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https://doi.org/10.11588/diglit.38053#0656
Impfung. (Wie wird die Pockenlymphe hergeſtellt.) 597
Die Impfung iſt gleich einem Modeartikel, derer die Menſchheit leider
zu ihrem eigenen Schaden heute noch ſo viele preiſt. Sehe man doch die
unzähligen Fiſche im Meere und Vögel unter dem Himmel und alle andern
Tiere, Inſekten und Gewürme an, wer impft denn dieſe? Dieſe Geſchöpfe,
wie auch der Menſch ſind Meiſterwerke der Natur, die ein Stümper nicht
erſt durch Einimpfen von Kuhpockenlymphe zu vervollkommnen braucht. Wir
dürfen doch nicht etwa glauben, daß die allweiſe Schöpfung, die nicht nur
allein alle anderen irdiſchen Geſchöpfe, ſondern ganze Erden und Welten
vollkommen ausbildet, gerade uns Menſchen ſo ſtiefmütterlich behandelt.
hätte, daß wir erſt durch Einimpfen von Lymphe nachhelfen müßten,
um vor Krankheiten reſp. vor den Blattern geſchützt und widerſtandsfähig
zu ſein.
Der beſte Schutz gegen Blattern und gegen jede andere Krankheit
liegt nur allein in der Befolgung einer richtigen Geſundheitspflege.
Allen denen, die ſich uͤber die Schädlichkeit der Impfung und ihre
Gefahren für die Menſchheit unterrichten wollen, wird der vom Impfzwang-
gegner⸗Verein in Dresden Rietſchelſtraße 8) herausgegebene Impfſpiegel
(40 Pfg) und die von demſelben Verein herausgegebene Zeitſchrift: „Der
Impfgegner“ warm empfohlen.
Impfung. Wie wird die Bockenlymphe hergeſtellt )
Von Dr. med. Böhm.
Sehen wir einmal zu, was denn die Schutzpockenlymphe vom heutigen
Standpunkte der **— Wiſſenſchaft für ein Ding iſt. Hierzu müfſen
wir die Art und Weiſe der Lymphegewinnung uns vor Augen führen. Aus
den angeſtochenen Blattern eines geimpften Kindes wird die ausſickernde
Flüſſigkeit entnommen. Dieſe wird alsdann auf eine Impflanzette gethan
und mit dieſer werden auf dem Bauche eines Kalbes lange ſeichte Schnitte
gemacht. Nach vier Tagen iſt die ganze Bauchfläche des Kalbes, beſonders
aher die Schnittränder, hochgradig entzündet und mit entzündlicher Aus-
ſchwitzung getränkt. Nunmehr wird mit einem ſcharfen Haken die Bauch-
fläche des gefeſſelten Tieres abgekratzt. Man kann ſich denken, daß das
Impfopfer vor Schmerz am ganzen Körper zittert und ängſtlich heult, zu-
mal die wunde Bauchfläche den kitzlichſten und empfindüchſten Teil des
Tieres abgiebt. Dieſes abgekratzte Zeug (derb deutſch ausgedrückt: dieſer
Drech iſt der Grundbeſtandteil der Schutzpockenlymphe. Er beſteht aus
verhornten Oberhautzellen, aus erweichten Oberhautfetzen, aus Lymphe,
zerſetzter Lymphe, Blutwaſſer, zerſetztem Blutwaſſer, Blut, zerſetztem Blut,
Eiterkörperchen, zerſetzten Eiterkörperchen, bei der Abſchabung losgeriſſenen
Kapillaren, ſowie endlich aus Ptomainen Geichnamsgift). Schon dieſer
Urbrei für die Schutzpockenlymphe iſt ein wechſelnder, bald enthält er mehr
Blut, bald mehr Eiter als ein von einem anderen geimpften Kalbe gewonnener
Brei. Nun wird dieſe Grundmaſſe fein verrieben, worauf man die Kalbs-
creme, damit ſie dünner wird, mit der — 6fachen Menge Glycerin ver-
mengt. Hierauf iſt dieſe Schutzpockenlymphe fertig, und nun kann geimpft
werden. Nun, es gehört eine große Vertrauensfeligkeit dazu, zu glauben,
Die Impfung iſt gleich einem Modeartikel, derer die Menſchheit leider
zu ihrem eigenen Schaden heute noch ſo viele preiſt. Sehe man doch die
unzähligen Fiſche im Meere und Vögel unter dem Himmel und alle andern
Tiere, Inſekten und Gewürme an, wer impft denn dieſe? Dieſe Geſchöpfe,
wie auch der Menſch ſind Meiſterwerke der Natur, die ein Stümper nicht
erſt durch Einimpfen von Kuhpockenlymphe zu vervollkommnen braucht. Wir
dürfen doch nicht etwa glauben, daß die allweiſe Schöpfung, die nicht nur
allein alle anderen irdiſchen Geſchöpfe, ſondern ganze Erden und Welten
vollkommen ausbildet, gerade uns Menſchen ſo ſtiefmütterlich behandelt.
hätte, daß wir erſt durch Einimpfen von Lymphe nachhelfen müßten,
um vor Krankheiten reſp. vor den Blattern geſchützt und widerſtandsfähig
zu ſein.
Der beſte Schutz gegen Blattern und gegen jede andere Krankheit
liegt nur allein in der Befolgung einer richtigen Geſundheitspflege.
Allen denen, die ſich uͤber die Schädlichkeit der Impfung und ihre
Gefahren für die Menſchheit unterrichten wollen, wird der vom Impfzwang-
gegner⸗Verein in Dresden Rietſchelſtraße 8) herausgegebene Impfſpiegel
(40 Pfg) und die von demſelben Verein herausgegebene Zeitſchrift: „Der
Impfgegner“ warm empfohlen.
Impfung. Wie wird die Bockenlymphe hergeſtellt )
Von Dr. med. Böhm.
Sehen wir einmal zu, was denn die Schutzpockenlymphe vom heutigen
Standpunkte der **— Wiſſenſchaft für ein Ding iſt. Hierzu müfſen
wir die Art und Weiſe der Lymphegewinnung uns vor Augen führen. Aus
den angeſtochenen Blattern eines geimpften Kindes wird die ausſickernde
Flüſſigkeit entnommen. Dieſe wird alsdann auf eine Impflanzette gethan
und mit dieſer werden auf dem Bauche eines Kalbes lange ſeichte Schnitte
gemacht. Nach vier Tagen iſt die ganze Bauchfläche des Kalbes, beſonders
aher die Schnittränder, hochgradig entzündet und mit entzündlicher Aus-
ſchwitzung getränkt. Nunmehr wird mit einem ſcharfen Haken die Bauch-
fläche des gefeſſelten Tieres abgekratzt. Man kann ſich denken, daß das
Impfopfer vor Schmerz am ganzen Körper zittert und ängſtlich heult, zu-
mal die wunde Bauchfläche den kitzlichſten und empfindüchſten Teil des
Tieres abgiebt. Dieſes abgekratzte Zeug (derb deutſch ausgedrückt: dieſer
Drech iſt der Grundbeſtandteil der Schutzpockenlymphe. Er beſteht aus
verhornten Oberhautzellen, aus erweichten Oberhautfetzen, aus Lymphe,
zerſetzter Lymphe, Blutwaſſer, zerſetztem Blutwaſſer, Blut, zerſetztem Blut,
Eiterkörperchen, zerſetzten Eiterkörperchen, bei der Abſchabung losgeriſſenen
Kapillaren, ſowie endlich aus Ptomainen Geichnamsgift). Schon dieſer
Urbrei für die Schutzpockenlymphe iſt ein wechſelnder, bald enthält er mehr
Blut, bald mehr Eiter als ein von einem anderen geimpften Kalbe gewonnener
Brei. Nun wird dieſe Grundmaſſe fein verrieben, worauf man die Kalbs-
creme, damit ſie dünner wird, mit der — 6fachen Menge Glycerin ver-
mengt. Hierauf iſt dieſe Schutzpockenlymphe fertig, und nun kann geimpft
werden. Nun, es gehört eine große Vertrauensfeligkeit dazu, zu glauben,