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https://doi.org/10.11588/diglit.48816#0453
456
Das Buch für Alle.
Heft 19.
Humoristisches.
Dec junge Doktor.
A. : Nun, lieber Freunb, wie seid Ihr in Eurem Städtchen mit dem
neuen Doktor znsricden. Er soll ja ein ganz netter junger Mann sein!
B. : Was mich bktrisst, so bin ich mit dem neuen Doktor ganz und
gar nicht zufrieden. Als noch unser alter Doktor Senfpflaster lebte, hat
meinen Tächtern nie etwas gefehlt, jetzt kränkeln alle Drei nnd ich muß
jede Woche zum Arzt schicken.
Der mitleidige Lehrjnugc.
Frau sznm traurig dasitzcndcn Lehrjungen): Warum ißt Du denn
nicht, Fritz?
Lehrling: Ach, Fran Meisterin, ich bin so weich, es geht nur
zu nahe.
Frau: Nun, was hast Du denn?
Lehrling (auf sein Fleisch deutend, weinerlich): Ach, des Bischen
Fleisches wegen brauchten sie Len armen Ochsen doch nicht zu schlachten'
Bek l agcns w cr th cr M angel.
Tante: Nun sag' mir 'mal, mein liebes Käthchen, wie geht cs
Fritzcmcicrs denn eigcnilich? Habe doch seit zwanzig Jahren nichts von
ihnen gehört.
Nichte: O, sehr gut, die haben mich so lieb, daß sic mich zu gern
zu ihrer Schwiegertochter genommen hätten.
Tante: Ja, weshalb haben sie cs denn nicht gethan?
Nichte: Es ging nicht.
Tante: Warum denn nicht?
Nichte: Sie hatten gar keinen Sohn.
Wörtlich anfgefaßt.
(Offizier begegnet einem Soldaten ans der Straße, der keinHonnenr macht.)
Offizier: Nun, wissen Sie nicht, was Sie zu thnn haben, wenn
Sie einem Offizier begegnen?
Soldat: Zu Befehl, Herr Lieutenant, mein Gewehr faß' ich an.
Offizier: Nun also, warum thun Sie das uicht?
Soldat: Ja, Herr Lieutenant, das ist mein Gewehr nicht, das
ist dem Herrn Sergeanten sein's.
H'alindrom.
Mein Gruß erklingt der seligsten der Frauen,
Die je gelebt auf diesem Erdenrund,
Die Lippe, die ihn betet voll Vertrauen,
Spricht leise ihn in stiller Abcndstnnd'!
Wollt Ihr nun gerne rückwärts mich beschauen,
Sv werde ich die Erste meiner Art
Nnd ach! zugleich die erste aller Frauen,
Mit der sich Neugier, List und Falschheit paart.
Es wäre wahrlich thöricht und vermessen.
Hielt ich mich selber aller Schuld für bar.
Doch dürft Ihr Spötter nimmer es vergessen,
Daß eine Schlange meine Freundin war. M. H.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Hrennungs-Itätysel.
Getrennt soll mir's stets heilig sein,
Es bleibt dann mein Gewissen rein.
Gott gebe, daß es nie geschehe,
Daß ich vereint es je begehe! F. Müllcr-Saalfeld.
Auflösung folgt im nächsten Heft
Wilder-Wätyset.
Auslösung folgt im nächsten Heft.
Logogriph.
Der deutschen Flüsse bin ich einer.
Wenn freilich ihrer größten keiner.
Raubst Du das zweite Zeichen mir.
Erschein' als königliche Blume
Ich — mit der holden Rose Ruhme
Nicht — doch trotzdem freundlich Dir.
Das Zeichen nun, das mir geraubte.
Gegeben wieder nur zum Haupte,
Wird nichts, als ich, so unheilvoll
Den Menschen ans der Erde wohl.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Adolf Nagel.
Auflösungen vom 18. Kefl:
des Näthsels: Schaft;
der Charade: Jungfrau;
des B ild er-Räth s els: Wenn Einer ist gefallen, magder Aud're
weinen, aber nicht zu richten sich erkühnen;
des Scherz-RäthsclS: Knecht — Unecht.
Alle Rechte Vorbehalten.
Redaktion, Druck und Verlag von /»ermann Schönlein
in Stuttgart.
Das Buch für Alle.
Heft 19.
Humoristisches.
Dec junge Doktor.
A. : Nun, lieber Freunb, wie seid Ihr in Eurem Städtchen mit dem
neuen Doktor znsricden. Er soll ja ein ganz netter junger Mann sein!
B. : Was mich bktrisst, so bin ich mit dem neuen Doktor ganz und
gar nicht zufrieden. Als noch unser alter Doktor Senfpflaster lebte, hat
meinen Tächtern nie etwas gefehlt, jetzt kränkeln alle Drei nnd ich muß
jede Woche zum Arzt schicken.
Der mitleidige Lehrjnugc.
Frau sznm traurig dasitzcndcn Lehrjungen): Warum ißt Du denn
nicht, Fritz?
Lehrling: Ach, Fran Meisterin, ich bin so weich, es geht nur
zu nahe.
Frau: Nun, was hast Du denn?
Lehrling (auf sein Fleisch deutend, weinerlich): Ach, des Bischen
Fleisches wegen brauchten sie Len armen Ochsen doch nicht zu schlachten'
Bek l agcns w cr th cr M angel.
Tante: Nun sag' mir 'mal, mein liebes Käthchen, wie geht cs
Fritzcmcicrs denn eigcnilich? Habe doch seit zwanzig Jahren nichts von
ihnen gehört.
Nichte: O, sehr gut, die haben mich so lieb, daß sic mich zu gern
zu ihrer Schwiegertochter genommen hätten.
Tante: Ja, weshalb haben sie cs denn nicht gethan?
Nichte: Es ging nicht.
Tante: Warum denn nicht?
Nichte: Sie hatten gar keinen Sohn.
Wörtlich anfgefaßt.
(Offizier begegnet einem Soldaten ans der Straße, der keinHonnenr macht.)
Offizier: Nun, wissen Sie nicht, was Sie zu thnn haben, wenn
Sie einem Offizier begegnen?
Soldat: Zu Befehl, Herr Lieutenant, mein Gewehr faß' ich an.
Offizier: Nun also, warum thun Sie das uicht?
Soldat: Ja, Herr Lieutenant, das ist mein Gewehr nicht, das
ist dem Herrn Sergeanten sein's.
H'alindrom.
Mein Gruß erklingt der seligsten der Frauen,
Die je gelebt auf diesem Erdenrund,
Die Lippe, die ihn betet voll Vertrauen,
Spricht leise ihn in stiller Abcndstnnd'!
Wollt Ihr nun gerne rückwärts mich beschauen,
Sv werde ich die Erste meiner Art
Nnd ach! zugleich die erste aller Frauen,
Mit der sich Neugier, List und Falschheit paart.
Es wäre wahrlich thöricht und vermessen.
Hielt ich mich selber aller Schuld für bar.
Doch dürft Ihr Spötter nimmer es vergessen,
Daß eine Schlange meine Freundin war. M. H.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Hrennungs-Itätysel.
Getrennt soll mir's stets heilig sein,
Es bleibt dann mein Gewissen rein.
Gott gebe, daß es nie geschehe,
Daß ich vereint es je begehe! F. Müllcr-Saalfeld.
Auflösung folgt im nächsten Heft
Wilder-Wätyset.
Auslösung folgt im nächsten Heft.
Logogriph.
Der deutschen Flüsse bin ich einer.
Wenn freilich ihrer größten keiner.
Raubst Du das zweite Zeichen mir.
Erschein' als königliche Blume
Ich — mit der holden Rose Ruhme
Nicht — doch trotzdem freundlich Dir.
Das Zeichen nun, das mir geraubte.
Gegeben wieder nur zum Haupte,
Wird nichts, als ich, so unheilvoll
Den Menschen ans der Erde wohl.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Adolf Nagel.
Auflösungen vom 18. Kefl:
des Näthsels: Schaft;
der Charade: Jungfrau;
des B ild er-Räth s els: Wenn Einer ist gefallen, magder Aud're
weinen, aber nicht zu richten sich erkühnen;
des Scherz-RäthsclS: Knecht — Unecht.
Alle Rechte Vorbehalten.
Redaktion, Druck und Verlag von /»ermann Schönlein
in Stuttgart.