U»noz--IVutor,
denen Morgens Einreibungen des Kopses mit Makassar-
Oel solgen. So lange kein auffallender Haar-Ausfall
zu bemerken ist, hat die Spaltung einiger Haarspitzen
und die Verfärbung dieses nnd jenes Haares nichts
zu bedeuten. Jedes Haar hat seine auf etwa 4 Jahre
berechnete Lebenszeit nnd wird nach Vcrflnß dieser Zeit
abgcstoßen, nm durch ein frisches ersetzt zu werden,
voransgcsetzt, daß die Haarpapille noch gehörig funktio-
nirt. 2) Das übermäßige Schwitzen unter
den Armen läßt sich vielleicht durch täglich 2maliges
Waschen mit Scifcnspiritns beschränken. Zur Auf-
saugung des Schweißes dürfte sich Holzwollwattc eignen,
die mit einem desodorisircndcn Stoffe (z. B. Thymol)
getränkt ist.
" C. A. in Wien. — Vorstehend sui> I ist auch
Ihre Anfrage erledigt.
* Eduard S.... in R. — Schon so oft hier be-
sprochen, daß wir Sie auf die Durchsicht der früheren
Hefte verweisen müssen.
' Abonnent vom Jahre 1881 in K. — Auch Ihnen
gilt Vorstehendes.

Die zweite Abtheilung des Briefkastens befind et
sich auf der zweiten Seite des Umschlags.
 
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