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den Stücken. Selbstverständlich werden die unzweifelhaft zusammengehörigen Figuren als ein
Stück besprochen.
56) Ein bärtiger Gallier auf dem Kriegswagen nach links entfliehend (Fig. 107). Abg.
Not. d. sc. 1897, 297, flg. 12, 1.
Auf einem zweispännigen Wagen, der die Gestalt eines viereckigen, nach hinten offenen
Kastens mit geschwungenen oberen Rändern hat, steht ein älterer Gallier in Vorderansicht nach
links ausschreitend und den Kopf wie gegen Verfolger zurückwendend. Mit der ausgestreckten
Rechten hat er gewiß die Zügel, vielleicht auch einen Wurfspeer, mit dem abgebrochenen linken
Arm gewiß einen Schild gehalten; darauf führt die Beobachtung, daß die linke Brustseite we-
niger sorgfältig ausgearbeitet ist. Er hat lockiges, über der Stirn nach Art eines Onkos empor-
stehendes, zu beiden Seiten ins Gesicht, zum Teile bis zur Brustmilte herabwallendes Haar, Schnurr-
bart, aber keinen Kinnbart, ferner Torques, gegürtete Exomis (ganz wie beim bärtigen Vene-
Fig. 107.
tianer) und Mantel, dessen Falten am Beliefgrunde zu beiden Seiten der Figur sichtbar sind.
Die Pferde sind gerade in dem Moment dargestellt, in dem sie im Galopp über einen nackten,
auf das rechte Knie nach links gesunkenen Gallier, der sich auf dem rechten Ellenbogen und
an dem Langschild (Umbo mit Seitenflügeln) aufstützt, hinwegspringen. Sein Kopf ist abgebro-
chen, von Torques und langen Haarsträhnen sind Reste sichtbar. Von dem Pf erde j och ist nur
ein kleines Stück erhalten. Was man dahinter sieht, sind Reste des Reliefgrundes. Sonst besteht
die Beschirrung aus einem beiderseits eingefaßten Bauchgurte, dreistreifigem Brustriemen und
Kopfzaum mit einigen Schildchen. Von dem erhobenen Pferdeschweife ist das Ende am Ober-
schenkel des im Wagen stehenden Galliers erhalten. Von dem Rade ist nur so viel geblieben,
daß man es mit Zuversicht als Speichenrad bezeichnen kann. Von Befestigungslöchern finden
sich jetzt noch vier: eines unter der Achsel des Gestürzten, zwei an dem Stehenden, und zwar
in seinem Leibe und links daneben, ein viertes zwischen seinen Beinen.
57) Eine Frau(?) und ein plündernder Gallier nach links (Fig. 108). Abg. Not. d. sc. 1897,
301, fig. 16.
den Stücken. Selbstverständlich werden die unzweifelhaft zusammengehörigen Figuren als ein
Stück besprochen.
56) Ein bärtiger Gallier auf dem Kriegswagen nach links entfliehend (Fig. 107). Abg.
Not. d. sc. 1897, 297, flg. 12, 1.
Auf einem zweispännigen Wagen, der die Gestalt eines viereckigen, nach hinten offenen
Kastens mit geschwungenen oberen Rändern hat, steht ein älterer Gallier in Vorderansicht nach
links ausschreitend und den Kopf wie gegen Verfolger zurückwendend. Mit der ausgestreckten
Rechten hat er gewiß die Zügel, vielleicht auch einen Wurfspeer, mit dem abgebrochenen linken
Arm gewiß einen Schild gehalten; darauf führt die Beobachtung, daß die linke Brustseite we-
niger sorgfältig ausgearbeitet ist. Er hat lockiges, über der Stirn nach Art eines Onkos empor-
stehendes, zu beiden Seiten ins Gesicht, zum Teile bis zur Brustmilte herabwallendes Haar, Schnurr-
bart, aber keinen Kinnbart, ferner Torques, gegürtete Exomis (ganz wie beim bärtigen Vene-
Fig. 107.
tianer) und Mantel, dessen Falten am Beliefgrunde zu beiden Seiten der Figur sichtbar sind.
Die Pferde sind gerade in dem Moment dargestellt, in dem sie im Galopp über einen nackten,
auf das rechte Knie nach links gesunkenen Gallier, der sich auf dem rechten Ellenbogen und
an dem Langschild (Umbo mit Seitenflügeln) aufstützt, hinwegspringen. Sein Kopf ist abgebro-
chen, von Torques und langen Haarsträhnen sind Reste sichtbar. Von dem Pf erde j och ist nur
ein kleines Stück erhalten. Was man dahinter sieht, sind Reste des Reliefgrundes. Sonst besteht
die Beschirrung aus einem beiderseits eingefaßten Bauchgurte, dreistreifigem Brustriemen und
Kopfzaum mit einigen Schildchen. Von dem erhobenen Pferdeschweife ist das Ende am Ober-
schenkel des im Wagen stehenden Galliers erhalten. Von dem Rade ist nur so viel geblieben,
daß man es mit Zuversicht als Speichenrad bezeichnen kann. Von Befestigungslöchern finden
sich jetzt noch vier: eines unter der Achsel des Gestürzten, zwei an dem Stehenden, und zwar
in seinem Leibe und links daneben, ein viertes zwischen seinen Beinen.
57) Eine Frau(?) und ein plündernder Gallier nach links (Fig. 108). Abg. Not. d. sc. 1897,
301, fig. 16.