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Bilz, Friedrich Eduard
Das neue Naturheilverfahren: Lehr- und Nachschlagebuch der naturgemäßen Heilweise und Gesundheitspflege — Leipzig, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.38053#0661
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602 | Inſektenſtiche. Jodvergiftung.

Tuhexkuloſe), Herzleiden, Verdauungsſtörungen, Blutarmut und Nerven-
ſchwäche ein, ſo daß die Zahl dexer, die infolge dieſer tückiſchen Krankheit
dahinſtechen, hei weitem größer iſt als derjenigen, welche derſelben ſofort
zum 7* fallen. ;
atuͤrlich * die Allopathie mit dem ganzen Arſenal ihrer Gift-

küche gegen dieſe Krankheit zu Felde. Alle ſchon vorhandenen und noch
einige neu hinzu erfundene — ine, wie Chinin, Antifebrin, Anfipyrin,
Salipyrin ı. wurden verſucht. Einen Vorteil dabon hatten nur die Apo-
thefen, chemiſche Fabriken und gewiſſe Farbwerke, welche ihren Aktionären
Dividenden in nie geahnter Höhe auszuzahlen in der Lage waren.

Und wie einfach und leicht iſt e8, mit den — des Natur-
heilverfahrens dieſe Krankheit exfolgreich und gründlich zu bekämpfen! Nach-
krankheiten, wie vorher aufgeführt, giebt es bei dieſer Behandlungsweiſe
auch nicht. Denn dieſe Nachkrankheiten entſtehen nur, wenn der Organis-
mus nicht kräftig genug war, alle Krankheitsſtoffe aus dem Körper auszu-
ſcheiden und dieſe nun ſich auf beſonders ſchwache Organe legen und deren
Erkrankung herbeiführen. Nach unſerer Methode wird der Körper aber in
ſeinem Beſtreben, ſich der Krankheitsſtoffe zu entledigen, derart unterſtützt,
daß nicht leicht etwas ihm Schädliches zuruͤckbleiben kann.

Kurvorſchrift. Vor allem 2—3 Tage hintereinander je ein Dampf-
had mit darauffolgender Ganzpackung und Bad oder ſtatt deſſen Bettdampf-
bad und Bad, um Patienten zum Schwitzen zu bringen, ſpaͤter nur den
2. und 3. Lag ein ſolches. Iſt jedoch ſchon Fieber vorhanden, dann zu-
nächſt eine Fieberbehandlung als beruhigende fieberſtillende Ganzpackung.
Dauer 1/, bis 3/, Stunde mit darauffolgendem Bad oder auch nur Bad
allein und darauf ohne abzutrocknen (alſo ganz naß ein Badetuch über-
geworfen und ſo zu Bett gebracht, damit Patient gut dünſtet. Dann vor
allem auch ableitendes Verfahren als Fußdampfbäder oder warme Fußbäder
30—40° R. von 8 Minuten Dauer, darauf erregende Fuß- und Bein-
packung und beruhigende Rumpfpackung oder Leibumſchlag Gegen Kopf-
ſchmerz ſind kühle Aufſchläge auf Kopf und Hals geraten, die in 10 Minu-
ten zu wechſeln ſind. Auch ſind 22° R. Gurgelungen und Waſſereinſchlür-
4* durch die Naſe alle 1—2 Stunden vorzunehmen, und um den
Schleim beſſer zu lbſen, kann Patient auch Waſſerdampf einatmen. Auch
iſt die Behandlung, wie bei Luftröhrenkatarrh oder Schnupfen angegeben
iſt, oftmals am Platze. Siehe auch „Luftröhrenkatarrh“.

Selbſtverſtändlich muß im Krankenzimmer dauernd für gute Luft ge-
ſorgt werden und Patient ſelbſt, ſobald die Witterung es erlaubt, gut zu-
gedeckt und eingehüllt ſtundenweiſe ins Freie gebracht werden.

Diat: Solange kein Appetit vorhanden iſt, keinerlei Speiſen, ſon-
dern nur kühles Waſſer und Limonaden. Beginnt der Appetit ſich zu
regen, 44 man allmählich dazu Schleimſuppen, gekochtes Obſt, ein Stück-
chen Schrotbrot und geht ſo allmählich zur Kraͤnkenkoſt und allmählich
zur normalen Koſt uͤber. Siehe auch noch „Influenza“ unter Kneippkur.
Anwendungsformen ſiehe Inhaltsverzeichnis)

Inſektenſtiche, ſiehe „Bienenſtiche“.

' Jodvergiftung, welche meiſt in ein chroniſches Siechtum ausartet,
entſteht durch den vielen Genuß von jodhaltiger Arznei.


 
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