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Bieńkowski, Piotr
Die Darstellungen der Gallier in der hellenistischen Kunst — Wien, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.14663#0071

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Fig. 67.

b) DIE WAHRSCHEINLICH ZUGEHÖRIGEN TORSI UND KÖPFE DER GALLIER.

28) Sitzender Gallier, einst im Giardino Torrigiani, im Jahre 1903 beim Kunsthändler Bar-
dini in Florenz von mir gesehen. — Literatur bei üütschke II. 456 und S. Reinach, Les Gaulois p. 15.
Hier (Fig. 67 u. 68) nach einer ungünstigen, besonders die Lendenpartie verunstaltenden Aufnahme
bei Arndt-Amelung, E. V. n. 237 und 238; Nachtrag II, 55. Eine bessere zu machen, wurde mir nicht
gestattet. Feinkörniger, eher grauer als weißer Marmor. Neu: Kopf (aus ganz weißem Marmor),
Hals (aus Gips), das untere Viertel des rechten Beines und der vordere Teil des linken Fußes.
Die obere Hälfte des rechten Unterschenkels war abgebrochen, ist aber antik und gegenwärtig
mittels eines modernen Stückes angesetzt. Neu und seit ein paar Jahren beseitigt sind: der linke
Unterarm mit dem Ellenbogen und der rechte Oberarm vom Deltoideus abwärts; das Schwert
und ein kleines Stück des Schildes am rechten Unterschenkel sind abgebrochen und heute aus
Gips ergänzt. Auch das Glied ist abgebrochen, die Epidermis vielfach bestoßen.

Die antike Plinthe ist oval (lang ü'73; breit mit Ergänzungen 0-57, ohne dieselben 0"40m)
und in ein ovales, nicht zugehöriges Postament eingelassen.

Gegenwärtige Länge (Zehenspitze des Fußes —Ende der Plinthe)...... 0'77 m

Gesamthöhe (Oberfläche des modernen Postamentes — Kopfscheitel)..... G"47 m

Höhe (Oberfläche des modernen Postamentes — antiker Schulteransatz) . . . 0'42 m

Brustwarzendistanz........................... 0165 m

Th. Schreiber (Gallierkopf in Gizeh S. 28) ist der Meinung, daß die Statue dem ausge-
henden Ginquecento oder beginnenden Seicento angehört. Die Arbeit schien ihm für die Antike
zu weich und üppig und zu sehr dem modernen Barock, etwa dem Stil Alessandro Algardis,
ähnlich. Ich gebe zu, daß der Ausdruck der Formen hier ein anderer ist, als bei den
Figuren der besseren Serie; sie sind voller und Hauer. Indes setze ich dies auf die Rechnung
des spätrömischen Kopisten und finde Analogien in den unter dem Pferde der Amazone Borghese
(Jahrb. d. Inst. 1887, Taf. 7) sich duckenden Gestalten. Der Eindruck Schreibers ist darauf zu-
 
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