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Heft 2

Reiterangriff auf Rriegschisfe. — Im Winter 1795 kam es im Kriege Frank-
reichs gegen Holland unter Pichegrus Führung zur Niederlage der Holländer.
Durch die außergewöhnliche Kälte froren Flüsse, die sonst kaum an den Rändern
vereisten, völlig zu, und die Eisdecke erlangte eine Dicke von mehr als einer
Armlänge; bei kleineren Flußläufen reichte die gefrorene Masse bis zum Grund.
Auch eiu Teil der holländischen Flotte war durch das gewaltige Naturereignis
an jeder Bewegung gehemmt. Pichegru erfuhr davon und schickte einige
Reiterschwadronen gegen die festliegenden Schiffe ab; in der Nacht ritten die
Angreifer über das Eis und umzingelten die Ahnungslosen. Nach kurzem
Kampf übergaben die Kapitäne sich den Reitern. Al. Br.
Jagd aus Menschen. — Die Kämpfe um die allgemeine Sicherheit waren
in vergangenen Tagen weit rücksichtsloser, als es heute auch nur glaubhaft scheint.
Es waren aber auch unter den zweifelhaften „Rittern der Landstraße" höchst
gefährliche Gesellen, denen Mord, Raub, Plünderung und Brandstiftung nicht
allzu hart aufs Gewissen fiel; unter allen aber waren die wandernden Zigeuner-
horden doch die schwerste Landplage. In Sachsen erging unterm 4. April 1722
ein „allergnädigstes Mandat" des Inhalts: daß aus den böhmischen Wäldern
eine etwa fünfzehnhundert Köpfe starke Zigeunerbande nach dem Thüringer
Wald unterwegs sei. Um dieser „Bagage" ledig zu werden, sei jeder davon
„mit Hab und Gut, Leib und Leben nicht nur frei gegeben, sondern könnte
auch auf der Stelle darniedergeschossen oder sonstwie getötet werden"; niemand,
der „auf solche Art etwas gegen sie fürnehme, solle sich darum zu verantworten
haben". Wo sich die Zigeuner sehen ließen, sollte gleich mit Glocken angeschlagen

werden: „damit die Miliz und Jägerei aufs stärkste und eilferligstc sich ver-
sammle, unr das Gesindel abzuschlagen". E. Ha.
„Großer Sieg" Frankreichs über England. — Bei der Feier, die zum
Geburtsfest König Leopolds I. von Belgien 1831 zu Brüssel in der St. Gudula-
lirche stattfand, beeilte sich der englische Gesandte Sir Robert Adair, den Platz
zur Rechten des Königs einzunehmen. Seines Ranges wegen gebührte aber
diese Ehre General Belliard, dem Gesandten der „großen Nation". Velliard,
statt den Platz zur Linken Leopolds I. zu nehmen, ließ seinen Sessel dicht
vor den des Engländers stellen; Robert Adair, um nicht „hintangesetzt" zu
werden, zog es vor, den Stuhl zur Linken zu nehmen. Triumphierend nahm
mm der Franzose seinen Ehrensitz ein. Der „Figaro" beschrieb diesen Vor-
gang auf der ersten Seite im politischen Teil und setzte mit fetten Lettern
darüber: „Großer Sieg Frankreichs über England". H-Hol.
Geringer Unterschieb. — Sir Robert Walpole gab zuweilen kleine Gesell-
schaften in einem Gasthause, wobei es nicht selten vorkam, daß er Leute dazu
bitten ließ, die nicht von Adel waren. Als witziger Kopf zu gelten, war Emp-
fehlung genug, um eingeladen zu werden. Eines Abends ärgerte sich ein
Herzog von Norfolk, daß ein Bürgerlicher ihm gegenübersaß, und ließ seinen
Unwillen deutlich merken. Als niemand darauf achtete, rief er dem Miß-
liebigen zu: „Euer Vater war ein Metzger, wie ich hörte." Der Angegriffene
erwiderte: „Sie hörten recht. Wenn Sie damit einen großen Unterschied
begründen wollen zwischen Ihrem und meinem Vater, so verstehe ich das
wohl; mein Vater schlachtete Ochsen, der Ihrige zog sie groß." G. Ma.

Silbenrätsel.
Aus den Silben berg, bu, che, chen, chen, eo, dir, de, ei,
en, en, er, fa, gall, gel, gelt, go, gort, gun, Hel, hoff, i, ka,
kn, lai, lai, land, lanb, lo, mark, ini, ino, nach, ne, ni, in,
o, rei, ris, sa, si, spie, stri, le, li, u, win sind sechzehn Wörter
von folgender Bedeutung zn bilden: 1. Blasinstrument,
2. Stadt in Böhmen, 3. männlicher Vorname, 4 Landschaft
in Deutsch-Ostafrika, 5. Singvogel, 6. Königreich, 7. Abzeichen
an Orden, 8. biblische Gestalt, 9. mittelalterliches Rechtsbuch,
10. ägyptischer Gott, 11. Baum, 12. Insel in der Nordsee,
13. österreichisches Kronland, 14. Dichter geistlicher Lieder,
18. weiblicher Vorname, 16. österreichischer Admiral.
Sind die Wörter richtig gefunden, so nennen die Anfangs-
buchstaben abwärts und die Endbuchstaben aufwärts geleien
ein Sprichwort. Hans v d. Mürz.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Scharade.
Eins-zwei dir einen Titel nennt,
Den inan speziell in Spanien kennt:
Da ich drei-vier so schnell nicht sand,
Nahm die Grammatik ich zur Hand,
Hab' konjugiert nur kurz: „Ich bin".
Gleich kam ich zu dem richt'gen Sinn,
Das Ganze ist kein Kunststück mehr.
Es ist der Kern in unsrem Heer. Lonn Moritz.
Auflösung folgt im nächsten Hest.

Rätsel.
Nennt mir das wilde Horn, wenn ihr es wisst.
Dem nie ein Heller Klang entquollen ist.
Und ob das andre Horn mir einer nennt,
Das man als sehr gewandten Turner kennt 12
Wenn jemand nach dem dritten Horn mich fragt,
Der wisse, daß cs eine Krone trägt! A. Nicolai.
Auflösung folgt im nächsten Heit.

Bilderrätsel.


Richard Wöleke.
Auslösung folgt im nächsten Hest.

Bersrätsel.
Je links und rechts 'ne halbe Laus,
Dazwischen guckt ein Fürst heraus.
Voll Mitleid wird ein jeder sehn
Das Ding als Ganzes vor sich stehn.
Martha Flügel.
Auflösung folgt im nächsten Hest.

Stäbchenrätsel.


Vorstehendes Wort soll durch Umlegung von fünf Stäbchen
in eine jetzt vielgenannte große Stadt verwandelt werden,
in der der Handel über alles andere geht. C. Deubel.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Geographische Aufgabe.
Inn, Po, Donau, Themse, Main, Oder, Wupper, Neisse,
Saale, Main, Spree, Neckar.
Aus den Silben bach, ber, berg, berg, bürg, char, chen,
del, ding, don, el, furt, selb, fen, frank, gol, hei, in, je, lon,
lot, na, of, rei, rin, schär, stadt, stet, ten, tin, tu sind Städte-
namen zu bilden, welche an obigen Flüssen liegen. Die
Anfangsbuchstaben der gefundenen Städte ergeben dann den
Namen eines heiß umstrittenen Alpenpasses der Ortleralpen.
HanS v d. Mürz.
Auslösung folgt im nächsten Heft.

Auflösungen vom 4. Hest:
! des Bilderrätsels: Die Morgenröte bessrer Tage glüht
Hinterm Berg der Gegenwart;
des Silbenrätsels: 1. Wisent, 2. Elster, 3. Rhone,
i. Danilow, 5. Elefant, 6. Neckarsteinach, 7. Pacific, 8. Fak-
orei, 9. Enzian, 10. November, 1l. Nichte, 12. Imperial,
l3. Gisela, 14. Norbert, 18. Jmmelmann, 16. Cypressc,
17. Helgoland, 18. Tarent, 19. Elias, 20. Haiti, 21. Rem-
! vrandt — Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht
! wert;
des Rätsels: Matte, Motte;
des Rätsels: Smaragd, Magd;


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Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift untersagt, übersetzungsrecht vorbehalten. Herausgegeben unter verantwortlicher Redaktion von Stephan Steinletn in Stuttgart.
Verantwortlich für den Inseratenteil: Georg Springer in Berlin. In Ksterretch-Ungarn für die Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien.
Druck und Verlag der Union Deutsche BerlagSgefellschaft in Stuttgart.
 
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