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120

DasBvchfürAlle

B-stS

Der rechte Mann. — Gellert bewarb sich einst um den Posten eines Er-
ziehers, und da er vorzügliche Empfehlungen besah, wünschte ihn eine reiche
Dame für ihren Sohn anzunehmen. Als sich Gellert vorstellte, sagte die Dame
ebenso bestimmt wie geringschätzend: „Ich wünsche vor allen Dingen, daß Sie aus
meinem Sohn keinen gelehrten Pedanten machen. Ich verlange nur einen leichten
Anstrich in den verschiedenen Fächern." Gellert erhob sich und sagte: „Ich verstehe,
und rate Ihnen deshalb, statt meiner lieber einen Anstreicher zu nehmen." P. H.
Lin deutsches Wort. — Im Jahre 1814 hatte die Stadt Berlin dem nach der
Einnahme von Paris zurückkehrenden König Friedrich Wilhelm III. zu Ehren
zwei hohe Obelisken mit Siegeszeichen errichten lassen, und die Bevölkerung
empfing den Landesherrn jubelnd, worüber er herzlich erfreut war. Als er die
Obelisken sah, wurde er verstimmt und befahl, sie zu entfernen. „Dergleichen
ist napoleonische Art," sagte er, „ich mag das nicht." Man machte den König
darauf aufmerksam, daß die Obelisken auf Kosten der Stadt aufgebaut worden
wären, und daß infolgedessen der Magistrat über die Wegschaffung zu ent-
scheiden hätte. „Wenn das so ist," meinte er, „dann habe ich kein Recht, sie
wegnehmen zu lassen." H. P-
Finger sind keine Ranonen. — Prinz Eugen von Savoyen, dem Ludwig XIV.
eine Anstellung im französischen Heere verweigerte, trat in kaiserliche Dienste.
Als er sich durch große Taten auszeichnete, drohte ihm Ludwig mit „ewiger

Verbannung", wenn er nicht nach Paris zurückkehre. Prinz Eugen antwortete:
„Ich werde Frankreich sehen, aber mit den Waffen in der Hand." Und er
hielt Wort. Da ließ ihm der König den Marschallstab und ein Jahresgehalt
von zweitausend Louisdor anbieten. Eugen von Savoyen schrieb ihm: „Ich bin
Kaiserlicher Feldmarschall, durch Pflicht und Dankbarkeit an den Kaiser ge-
bunden, und brauche weder französisches Geld noch französische Ehrungen."
Als Prinz Eugen noch in Frankreich lebte, hörte er einmal zu, wie Richelieu
mit einem hohen Offizier über einen Feldzug in Deutschland sich unterhielt; er
zeigte auf eine Landkarte und sagte: „Herr Herzog, erst nehmen Sie diese Festung,
dann diese und nachher die anderen." Da bemerkte Prinz Eugen: „Verzeihen
Sie, Eminenz, Ihre Finger sind keine Kanonen, mit dem Finger nimmt man
keine Festungen, dazu gehört vor allem ein Kopf." O. Im.
vielseitig. — Der Nürnberger Isaak Marckert wandte sich im Jahre 1640
mit folgender gedruckter Empfehlung an die Einwohner der Stadt: „Isaak
Marckert, Barbier, Perückenmacher, Schulmeister, Hufschmied und Glaser, rasiert
und schneidet die Haare vor zwei Krützer, gibt Pomade obendrein. Macht und
flickt Schuhe und Stiefel, läßt Ader und setzt Schrobkob („Schröpfkopf"); lernt
in die Häuser Tanz, verkauft Parfimery aller Art, Papier, Stiefelwichs, ge-
salzene Heringe, Honigkung, Mausefallen und andere Konfeks, herzstärkende
Wurzel, Kartoffeln, Bratwürst und andre Gemüß." M. S.

Bilderrätsel.

Alfred Leske.
Auflösung folgt im nächsten Heft.


Rätsel.
Vereint weist's, was behauptet wird, zurück,
Getrennt mög's bei dem Spiel dir bringen Glück.
H. Mensel.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Silbenrätsel.
Aus den Silben dith, dol, e, e, e, er, surt, her, hi, im,
lart, me, mi, mud, new, pik, rei, ros, spa, tat, tau, ton sind
elf Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchstaben von oben
nach unten und deren Endbuchstaben von unten nach oben
im Zusammenhänge gelesen ein bekanntes Sprichwort er-
geben.
Tie Wörter bedeuten: 1. Meerbusen, 2. griechische Gott-
heit, 3. berühmten Geographen, 4. Stadt in Nordrußland,
5. Tichtungsart, 6. Insekt, 7. türkischen Reiter, 8. jüdisches
Gesetzbuch, 9. Stadt in Thüringen, 10. Stelzvogel, 11. weib-
lichen Vornamen. H. Ladwig.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Homonym.
Wo Meer und Festland um die Herrschaft ringe«,
Wo wild die Wogen an die Küste dringen,
Tort liegt, verteidigt zäh von wackern Leuten,
Tas Rälselwort, du mußt es weiblich deuten.
Und männlich sollst du wieder zweifach raten:
Du siehst es einmal oft bei den Soldaten,
fToch muß zuvor es klein geschrieben tönen).
Nun wende der Musik dich zu, der schönen.
Tu hörst dann eine flotte Weise klingen,
Tie nicht zum Spielen nur, oft auch zum Singen.
Eduard Stein.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Rechenaufgabe.
Müller fügte zu Schulze: „Ich müßte jetzt viermal soviel
Geld haben, als ich augenblicklich besitze und noch zweimal
soviel, als du jetzt hast, dann könnte ich gerade 100 Mark
Kriegsanleihe zeichnen "
Schulze sagte: „Und ich müßte dreimal soviel Geld haben
als du und viermal soviel als ich selbst habe, dann könnte
ich auch 100 Mark Kriegsanleihe zeichnen."
Wieviel hatte jeder? Fr. Heim.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Zerlegaufgabe.


Aus den Teilen des Wortes „Italien" soll das Wort
„Meineid" gebildet werden. Mit Ausnahme des Anfangs-
buchstabens setzt sich das neue Wort aus lauter kleinen Buch-
staben zusammen. Carl Teubel.
Auslösung folgt im nächsten Heft.

I 1^ U
8 8

Quadraträtsel.

Tie Buchstaben des Quadrates sind so
zu ordne», daß die wagrechten und senk-
rechten Reihen gleich lauten und bezeich-
nen: 1. Gottheit, 2. Stadt in Rußland,
3. Tier, 4. Mineral. l)r. Strube.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Auflösungen vom 4. Heft:
des Bilderrätsels:
Mit dem Urteil nicht eile.
Höre zuvor beide Teile;
des Silbenrätsels: 1. Silberglanz, 2. Eise», 3. Ida,
4. Würzburg, 5. Anubis,6. Schwalbe,?. Tonizetti, 8. Ukraine,
9. Budweis, 10. Ingwer, 11. Stanislau, 12. Tauern — Sei,
was du bist, nur sei es ganz;
des Logogriphs: Aufgabe, Vorgabe, Hingabe, Abgabe;
des Stret chrä tscls: 1. Ulme, 2. Essen, 3. Talg, 4. Basel,
5. Hosea, 6. Mähren, 7. Eid — England;
des GleichklangrätselL: Wilcher.




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Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift untersagt, üversetzungsrecht Vorbehalten. Herausgegeben unter verantwortlicher Redaktion von Stephan Steinlein in Stuttgart.
Verantwortlich für den Inseratenteil: Georg Springer in Berlin. In Österreich-Ungarn für die Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien.
Druck und Verlag der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart.
 
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