I. Kirchliche Gebäude. — C. Pfarrkirchen.
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Explosion trug jedenfalls die Hauptschuld, dass 1827 ein grosser Theil des Ge-
bäudes einstürzte (Erhard, 1. c. S. 213) und so eine neue Wiederherstellung nöthig
Avurde, die 1828 erfolgte, aber erst am 31. October 1830 soAveit zum Abschluss
gelangte, dass die Kirche dem Gottesdienste zurückgegeben werden konnte. Bei
diesem Bau wurde die Aussentreppe zur Empore auf der Südseite, sowie die
Mauer, die gegen die Webergasse den ehemaligen Kirchhof begrenzt hatte, be-
seitigt. Eine neue Renovation, die der Kirche ein freundlicheres Ansehen gab,
erfolgte 1868. •
Alle jene Umstände haben Veranlassung dazu gegeben, dass ausser dem
unteren Theile der Umfassungsmauern nicht mehr viel von der ursprünglichen
Anlage vorhanden ist.
Beschreibung.
Die Andreaskirche1 ist zwar einfach, klein und ohne künstlerische Bedeutung,
aber nicht unfreundlich und verdient, Avenigstens in ihrem gegenwärtigen Zustande,
nicht mehr die Bezeichnung, die Dominikus (1. c. S. 118) ihr beilegt: ein altes,
unbequemes, unansehnliches und ungesundes Gebäude.
Ihre Länge beträgt 16m, ihre Breite 152/3m, so dass sie fast genau ein
Quadrat bildet.
Sie zeigt in den noch erhaltenen ursprünglichen Bestandtheilen den Charakter
eines spätgothischen Baues und ist von Bruchsteinen, die nur an den Fenster -
und Thüreinfassungen soAvie an der Plinthe durch behauene Steine ersetzt sind,
gebaut. Die Strebepfeiler treten nur wenig vor und sind mit einfachem Wasser-
schlage versehen. Sie erreichen nicht den Unterrand des Daches und deuten die
Höhe an, Avelche die Kirche ursprünglich gehabt haben Avird; denn augenscheinlich
sind die Umfassungsmauern um den Theil, in welchem sich gegenAvärtig vier-
eckige Fenster befinden, später erhöht Avorden.
Die Südseite enthält in ihrem unteren Theile vier spitzbogige Fenster von
ungleicher Grösse, die jetzt ohne Masswerk sind. Auf der Kordseite befindet sich
ausser den viereckigen Fenstern auch ein schmales rundbogiges, Avas aber un-
streitig aus späterer Zeit herrührt. Ihr liegt eine bedeckte Freitreppe vor, die den
Aufgang zur Empore bildet. Die Ostseite enthält zwei grosse spitzbogige, durch
die dort ziemlich ungeschickt angebaute Sakristei theilweise verdeckte Fenster,
zwischen denen sich, ein mächtiger Strebepfeiler befindet Die AVestseite enthält
ausser zwei kleineren und drei grösseren viereckigen Fenstern im Mauerwerke
die Spuren eines grossen Rundbogens, einen Ueberrest von dem Gange, welcher
einst die Kirche mit dem Cyriaxkloster verband.
Der Plaupteingang, der sich auf der Südseite befindet, hat eine viereckige
Einfassung, die aber scliAverlich von dem ursprünglichen Bau herrührt. Ueber
ihr befindet sich ein Steinrelief aus dem 14. Jahrh. mit Christus am Kreuze, um-
geben von Leidtragenden. Es ist 1860 gut von dem Bildhauer Kölling restaurirt.
- Auf den beiden Seiten der Thiire stehen zAvei Apostelstatuen auf Kragsteinen
unter gothischen Baldachinen. An der östlichen Ecke ist ein Basrelief mit einem
vor einem Crucifixe knieenden Manne und, wegen starker Verwitterung; unlesbarer
Inschrift.
1 Eine Abbildung derselben von der Westseite in Wahl, Statist. Nackr.
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Explosion trug jedenfalls die Hauptschuld, dass 1827 ein grosser Theil des Ge-
bäudes einstürzte (Erhard, 1. c. S. 213) und so eine neue Wiederherstellung nöthig
Avurde, die 1828 erfolgte, aber erst am 31. October 1830 soAveit zum Abschluss
gelangte, dass die Kirche dem Gottesdienste zurückgegeben werden konnte. Bei
diesem Bau wurde die Aussentreppe zur Empore auf der Südseite, sowie die
Mauer, die gegen die Webergasse den ehemaligen Kirchhof begrenzt hatte, be-
seitigt. Eine neue Renovation, die der Kirche ein freundlicheres Ansehen gab,
erfolgte 1868. •
Alle jene Umstände haben Veranlassung dazu gegeben, dass ausser dem
unteren Theile der Umfassungsmauern nicht mehr viel von der ursprünglichen
Anlage vorhanden ist.
Beschreibung.
Die Andreaskirche1 ist zwar einfach, klein und ohne künstlerische Bedeutung,
aber nicht unfreundlich und verdient, Avenigstens in ihrem gegenwärtigen Zustande,
nicht mehr die Bezeichnung, die Dominikus (1. c. S. 118) ihr beilegt: ein altes,
unbequemes, unansehnliches und ungesundes Gebäude.
Ihre Länge beträgt 16m, ihre Breite 152/3m, so dass sie fast genau ein
Quadrat bildet.
Sie zeigt in den noch erhaltenen ursprünglichen Bestandtheilen den Charakter
eines spätgothischen Baues und ist von Bruchsteinen, die nur an den Fenster -
und Thüreinfassungen soAvie an der Plinthe durch behauene Steine ersetzt sind,
gebaut. Die Strebepfeiler treten nur wenig vor und sind mit einfachem Wasser-
schlage versehen. Sie erreichen nicht den Unterrand des Daches und deuten die
Höhe an, Avelche die Kirche ursprünglich gehabt haben Avird; denn augenscheinlich
sind die Umfassungsmauern um den Theil, in welchem sich gegenAvärtig vier-
eckige Fenster befinden, später erhöht Avorden.
Die Südseite enthält in ihrem unteren Theile vier spitzbogige Fenster von
ungleicher Grösse, die jetzt ohne Masswerk sind. Auf der Kordseite befindet sich
ausser den viereckigen Fenstern auch ein schmales rundbogiges, Avas aber un-
streitig aus späterer Zeit herrührt. Ihr liegt eine bedeckte Freitreppe vor, die den
Aufgang zur Empore bildet. Die Ostseite enthält zwei grosse spitzbogige, durch
die dort ziemlich ungeschickt angebaute Sakristei theilweise verdeckte Fenster,
zwischen denen sich, ein mächtiger Strebepfeiler befindet Die AVestseite enthält
ausser zwei kleineren und drei grösseren viereckigen Fenstern im Mauerwerke
die Spuren eines grossen Rundbogens, einen Ueberrest von dem Gange, welcher
einst die Kirche mit dem Cyriaxkloster verband.
Der Plaupteingang, der sich auf der Südseite befindet, hat eine viereckige
Einfassung, die aber scliAverlich von dem ursprünglichen Bau herrührt. Ueber
ihr befindet sich ein Steinrelief aus dem 14. Jahrh. mit Christus am Kreuze, um-
geben von Leidtragenden. Es ist 1860 gut von dem Bildhauer Kölling restaurirt.
- Auf den beiden Seiten der Thiire stehen zAvei Apostelstatuen auf Kragsteinen
unter gothischen Baldachinen. An der östlichen Ecke ist ein Basrelief mit einem
vor einem Crucifixe knieenden Manne und, wegen starker Verwitterung; unlesbarer
Inschrift.
1 Eine Abbildung derselben von der Westseite in Wahl, Statist. Nackr.