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gelt dies Relief nicht einer gewissen Frische. — Oben über den Köpfen eine mit Minium ge-
schriebene etruskische Inschrift. Zahlreiche Spuren roter Farbe, auch sonst z. B. an dem Gürtel
des Reiters, an dem Schilde des Entfliehenden u. s. w.
C. BARBAR NACH VORN GESTÜRZT UND DEN KOPF IN DIE ARME
GEDRÜCKT.
Wir sind schon oben (Motiv A, Nr. 80) unter dem Reitpferde einer in eigentümlicher Lage
knieenden Leiche begegnet, die dort nur zur Ausfüllung des Raumes diente. Einst gehörte diese
Figur zu einer besonderen Gruppe, wie wir sie auf folgenden Urnen sehen:
89) Cortona, Mus. d. Accademia etrusca. Hier F%. 134. Abg. Körte, Taf. 119, 2. Gefunden
in Ghiusi. Aus Alabaster. Lang 0*50 m, breit 0-32 m
(unten), 0"29 m (oben), hoch 0-47 m, mit dem
Deckel 0 82 m. Auf dem Deckel (0-62 x 0-295)
eine Frau im Chiton und Mantel, der vom Hinter-
kopf herabhängt. Auf dem Vorderrande eine
Inschrift eingraviert und mit Rot nachgezogen
= Fabretti, C. L Italic, n. 566.
Ein Reiter (Panzer, sog. phrygische Helm-
kappe mit Rackenlaschen, Schuhe mit umge-
klappten Rändern) stößt die Lanze in den Hin-
terteil eines nackten, waffenlosen Rarbaren, der
nach vorn auf beide Kniee gestürzt ist und den
Kopf in den Armen versteckt hält. Sein rechter
Unterschenkel ist nicht ausgeführt. Die Szene
spielt sich offenbar an einem baumbewachsenen
Orte ab. Über dem Unterliegenden ein Baum und
hinter dem Reiter dieselbe Relieferhebung, die
Fi« 134
auf Nr. 71 als Guirlande gedeutet, hier wohl
ehei- eine Baumkrone oder einen überhängenden
Fels andeuten soll. Der Unterliegende entbehrt
jeder Charakteristik. Zwei diagonale Linien, die
wir über seinem Rücken auf der Abbildung se-
hen, sind kein Baltens, sondern die verzeichnete
Rückenlinie. Eine genaue Replik dieses Bildes
schmückt die Urne in:
90) Palermo, Mus. arch. n. 30. Einst in
der Sammlung Casuccini. Abg. Museo Chiusino,
tav. 64; darnach hier Fig. 135. Lang 0-40 m.
Aus sog. pietra fetida. Die Laubkrone links ist
hier ausgelassen. Die übrigen Abweichungen sind
ganz unbedeutend. Durch einen oder mehrere
etruskische Dämonen bereichert, finden wir die-
Fig. 135. selbe Szene auf folgenden Urnen:
gelt dies Relief nicht einer gewissen Frische. — Oben über den Köpfen eine mit Minium ge-
schriebene etruskische Inschrift. Zahlreiche Spuren roter Farbe, auch sonst z. B. an dem Gürtel
des Reiters, an dem Schilde des Entfliehenden u. s. w.
C. BARBAR NACH VORN GESTÜRZT UND DEN KOPF IN DIE ARME
GEDRÜCKT.
Wir sind schon oben (Motiv A, Nr. 80) unter dem Reitpferde einer in eigentümlicher Lage
knieenden Leiche begegnet, die dort nur zur Ausfüllung des Raumes diente. Einst gehörte diese
Figur zu einer besonderen Gruppe, wie wir sie auf folgenden Urnen sehen:
89) Cortona, Mus. d. Accademia etrusca. Hier F%. 134. Abg. Körte, Taf. 119, 2. Gefunden
in Ghiusi. Aus Alabaster. Lang 0*50 m, breit 0-32 m
(unten), 0"29 m (oben), hoch 0-47 m, mit dem
Deckel 0 82 m. Auf dem Deckel (0-62 x 0-295)
eine Frau im Chiton und Mantel, der vom Hinter-
kopf herabhängt. Auf dem Vorderrande eine
Inschrift eingraviert und mit Rot nachgezogen
= Fabretti, C. L Italic, n. 566.
Ein Reiter (Panzer, sog. phrygische Helm-
kappe mit Rackenlaschen, Schuhe mit umge-
klappten Rändern) stößt die Lanze in den Hin-
terteil eines nackten, waffenlosen Rarbaren, der
nach vorn auf beide Kniee gestürzt ist und den
Kopf in den Armen versteckt hält. Sein rechter
Unterschenkel ist nicht ausgeführt. Die Szene
spielt sich offenbar an einem baumbewachsenen
Orte ab. Über dem Unterliegenden ein Baum und
hinter dem Reiter dieselbe Relieferhebung, die
Fi« 134
auf Nr. 71 als Guirlande gedeutet, hier wohl
ehei- eine Baumkrone oder einen überhängenden
Fels andeuten soll. Der Unterliegende entbehrt
jeder Charakteristik. Zwei diagonale Linien, die
wir über seinem Rücken auf der Abbildung se-
hen, sind kein Baltens, sondern die verzeichnete
Rückenlinie. Eine genaue Replik dieses Bildes
schmückt die Urne in:
90) Palermo, Mus. arch. n. 30. Einst in
der Sammlung Casuccini. Abg. Museo Chiusino,
tav. 64; darnach hier Fig. 135. Lang 0-40 m.
Aus sog. pietra fetida. Die Laubkrone links ist
hier ausgelassen. Die übrigen Abweichungen sind
ganz unbedeutend. Durch einen oder mehrere
etruskische Dämonen bereichert, finden wir die-
Fig. 135. selbe Szene auf folgenden Urnen: