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Bieńkowski, Piotr
Die Darstellungen der Gallier in der hellenistischen Kunst — Wien, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.14663#0137

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Fig. 123.

VI.

ETRUSKISCHE URNEN UND GRABSTELEN UNTER DEM
EINFLUSZ UNBESTIMMBARER KOMPOSITIONEN.

Eine Anzahl von Motiven und Gruppen, die an den oben besprochenen Denkmälern zu
Tage treten, kommt auch auf einer Reihe von Urnen vor, deren Zugehörigkeit zu der »delphi-
schen« Komposition durch keine besonderen Kennzeichen gesichert ist. Und zwar sind die hier
dargestellten Kampfszenen entweder unverändert gelassen, so daß man von partiellen Repliken
sprechen kann, oder sie sind in einigen Zügen umgebildet und durch allerlei etruskische Zu-
taten aus der Dämonologie bereichert, oder es sind schließlich mehrere Motive zu einem neuen
Ganzen kombiniert, das hauptsächlich den Zweck verfolgt, den gegebenen Raum möglichst gut
auszufüllen und den dekorativen Rücksichten, die ausschlaggebend sind, zu entsprechen. Wenn
im Folgenden von Repliken und Umbildungen die Rede ist, so soll damit natürlich nur das
gegenseitige Verhältnis der Reliefbilder, nicht aber das Verhältnis der gerade erhaltenen Urnen
bezeichnet werden. Am Schluß bleibt wenigstens in einigen Worten die Frage zu erwägen, ob
die vielfache gegenständliche Übereinstimmung der Reliefs durch den nachhaltigen Einfluß einer
»delphischen« oder »pergamenischen« oder irgend einer anderen Komposition zu erklären ist,
oder ob sowohl die letzteren als die in Rede stehenden Urnen ihre Motive, unabhängig von
einander, aus einer älteren, gemeinsamen Quelle geschöpft haben.

Wir fangen mit zwei Urnen an, die augenscheinlich unter dem Einfluß von Nr. 66—70
entstanden sind, dann gehen wir zu den Motiven über, die auf den Sarkophagen Nr. 72 und 74
neben den plündernden Galliern verwendet sind:

75) Volterra, Mus. Guarnacci n. 380. Hier Fig. 123. Abg. Körte, tav. 115, n. 1. Hoch 0-45 m,
lang 060 m, breit 0*28 m. Aus Tuff. Nebenseiten glatt. Auf dem Deckel ein Mann mit Trinkhorn.
Vielfach beschädigt.

Celtarum Imagines.
 
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