236 ; Durchfall.
teils endlich durch Aufnahme gewiſſer Speiſen und Getränke; hat ſeine
Urſachen alſo häufig in falſcher Nahrung 2C., ſowie auch in der Erkältung
des Bauches und iſt auch Begleiter vieler Krankheiten, z. B. Cholera, Ruhr 20.
Der Durchfall beſteht in häufigen mehr flüſſigen als hreiigen Darment-
leerungen. Dieſelben können dünn ſein, mit harten knolligen Maſſen ver-
miſcht und ſtinkend, oder noch mit Unverdauten Speiſepartikelchen verſetzt,
welch letzterer Umſtand dann (bei Säuglingen) ſehr ernſt zu nehmen iſt,
ſobald verdaute Milch in Form flockiger Käſemaſßen abgeht; ſie können
ferner dünn wie Waſſer ſein und dürfen bei Säuglingen, namentlich wenn
fie gleichzeitig ſchaumig ſind, nicht leicht genommen werden.
Sntleerungen, wenn ſie rotgeſtreift und blutig ſind, deuten auf Ruhr;
wenn ſie rein blutig, auf Hämoͤrrhoiden; wenn ſie chokoladenfarbig, auf
Typhus, Tuberkuloſe des Darms oder Darmkrebs; wenn ſie ſchwarz
und therartig, auf Magenblutungen ꝛc. hin So koͤnnen denn die Ent-
leerungen, je nach dem Leiden, welches vom Durchfall begleitet iſt, ſehr ver-
ſchieden ausſehen und zuſammengeſetzt ſein.
Kurvorſchrift. Zunächſt dem Grundübel entſprechend. Warme bis
heiße Leibumſchläge verbuͤnden mit Bettfußdampfbad, darguf Bauchmaſſage
mit in kühles Waͤſſer getauchten Händen (anfangs beim Nabel mit kleinen
Kreiſen ſanft beginnend und dann immer mehr dieſelben erweiternd, ſchließ-
lich wieder ſo zum Nabel zurückreibend; nach dieſem den Leib von beiden
Seiten gleichzeitig, erſt ſanft, dann ſtärker eingreifend drücken und walken,
namentlich naͤch aͤngewandter Dampfkompreſſe); dieſer folgt ein 20° R. (lauer)
Leibumſchlag. Auch giebt man öfter, gewöhnlich nach jeder Entleerung, ein
kleines fühles Klyſtier.
Trilt der Durchfall ſelbſtändig auf, namentlich als Folge von Diät-
fehlern oder Erkältung, dann genügt oft nur kräftiges und zu wiederholen-
des Warmreiben des Unterlelbes, ſowie 12 bis 15° ER. (tühle) Klyſtiere
(1/g Liter) und nächtlicher Leibumſchlag oder man ſoll einfach faſten, und
mur reines Waſſer trinken, bis der Durchfall aufhört (der Menſch kann
viele Tage ohne Nahrung leben, ohne ſich zu ſchaden), dann gehe man aber
äußerſt vorſichtig zur feften Nahrung über und eſſe anfänglich nur kleine
Pottibnen. Im anderen Falle geniehe, man voxzugsweiſe ſchleimige Koſt.
Bei tanger Dauer nehme man auch ſtärkehaltige Klyſtiere, z B. von Hafer-
grützſchleim ꝛc. (22° R.), etwa d bis 8 Eßlöffel voll, zumal dann, wenn
mit dem Durchfall Appetitloſigkeit vexbunden und große Entkräftung ein-
getreten iſt; nach jeder Ausleerung jedoch ein Feines kühles Klyſtier von reinem
Waſſer. Vor allem nehme man eine 18° R. Ganzabreibung mit darauf-
folgender Einwicklung in eine wollene Decke (ſiehe Trockenpackung) vor.
Dauer 1/, Stunde. Näheres hierzu ſiehe unter Schnupfen“ Auch laſſen
fich heftig auftretende Durchfälle durch warme Sitzbäder mildern. Siehe
auch die Kurvorſchrift bei Darınkatarrd, atuter, ſowie Hartleibigkeit. (An-
wendungsformen ſiehe Inhaltsverzeichnis),
Siegert ſagt in ſeinem Buch:„Die Anwendungsformen“: „Stopfende
Medizinen (meiſt die ſehr giftigen Opiate) laſſen bisweilen durch Lähmung
der Nerven die Diarrhöe berſchwinden, beſeitigen abex die Urſachen
derſelben nicht, ſo daß dann andere und meiſt ſehr ſchwere Krankheits-
fornen (nur allzuoft mit tötlichem Ausgange) zur Erſcheinung kommen.
teils endlich durch Aufnahme gewiſſer Speiſen und Getränke; hat ſeine
Urſachen alſo häufig in falſcher Nahrung 2C., ſowie auch in der Erkältung
des Bauches und iſt auch Begleiter vieler Krankheiten, z. B. Cholera, Ruhr 20.
Der Durchfall beſteht in häufigen mehr flüſſigen als hreiigen Darment-
leerungen. Dieſelben können dünn ſein, mit harten knolligen Maſſen ver-
miſcht und ſtinkend, oder noch mit Unverdauten Speiſepartikelchen verſetzt,
welch letzterer Umſtand dann (bei Säuglingen) ſehr ernſt zu nehmen iſt,
ſobald verdaute Milch in Form flockiger Käſemaſßen abgeht; ſie können
ferner dünn wie Waſſer ſein und dürfen bei Säuglingen, namentlich wenn
fie gleichzeitig ſchaumig ſind, nicht leicht genommen werden.
Sntleerungen, wenn ſie rotgeſtreift und blutig ſind, deuten auf Ruhr;
wenn ſie rein blutig, auf Hämoͤrrhoiden; wenn ſie chokoladenfarbig, auf
Typhus, Tuberkuloſe des Darms oder Darmkrebs; wenn ſie ſchwarz
und therartig, auf Magenblutungen ꝛc. hin So koͤnnen denn die Ent-
leerungen, je nach dem Leiden, welches vom Durchfall begleitet iſt, ſehr ver-
ſchieden ausſehen und zuſammengeſetzt ſein.
Kurvorſchrift. Zunächſt dem Grundübel entſprechend. Warme bis
heiße Leibumſchläge verbuͤnden mit Bettfußdampfbad, darguf Bauchmaſſage
mit in kühles Waͤſſer getauchten Händen (anfangs beim Nabel mit kleinen
Kreiſen ſanft beginnend und dann immer mehr dieſelben erweiternd, ſchließ-
lich wieder ſo zum Nabel zurückreibend; nach dieſem den Leib von beiden
Seiten gleichzeitig, erſt ſanft, dann ſtärker eingreifend drücken und walken,
namentlich naͤch aͤngewandter Dampfkompreſſe); dieſer folgt ein 20° R. (lauer)
Leibumſchlag. Auch giebt man öfter, gewöhnlich nach jeder Entleerung, ein
kleines fühles Klyſtier.
Trilt der Durchfall ſelbſtändig auf, namentlich als Folge von Diät-
fehlern oder Erkältung, dann genügt oft nur kräftiges und zu wiederholen-
des Warmreiben des Unterlelbes, ſowie 12 bis 15° ER. (tühle) Klyſtiere
(1/g Liter) und nächtlicher Leibumſchlag oder man ſoll einfach faſten, und
mur reines Waſſer trinken, bis der Durchfall aufhört (der Menſch kann
viele Tage ohne Nahrung leben, ohne ſich zu ſchaden), dann gehe man aber
äußerſt vorſichtig zur feften Nahrung über und eſſe anfänglich nur kleine
Pottibnen. Im anderen Falle geniehe, man voxzugsweiſe ſchleimige Koſt.
Bei tanger Dauer nehme man auch ſtärkehaltige Klyſtiere, z B. von Hafer-
grützſchleim ꝛc. (22° R.), etwa d bis 8 Eßlöffel voll, zumal dann, wenn
mit dem Durchfall Appetitloſigkeit vexbunden und große Entkräftung ein-
getreten iſt; nach jeder Ausleerung jedoch ein Feines kühles Klyſtier von reinem
Waſſer. Vor allem nehme man eine 18° R. Ganzabreibung mit darauf-
folgender Einwicklung in eine wollene Decke (ſiehe Trockenpackung) vor.
Dauer 1/, Stunde. Näheres hierzu ſiehe unter Schnupfen“ Auch laſſen
fich heftig auftretende Durchfälle durch warme Sitzbäder mildern. Siehe
auch die Kurvorſchrift bei Darınkatarrd, atuter, ſowie Hartleibigkeit. (An-
wendungsformen ſiehe Inhaltsverzeichnis),
Siegert ſagt in ſeinem Buch:„Die Anwendungsformen“: „Stopfende
Medizinen (meiſt die ſehr giftigen Opiate) laſſen bisweilen durch Lähmung
der Nerven die Diarrhöe berſchwinden, beſeitigen abex die Urſachen
derſelben nicht, ſo daß dann andere und meiſt ſehr ſchwere Krankheits-
fornen (nur allzuoft mit tötlichem Ausgange) zur Erſcheinung kommen.