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Bieńkowski, Piotr
Die Darstellungen der Gallier in der hellenistischen Kunst — Wien, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.14663#0181

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57

Das Motiv der Statue wurde zwar von dem Ergänzer nicht schlecht getroffen, doch sind
die ergänzten Glieder sehr plump und disproportioniert, der Kopf zu groß und leblos. Der Biceps
des linken Oberarmes zeigt eine leichte Anspannung, die für einen gebogenen, aber unbelasteten
Arm charakteristisch ist. Der Gallier drückte also die linke Hand an die verwundete Stelle, oder
zog das Geschoß, dessen Rest in seiner Brust stecken blieb, heraus. Sicherlich waren seine Finger
nicht so schön abgerundet, wie der Ergänzer sie gebildet hat. Von dem rechten Arm ist ebenfalls
so viel erhalten, daß die gegenwärtige Ergänzung wahrscheinlich ist. Übrigens läßt sich jetzt, nach-
dem der rechte Arm wiederum abgenommen wurde, eine antike Ansatzlläche auf der Plinthe
neben dem Schildrande feststellen. Darnach reichte das in der rechten Hand gehaltene Schwert,

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Fig. 71.

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das offenbar zu der vorgeneigten linken Schulter ein Gegengewicht bilden sollte, bis zu = ir

wo der Rand des Schildes ausgebrochen ist. Q

Eine identisch bewegte Figur ist mir nicht bekannt. Aber auf dem PalermitaiE-

phagdeckel finden wir in der rechten Ecke eine verwandte Gestalt. Ein bärtiger Gal ET C 5

bis auf einen Leibgürtel, stützt, neben dem Pferde sitzend, die unbewaffnete RechtiE- O 1

Boden und streckt die Linke vor sich, augenscheinlich, um Schonung zu erflehen. DiE" v«J

Unterschied würde nicht viel bedeuten, da es ja möglich ist, auch dem Gallier Toi =~~ ^

Hellendes Handmotiv zu verleihen. Aber der Kopf des palermitanischen Barbaren is1=~ (De

hoben, was bei der Statuette mit Bücksicht auf die Rückenmuskeln untunlich ist. Jf» £

Celtarum Imagines. =- ^
 
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