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Bilz, Friedrich Eduard
Das neue Naturheilverfahren: Lehr- und Nachschlagebuch der naturgemäßen Heilweise und Gesundheitspflege — Leipzig, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.38053#1192
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Nierenentzündung. 1127

und nun ſtetig bis zur vollen Geneſung ſtandhielt. Die Blutungen ließen
ſchon nach wenigen Tagen nach, die Verdauung wurde langſam normaler,
die geſchwundenen Kräfte ſtellten ſich wieder ein. Patientin verließ das
Bett und munter und vergnügt auch wieder die Stube, um dem Prinzip
der Naturheilmethode eine treue Jüngerin zu werden.

Nierenentzündung. Betrifft entweder die Nieren, das Nieren-
gewebe oder die den Nieren umhüllende Zellengewebskapſel, erſtreckt ſich
häufiger nur auf eine, als auf beide Nieren, ſie tritt akut, aber auch un-
merklich chroniſch auf. _

Krankheitsbeſchreibung. Starkes Fieber mit Schüttelfroſt, heftige
Schmerzen in der Nierengegend, ſelbſt bis zur Blaſe und den Unterſchenkeln
ſich hinziehend, auch ſchwellen die Nieren ſtark an, dann Erbrechen, heftiger
Durſt, Verdauungsſtörungen, Harndrang, welcher Blut, Eiter, auch Eiweiß
und Fett mit ſich führt.

Urſachen. Erſchütterungen durch Stoß, Druck u. ſ. w. Genuß
vieler Medizin, namentlich ſchweiß- und harntreibender und ſonſtiger Ab-
führungsmittel. Auch Fortpflanzung anderer, benachbarter Entzündung auf
die Nieren. * —

Kurvorſchrift. Siehe „Nierenbeckenentzündung“. In hartnäckigen
chroniſchen Fällen auch Stärkungskur. Siehe auch „Nierenentzündung“ unter
Kneippkur.

Nierenleiden und Unterleibsentzündung geheilt.
Von Naturarzt Malten.

Nachdem ich mich ſchon ſeit drei Jahren zeitweiſe ſehr unbehaglich
gefühlt, erkrankte ich Anfang Februar d. Is. ſehr heftig. Der Arzt
konſtatierte zunächſt ein Blaſenleiden und wurde ich mit den üblichen
Mitteln behandelt, die mir jedoch keinerlei Beſſerung oder auch nur Lin-
derung meiner ſtarken Schmerzen verſchafften. Nach zwei Monaten konſul-
tierte ich einen zweiten Arzt, der ein Nierenleiden feſtſtellte. Mein Zuſtand
wurde ein faſt unerträglicher. In den nächſten zwei Monaten ſtellten ſich
die heftigſten Unterleibskrämpfe ein, die mich täglich einige Stunden peinigten.
Schließlich wurde ich nur noch mit Phenacetin, Morphium und Opium be-
handelt, um mir wenigſtens Ruhe zu verſchaffen. Nach viermonatlichen
qualvollen Leiden, nachdem meine Nerven total ruiniert waren, kam ich im
denkbar elendeſten Zuſtande zu Herrn Malten. Jeder Schritt verurſachte
mir ſtarke Schmerzen, das Ubel hatte meinen ganzen Unterleib ergriffen
und ich ſah mich vor die Möglichkeit einer ſehr ſchweren Operation geſtellt.

Heute nach vier Monaten einer von ſeiten des Herrn Malten mit
größter Vorſicht und Schonung geleiteten Kur befinde ich mich in vollſter
Geneſung. Mein Wohlſein, meine Körperkräfte und meine Gemütsſtimmung
laſſen nichts zu wünſchen übrig. Meine Nerven ſind vollſtändig beruhigt
und alle Körperfunktionen durchaus die eines geſunden Menſchen.
 
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