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Heft 6.
Einzug der Larven in den menschlichen Körper erscheint
der Wurm unter der Haut.
Ein anderer Parasit, der durch das Wasser weiter
befördert wird und sich nicht nur in unseren Wieder-
käuern ansiedelt, sondern auch in der Leber des Menschen
sich gern heimisch niederläßt, ist derLeberegel svmtoma,
Impatmum), dessen interessante Entwickelungsgeschichte
erst in jüngster Zeit erforscht wurde. Befindet sich der
Leberegel in dem Gallengange eines Schafes oder
Rindes, so legt er daselbst seine Eier ab, die allmalig in's
Freie und zuletzt in's Wasser gelangen. Sicher bleibt
eine große Zahl davon unterwegs liegen und geht zu
Grunde, da aber ein einziger Wurm Tausende von Eiern
ablegt, so bleibt die Fortpflanzung der Art gesichert.
Ist das Ei des Parasiten glücklich im Wasser an-
gekommen, so entwickelt sich der Keim, und es geht
bald ein Embryo daraus hervor, der mit Wimperhürchen
bekleidet ist und dadurch das Aussehen eines Jnfuso-
riums erhält. Unruhig treibt sich derselbe auf der Suche
nach einem Wohnthier herum, das ihn beherbergen könne.
In den meisten Füllen ist es eine Muschel oder Ge-
häuseschnecke, in deren Organe er eindringt. Nach
einer einmaligen Häutung lösen sich hier in seinem
Innern eine große Menge einzelner Zellen ab, von
denen sich jede in ein verlängertes Wesen umbildet,
das mit einer Saugscheibe versehen und unter dem
Namen „Amme" bekannt ist.
Diese Ammen entwickeln sich in den Organen des
Wohnthieres ungemein schnell und bringen eine große
Zahl neuer Organismen hervor, die sogenannten Cer-
karien, welche durch eine Oesfnung, die sie sich
bahnen, in's Wasser schlüpfen. Hier schwimmen sie
munter herum, und suchen sich neue Wohnthiere. Wird
eine solche Amme von einem Thier oder vom Menschen
verschluckt, so bildet sich in ihm der sogenannte Leber-
egel aus, der dem damit Behafteten große Beschwerden
macht, wohl gar sein Leben bedroht.
Aus dem vorstehend Mitgetheilten geht hervor, wie
vorsichtig wir beim Genuß von zweifelhaftem Wasser-
sein müssen. Selbstverständlich ist das Wasser aus
guten, ausgemauerten, tiefen Quellbrunnen nicht nur-
unschädlich, sondern das gesündeste Getränk überhaupt,
da es niemals weder Bazillen und Mikroben, noch
Keime von Parasiten enthält. Fluß- und Teichwasser
aber, sowie schlechtes Wasserleitungswasser oder das
gewöhnlicher, durch Grundwasser gespeister Brunnen
sollte nur abgekocht genossen werden, da Siedehitze das
einzige zuverlässige Mittel ist, um alle lebenden Or-
ganismen darin zu zerstören.

^NlNlMHfMlHLll. (Nachdruck Verboien.)
Eine englische Schrulle. — Einst wurde der Lord
Kingsdale von einem plötzlichen Regen überrascht; daher-
eilte er zu einem Fiaker. Dessen Führer springt sogleich vom
Bocke, um dein Gaste den Wagenschlag zu öffnen, der Lord
aber stößt bei seinem Anblick den lauten Ruf aus: „Endlich
habe ich ihn! — Wie heißen Sie?" fragte er dann weiter.
„Bill Tomkins."
„Die Noth zwingt Sie zu Ihrem wenig angenehmen Ge-
schäft?"
„Ja, Herr, ich habe eine zahlreiche Familie zu ernähren."
„Hm, und wenn Sie nun so viel von mir erhielten, daß
Sie mit Ihrer Familie bequem leben könnten, würden Sie
dann Ihren Beruf aufgeben?"
„Ach, der Herr spaßen doch wohl nur!"
„Durchaus nicht. Wieviel würden Sie jährlich gebrauchen?"
Der Kutscher verzog sein Gesicht zu einein ungläubigen
Lächeln, ohne zu antworten.
„Nun — so sprechen Sie doch! Sind zweihundert Pfund
jährlich ausreichend?"
„Hm, das ist sehr wenig für Einen, der nichts thun und
faullenzen soll," brummte der Rosselenker, „denn ich verstehe
mich auf kein anderes Geschäft."
„Nun also, dann vierhundert Pfund?"
„Nun ja, damit würde ich auskommen."
Der Lord stieg in den Wagen, nahm ein Blatt aus seinem
Notizbuche und schrieb darauf an seinen Bankier:
„Kaufen Sie für den Ueberbringer vierhundert Pfund
Rente. Er verpflichtet sich dafür, sich stets anständig zu
kleiden, kein öffentliches Fuhrwerk mehr zu führen und sich
überhaupt als Gentleman zu zeigen. Lord Kingsdale."
Dieses Papier übergab der Lord beim Aussteigen dem er-
staunten Rosselenker.
Bill Tomkins las die Schrift, betrachtete kopfschüttelnd das
Blatt von beiden Seiten, steckte es in die Tasche, zog es
wieder hervor, um es abermals zu lesen, und faßte nunmehr
den Entschluß, die bezeichnete Bankfirma ungesäumt aufzusuchen.
Gedacht, gethan!
Unbegreiflich groß war das Erstaunen des Kutschers, als
der Bankier die Sache völlig ernst nahm und ihn zum nächsten
Tage wieder bestellte, um die erste Jahresrente in Empfang
zu nehmen und die schriftliche Verpflichtung zur Erfüllung der
ihm gestellten Bedingungen zu unterschreiben.
Er stellte sich dein: auch pünktlich ein und begab sich nach
Vollziehung der Formalitäten mit vierhundert Pfund in der
Tasche und einem Schmunzeln der Befriedigung auf dem Ge-
sicht in das Hotel des großen Wohlthäters, um demselben
seinen freudigen Dank abzustatten.
Lord Kingsdale saß gerade mit einem Freunde beim Früh-
stück. Er ließ den Hochbeglückten gar nicht erst zu Worte
kommen, sondern sagte, dessen Dank abwehrend: „Schon gilt,
schon gut, mein Lieber!"

Das Buch für Alle.

159

Der glückstrahlende Nosselenker empfahl sich daher unter
tiefer Verbeugung wieder.
Nach dessen Entfernung sagte der Lord zu seinem Tisch-
genossen: „Das Gesicht jenes Menschen verkürzt mein Ein-
kommen um jährlich vierhundert Pfund."
„Sie scherzen!"
„Nein, wahrhaftig nicht; es ist so."
„Und weshalb?"
„Damit er mich nicht länger durch seinen Stand als
Kutscher kompromittire. Ich suche den Kerl schon lange,
denn er sieht meinem davongelaufenen Bruder so ähnlich, daß
ich schon mehrmals hören mußte, ich ließe meinen jüngeren
Bruder als Droschkenkutscher fahren!" -du-
Iie Wälsinnfclstrre. — Es war im Jahre 1755, als der
Schneider Karl Wiesenthal um das Patent für eine Nähmaschine
nachsuchte, welche selbst nähen könnte. Eine Kommission
prüfte die Erfindung, fand sie zwar etwas komplizirt, doch
empfehlenswerth; und so erhielt der deutsche Handwerker das
nachgesuchte Patent. Er war aber nicht in der Lage, seine
Erfindung auszubeliten, und so wurde dieselbe vergessen.
Erst 60 Jahre später wurde der leitende Gedanke von
Neuem ergriffen. Diesmal war es ein Engländer, Namens
Duncan, der sicher von Wiesenthal nichts wußte, ein Mecha-
niker, der sich auf die Erfindung einer Nähmaschine 1804 ein
Patent geben ließ. Doch war die Maschine völlig unpraktisch,
so daß man über sie fortging, ohne ihr die nöthige Aufmerk-
samkeit zu schenken.
Diesen beiden ersten Erfindern reihte ein Franzose, ein
Schneider Thimonier, sich an. Er hatte 1825 ein Werk her-
gestellt, das wohl größerer Aufmerksamkeit werth gewesen
wäre, als es thatsächlich fand. Es mag sein, daß das Wunder-
liche, das in den: Wesen und Treiben Thimonier's lag und
das ihm in St. Etienne, seinem Wohnorte, den Ruf eines
Narren verschafft hatte, anfangs der Erfindung entgegen-
arbeitete. Erst 1841 schien sie sich Bahn zu brechen. Die
Negierung rief den Schneider nach Paris und wies ihn an,
für die Armee Kleider zu fabriziren. Jetzt wurde eine
Handelsgesellschaft gegründet, und bald darauf acht Maschinell
aufgestellt, welche auch ihre Kraft bewährte!:. Kaum war dies
geschehen, so durchlief das Gerücht Paris, daß die Existenz
sämmtlicher Schneider bedroht sei. Man rottete sich zusammen.
Eine wilde Menge brach in Thimonier's Werkstatt ein und
zerstörte, was sie dort fand. Der Erfinder mußte vor der
brutalen Gewalt aus Paris entfliehen und kehrte dorthin erst
nach drei Jahren gänzlich ohne Mittel zurück. Unter Kummer,
Noth und Sorgen verflossen ihm vier Jahre, bis er einen
Kompagnon sand und sich ein neues Patent verschaffte. Schon
wollte er aufjauchzen, da warf der Sturm der Revolution
sein Lebensschiff abermals auf den Strand. Vielleicht aber
hätte Thimonier doch noch den Hafen erreicht und den Sieg
über alle Gefahren und Kümmernisse davongetragen, wenn
die Maschine 1851 nicht zu spät auf der Londoner Ausstellung
eingetroffen und infolge dessen bei Seite gestellt worden wäre.
Da unterlag die seltene Kraft und Energie des armen Schneiders,
so daß er 1857 im Armenhause starb.
Was die ersten Erfinder vergebens erstrebt hatten, sollte
in Nordamerika gedeihen; nicht als ob man Elias Howe mit
offenen Armen entgegengekommen wäre, sondern weil der Ge-
danken der Nähmaschine schon verbreitet war. Howe war
1819 in Spencer im Staate Massachusetts als der Sohn
eines Müllers geboren. Er hatte von 1885 bis 1837 in einer
Baumwollfabrik zu Lowell gearbeitet, war dann nach Cam-
bridge und Boston gegangen, in welch' letzterer Stadt er zu-
erst von einer Nähmaschine reden hörte. Der Gedanke zündete
in ihm, und es gelang ihm 1841, den ersten brauchbaren
Apparat herzustellen. Doch lächelte das Schicksal ihm anfangs
auch keineswegs. Vergebens verließ er sein Vaterland, um
in England sein Glück zu versuchen. Er kehrte 1850 in
ziemlich dürftigen Verhältnissen nach Amerika zurück.
Hier hatte inzwischen Singer eine Maschine hergestellt,
die auf Howe'scher Konstruktion beruhte, so daß Elias sein
Recht vor Gericht erstrecken mußte. Der Vorfall erregte all-
gemeine Aufmerksamkeit. Man streckte ihn: Geld vor, so daß
er eine Werkstätte eröffnen konnte, die ungemein aufblühte.
Bei seinem 1867 erfolgten Tode hinterließ er ein stattliches
Vermögen.
Vergebens wäre jetzt das Ankämpfen gegen die Näh-
maschine, welche Tausenden eine Wohlthäterin geworden ist.
Sie hat sich Bahn gebrochen und wenige Haushaltungen mag
es geben, in denen sie nicht zu finden wäre. -dn-
Hut gegeben. — Zur Zeck des ersten französischen Kaiser-
reichs sprach der Sieur v. Montmorency eines Tages viel
voll Ahnen und Thaten und Vorzügen des alten Adels. Das
war ebenso einseitig, als es taktlos war in Gegenwart von
Männern, deren Adelsdiplome in den Griffen ihrer Säbel
lagen. Der General Junot, Herzog von Abrantes, welcher
wohl fühlte, daß in der Rede eine feindliche Absicht liegen
sollte, antwortete daher: „Ohne Zweifel ist die Berühmtheit,
auf die Sie sich berufen können, eine schölle Sache. Uebrigens
ist der Unterschied zwischen Ihnen und uns nur der, daß Sie
Ahnen haben und wir Ahnen sind." M. L-l.
Merkwürdige Wirkung der Musik. — Eine seltsame
Beobachtung machte einst vr. Brofferio in Turin. Sie be-
trifft die außerordentliche Wirkung der Musik auf eine 28jährige
Frau in einem kleinen Dorfe Piemonts, die seit sieben Jahren
verheirathet, voll starkem Körperbau war und von blühen-
der Gesundheit schien. Sie befand sich auf einer Kirchweih, die
Musik war sehr lärmend, und sie gestand, nie etwas Aehn-
liches gehört zu haben. Das Fest dauerte drei Tage, ebenso
lange auch der Tanz nach derselben Musik, und die junge
Frau, die sich nie so sehr vergnügt zu haben versicherte, tanzte
mit der größten Lebhaftigkeit.
Als sie sich nach Beendigung des Festes mit ihrem Manne
nach Hause begab, hörte sie immerfort das-Rauschen, Schmet-
tern und Toben der Musik. Sie hörte es die ganze Nacht,
den anderen Tag und alle folgenden Tage unablässig fort,
gleichviel ob sie wachte oder schlief, ging oder faß, arbeitete
oder sich der Ruhe überließ. Die sechs „Montferinen", welche
die Musikanten gespielt hatten, schwirrten, eine nach der an-
deren, in ihrem Gehör, lind die erste begann auf's Neue,

wenn die Töne der letzten verklungen waren. Eine so räthsel-
haftc, ununterbrochene Täuschung machte die Frau endlich
krank; ihre Verdauung wurde gestört, rind sie konnte keinen
Augenblick ruhig schlafen. Keine ärztliche Anordnung, wie
gewissenhaft sie auch angewendet wurde, vermochte das Uebel
zu heben, zugleich vermehrte sich die Heftigkeit der musikalischen
Töne im Kopfe der Kranken bis zu einein Grade, den sie als
betäubend bezeichnete. Nach vollkommener Erschöpfung ihres
Nervensystems starb sie gegen Ende des Jahres. Sie ver-
sicherte bis zum letzten Augenblicke, daß sie immer dieselbe
Musik und in der gleichen Aufeinanderfolge höre.
Zur Belustigung der Tanzgesellschaft hatte sich der erste
Geiger mehrere „Seitensprünge" erlaubt, die sich ebenfalls
getreulich und zwar in verschiedenen Passagen, wo er sie wirk-
lich anbrachte, auch im Kopfe der Kranken wiederholten. Je
mehr ihr Zustand sich verschlimmerte, um so stärker und
schneidender wurden diese Töne, welche sie endlich so unaus-
stehlich fand, daß sie sich den Kopf mit beiden Händen hielt
und dann rief: „Hört auf, hört auf!"
Es ist unaufgeklärt geblieben, wie dieser Eindruck, statt
mit der Zeit sich zu vermindern, vielmehr so sehr sich ver-
stärkte, daß er endlich eine vollkommene Nervenabspannung
und den Tod zur Folge hatte. C. T.
ß-in merkwürdiges Attentat. — Als im Jahre 1795
die voll Frankreich ausgehende Bewegung ganz Europa in seinen
Grundfesten zu erschüttern drohte, wurde auch König Georg III.
von England in seinem Wagen vom Pöbel überfallen. Eine
Kugel zersplitterte die Scheiben der Leiden Wagenthüren.
Man konnte nicht entdecken, woher sie gekommen. Der König
blieb ruhig, fuhr zum Parlament und hielt mit fester Stimme
seine Eröffnungsrede. Auf der Rückkehr von Westminster
nach seinein Schlosse gewann der Auflauf ein noch drohen-
deres Ansehen, und konnte nur mit Gewalt zerstreut werden.
Am 15. Mai 1800, obgleich die Umstände seitdem sich ver-
ändert, war des Volkes Mißvergnügen dennoch dasselbe. Man
benachrichtigte die Minister voll dem Vorhaben, den König im
Schauspielhause umzubringen, weshalb diese ihn Laten, sich
nicht nach dem Drury-Lane-Theater zu begeben, wie er es am
Morgen vorausbestimmt hatte.
Georg III. entgegnete indeß, er fürchte nichts, und wolle
vor- Allein sein Versprechen halten. Indessen ließ er doch
seine Familie außer der Loge und betrat sie allein. Sogleich
fiel ein Pistolenschuß, und die Kugel fuhr in die Decke der
königlichen Loge. Ein ehemaliger Offizier, Namens Hatfield,
der verabschiedet worden war, hatte im Parterre Platz ge-
nommen, ein scharfgeladenes Pistol in der Hand. Sein
Nachbar, die Bewegung des Armes bemerkend, stieß ihn heftig
gegen deil Ellenbogen, weshalb der Schliß viel höher ging,
als er gewollt. Der König kam nicht außer Fassung. Er
wendete sich gegen den Hintergrund der Loge und sagte zu
der an der Thür harrenden Königin: „Bleiben Sie noch ein
weilig draußen. Man vergnügt sich, einige Patronen zu ver-
schießen, und die Geschichte könnte wieder anfangen."
Dann trat er dicht an's Geländer, aufrecht, mit überein-
ander geschlagenen Armen, und rief mit lauter Stimme:
„Schießt jetzt, wenn es euch noch darum zu thun ist!"
Ein solcher Muth verfehlt selten seinen Zweck. Die An.-
wesenden erhoben sich in Masse und begrüßten mit lautem
Jubel den König. Dieser aber wendete sich gegen seine Fa-
milie mit den Worten: „Kommen Sie jetzt herein. Es ist
keine Gefahr mehr. Wir können ruhig dein Schauspiele bei-
wohnen." C. T.
Alekerftreuge Sonntagsfeier. — Die strengste Sonntags-
feier hat früher in Schottland geherrscht. In ihrem Ueber-
eifer gingen die schottischen Sektirer so weit, auch für die
Sonnabende und Montage gewisse Vorschriften zu geben. Es
galt damals für Sünde, in einer schottischen Stadt am Sonn-
abend oder Montag Jahrmarkt abzuhalten, weil beide Tage
zu nahe beim Sonntage waren. Es war eine Sünde, an
einem Sonntage von einer Stadt zur anderen zu gehen, selbst
wenn das Geschäft auch noch so dringend war. Es war
ebenfalls Sünde, Sonntags einen Freund zu besuchen; ebenso
war es sündhaft, am Sonntag die Beete im Garteil zu be-
gießen oder sich den Bart zu scheren, ebenso, sich vor die
Thür zu setzen, um das schöne Wetter zu genießen.
Eine Gärtnerin in Edinburg, Margaretha Brotherstone,
hatte ihren Kohl am Sonntag begossen, infolge dessen ihre
Vorladung angeordnet wurde. Margaretha Brotherstone er-
schien und räumte die von ihr verübte Entheiligung des
Sonntags durch das Begießen des Kohles ein, worauf ihr
aufgsgeben wurde, am nächsten Sonntag öffentlich ein Zeug-
nis) ihrer Reue abzulegen. Noch in der Mitte des 18. Jahr-
hunderts wurden Geistliche öfters angeklagt, weil sie sich am
Sonntag hatten rasiren lassen. E. K.

Union Deutsche Vcrlagsgcsellschast in Stuttgart, Üerlin, Leipzig.

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A. Frühere von Schmeiger-Fechenfeld.
Mit 24 Vollbildern und zahlreichen Tertillustrationen.
40 Lieferungen L 40 Mennig.
In Anbetracht der regen Wanderlust, die sich mehr und mehr die Alpen
zum Ziele nimmt, haben Verfasser und Verlagsbuchhandlung es für zweck-
mäßig erachtet, dem deutschen Lescpublikum eine Gesammtdarstcllung der Alpen-
länder in einer bisher kaum vorhandenen Reichhaltigkeit des Text- und Jllu-
strütionsmaterials darzubieten.
Zn bestehen durch die meisten iKnchhunölnngen.
 
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