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Kreis Naumburg.
zu welchen fünf Halbkreisstufen emporführen. Jen seit derselben führen weitere
vier Stufen bis zum Fußboden des Chors und von da rückwärts zwei seitliche
siebenstufige Treppen zur Bühne. — Die Einzelformen klingen an die der Vor-
krypta an, teils fortgeschrit-
tener, teils archaistischer. So
sind die Säulenbündel, die den
unteren Pfühl der Basis und
die Deckplatte mit Bundstab
und Kehle gemeinsam haben,
verschieden behandelt. Die
beiden äußeren zeigen vier
Säulchen, an einen diagonal
gestellten und dazwischen ge-
kehlten quadratischen Kern
gestellt, die inneren fünf ganz
freie Säulchen. Die Kapitäle
tragen teils das breite boden-
ständige Schilflaub in schlichter
Reihung oder geteilt und
durchflochten, teils baumartige
Gewächse mit gerollten Blatt-
ranken (s. Abb. 27 x), teils die
schlichte Kelchform. Die Ar-
beit daran ist gerade an dieser
Schauseite auffallend roh. Die
Arkadenbögen sind nur nach
außen mit Rundstab in einer
Abtreppung, die Schildbögen
mit Kehlen profiliert, die Gurt-
bögen mit beiderseitigem Rund-
stab. Offenbar um dem Schub
des Gewölbes zu begegnen,
sind die Arkadenbögen sorg-
fältig in sich verzahnt. In
den beiden seitlichen sind
zur Erhellung des Gewölbes
Kreisfensterchen eingesetzt.
Die Türen sind gekehlt und
die Plättchen rollen sich beim
Anlauf unten zusammen. Die
hölzernen Türflügel sind im
16. Jahrh. mit den Figuren
von Petrus und Paulus handwerksmäßig bemalt. Der Altar in der Mitte der
Rückwand — St. Crucis — ist von gewöhnlicher Form. Wie die Stufen bei
der Verzopfung des Doms großenteils abgehauen waren, so war auch die
Balustrade bis zu den Kapitalen der Blendarkaden abgenommen. Sie ist 1878
Kreis Naumburg.
zu welchen fünf Halbkreisstufen emporführen. Jen seit derselben führen weitere
vier Stufen bis zum Fußboden des Chors und von da rückwärts zwei seitliche
siebenstufige Treppen zur Bühne. — Die Einzelformen klingen an die der Vor-
krypta an, teils fortgeschrit-
tener, teils archaistischer. So
sind die Säulenbündel, die den
unteren Pfühl der Basis und
die Deckplatte mit Bundstab
und Kehle gemeinsam haben,
verschieden behandelt. Die
beiden äußeren zeigen vier
Säulchen, an einen diagonal
gestellten und dazwischen ge-
kehlten quadratischen Kern
gestellt, die inneren fünf ganz
freie Säulchen. Die Kapitäle
tragen teils das breite boden-
ständige Schilflaub in schlichter
Reihung oder geteilt und
durchflochten, teils baumartige
Gewächse mit gerollten Blatt-
ranken (s. Abb. 27 x), teils die
schlichte Kelchform. Die Ar-
beit daran ist gerade an dieser
Schauseite auffallend roh. Die
Arkadenbögen sind nur nach
außen mit Rundstab in einer
Abtreppung, die Schildbögen
mit Kehlen profiliert, die Gurt-
bögen mit beiderseitigem Rund-
stab. Offenbar um dem Schub
des Gewölbes zu begegnen,
sind die Arkadenbögen sorg-
fältig in sich verzahnt. In
den beiden seitlichen sind
zur Erhellung des Gewölbes
Kreisfensterchen eingesetzt.
Die Türen sind gekehlt und
die Plättchen rollen sich beim
Anlauf unten zusammen. Die
hölzernen Türflügel sind im
16. Jahrh. mit den Figuren
von Petrus und Paulus handwerksmäßig bemalt. Der Altar in der Mitte der
Rückwand — St. Crucis — ist von gewöhnlicher Form. Wie die Stufen bei
der Verzopfung des Doms großenteils abgehauen waren, so war auch die
Balustrade bis zu den Kapitalen der Blendarkaden abgenommen. Sie ist 1878