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Bergner, Heinrich [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 24): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Naumburg — Halle a. d. S., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.25507#0324
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Naumburg. St. Othmar: Pastorenbilder — Gefäße — Glocken.

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Darauf in Relief Christus am Kreuz mit Maria und Johannes und in Rund-
medaillons die vier Evangelistenzeichen, fein und schwungvoll modelliert und in
Silber gegossen. Der Kelch ist sicher älter als 1, etwa um 1350.

Kelch 4. 17 cm, Form wie bei 3. Doch ist die Kuppe etwas kuglig

gebaucht. Am Knauf gepreßte Fischblasen, an den Rotuln: S OTlBilR. Der
Schaft ist im Verlauf zum Fuß mit stilisierten Weinblättern graviert. Eine
Arkadenumrahmung umgibt die vier Evangelistenzeichen und einen aufgelöteten
Kruzifix in einem Kreisrund. In den Zwickeln zwischen den Kreisen und dem
Rande sind phantastische, geflügelte Drachen graviert, darunter ein Reif von
Vierpässen. Arbeit von ca. 1400.

Kelch 5. 21,5cm, geschwungene Kuppa, Kugelknauf, an den Rotuln IESVS,
der eckige Schaft auf Sechsblatt, darunter die Marken Aus dem

16. Jahrhundert.

Krankenkelch, 17 cm, an der kugligen Kuppe ist das Monogramm
AAS 1698 gestrichelt, Schaft und Knauf sind rund, der Schaft in gepreßten rohen
Laubenden geformt, die scheinbar in Formen gestanzt sind.

Die Patenen sind wie üblich glatt mit graviertem Weihekreuz. 1. 19 cm,
auf dem Signaculum eine schön gezeichnete Segenshand. 2. 15,5 cm, der Teller
ist als Fünfpaß gedrückt. 3. 14,5 cm, das Kreuz vor feinen Spiralen. 4. 13,5 cm.

Weinkanne, 25 cm, gerade Seidelform mit Schneppe, der Deckel mit
geteiltem Volutendruck und mittlerem Knopf. Um diesen steht VON . FRAV:
CATHARINA: KRÜGESTEININ: VEHRT (verehret). Um den Bauch zwei Streifen
mit Lorbeerkränzen, zwischen ihnen vorn ein Kruzifixus graviert, aus dessen
Hand- und Seitenwunden das Blut in untergestellte Kelche tropft. Darunter
KIRCHE . ZV . ST . OTHMAR . ZVR . NAVMBVRG . DEN 7 . APRILIS . 1663.
Auf der Schneppe ein Kruzifixus aufgelötet. Silber mit Goldrändern.

Hosti endose 1. runde Büchse, 11 cm hoch, auf dem Deckel ein Wappen,
darüber K. P., um den Rand ANNO . 1662 . DEN . 27 . APRILIS. Die Wandung
ist durch Streifen in zwei Friese mit köstlichen gravierten Ranken, Röschen,
Mohnblüten und Sonnenblumen geteilt. Unten die Marken Doch klingt

die Zeichnung sehr an Crügelsteins Manier an. — 2. Oval von 11,4x8,6 cm, der
Deckel mit zwei Reihen gelehnter Rundblätter, dazwischen Kugelfries, gepreßt,
Wände glatt. Unten die Marken

Die Taufschüssel von 48 cm Durchmesser ist Messing, glatt. Zur
Aufbewahrung der Wertsachen dienen zwei große Eichenholztruhen mit Eisen-
beschlag, eine ältere mit dicken Platten, eine jüngere mit dem Stiftswappen
und 1691.

Glocken. 1. 110 cm, von Job. Georg Ulrich in Laucha 1733, am Hals ein
Akanthusfries und SANCTUS . SANCTUS . SANCTUS . DOMINUS . DEUS .
ZEBAOTH, darunter ein klangvolles Chronogramm

zERA SONANT DeVOTA TlBl . FAC . ORA SONORA
LaVDe TVA VaLeANT NOSTRA TRlVNE DeVS (1733).

An der Flanke wortreiche Gußangabe und Gießerwappen (Glocke und Rohre,
darüber I.G.V). In honorem sanctae trinitatis et evangelicae huius ecclesiae
othmaricae usum regente episcopatum numburgensem domino FRIDERICO
 
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