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Kreis Asch er sieben.
Der Südturm sieht in seinen beiden untersten Geschossen wesentlich
anders aus. Er wird hauptsächlich von der südlichen und nördlichen Mauer
getragen, die in allmählicher Verjüngung von 3,58 bis 2,70 m zum fünften
Geschoß aufsteigt, während Ost- und Westwand mehr als Eüllwand zu betrachten
sind. Das unterste Geschoß hat ein Tonnengewölbe, das nächste ein gedrücktes
T urmfengter
im 3.u h- Obergeschoss
&
Fig. 10.
Fig. 11.
Tür zum Südturm, 3. Geschoß.
Spitzbogengewölbe, dessen Grate auf einfachen Konsolen aufsetzen. Die Fenster
der unteren Geschosse sind wie die des Kordturms gestaltet.
Das zweite Obergeschoss wie auch das dritte haben keine Gewölbe, sondern
sie sind durch Balkendecken voneinander geschieden; erst das oberste Geschoß trägt
ein Spitzbogengewölbe (Fig. 5). In den beiden obersten Geschossen nehmen die
Fenster an Breite aber nicht gerade an Schönheit der Profile zu
(Fig. 10); das dritte Obergeschoß hat deren zwei zweiteilige,
nach West und Süd, das oberste vier dreiteilige. Treppen
haben die drei unteren Geschosse nicht. Der Zugang erfolgt
vom Boden des Zwischenbaues durch eine Rundbogentür mit
ringsumlaufendem Rundstab statt der Ecken (Fig. 11). Sie
führt in einen 97 cm breiten, flachgedeckten Gang, in den
rechtwinklig der Zugang zur Spindel mündet. Diese füllt
die Kordostecke des Turmes aus und führt ununterbrochen
zur Höhe.
Der Mittelbau, ein von West nach Ost gerichtetes
längliches Rechteck, bildet in seinem untersten Geschosse
eine sehr geräumige Vorhalle zur Kirche; von außen führt ein reichprofiliertes
zweiteiliges Portal hinein (Fig. 12), dessen Spitzbogen von geschmackvollem
Maßwerk (drei zweiteilige Spitzbogenfenster um ein Sechseck gruppiert und von
drei Vierpässen getrennt) ausgefüllt wird. (Tafel III.) Es entspricht genau
dem Maßwerk des obersten Geschosses des Mittelbaues der Martinikirche in
Halberstadt. Ein einfacheres Portal führt vom Turm in die Kirche.
Den schönen Raum hat einst ein Sterngewölbe geschmückt, dessen kräftige
Ansätze in den Ecken vorhanden sind (Fig. 13). Zwrei etwas langgezogene
Birnenstäbe sind durch sich begegnende Hohlkehlen voneinander getrennt.
Platte, Rundstab und Hohlkehle gliedern die Außenseiten. — Wenigstens dieses
als prächtige Vorhalle und Versammlungsraum bei Trauungen und ähnlichen
Festen so sehr erwünschte Gelaß sollte wiederhergestellt werden.
Kreis Asch er sieben.
Der Südturm sieht in seinen beiden untersten Geschossen wesentlich
anders aus. Er wird hauptsächlich von der südlichen und nördlichen Mauer
getragen, die in allmählicher Verjüngung von 3,58 bis 2,70 m zum fünften
Geschoß aufsteigt, während Ost- und Westwand mehr als Eüllwand zu betrachten
sind. Das unterste Geschoß hat ein Tonnengewölbe, das nächste ein gedrücktes
T urmfengter
im 3.u h- Obergeschoss
&
Fig. 10.
Fig. 11.
Tür zum Südturm, 3. Geschoß.
Spitzbogengewölbe, dessen Grate auf einfachen Konsolen aufsetzen. Die Fenster
der unteren Geschosse sind wie die des Kordturms gestaltet.
Das zweite Obergeschoss wie auch das dritte haben keine Gewölbe, sondern
sie sind durch Balkendecken voneinander geschieden; erst das oberste Geschoß trägt
ein Spitzbogengewölbe (Fig. 5). In den beiden obersten Geschossen nehmen die
Fenster an Breite aber nicht gerade an Schönheit der Profile zu
(Fig. 10); das dritte Obergeschoß hat deren zwei zweiteilige,
nach West und Süd, das oberste vier dreiteilige. Treppen
haben die drei unteren Geschosse nicht. Der Zugang erfolgt
vom Boden des Zwischenbaues durch eine Rundbogentür mit
ringsumlaufendem Rundstab statt der Ecken (Fig. 11). Sie
führt in einen 97 cm breiten, flachgedeckten Gang, in den
rechtwinklig der Zugang zur Spindel mündet. Diese füllt
die Kordostecke des Turmes aus und führt ununterbrochen
zur Höhe.
Der Mittelbau, ein von West nach Ost gerichtetes
längliches Rechteck, bildet in seinem untersten Geschosse
eine sehr geräumige Vorhalle zur Kirche; von außen führt ein reichprofiliertes
zweiteiliges Portal hinein (Fig. 12), dessen Spitzbogen von geschmackvollem
Maßwerk (drei zweiteilige Spitzbogenfenster um ein Sechseck gruppiert und von
drei Vierpässen getrennt) ausgefüllt wird. (Tafel III.) Es entspricht genau
dem Maßwerk des obersten Geschosses des Mittelbaues der Martinikirche in
Halberstadt. Ein einfacheres Portal führt vom Turm in die Kirche.
Den schönen Raum hat einst ein Sterngewölbe geschmückt, dessen kräftige
Ansätze in den Ecken vorhanden sind (Fig. 13). Zwrei etwas langgezogene
Birnenstäbe sind durch sich begegnende Hohlkehlen voneinander getrennt.
Platte, Rundstab und Hohlkehle gliedern die Außenseiten. — Wenigstens dieses
als prächtige Vorhalle und Versammlungsraum bei Trauungen und ähnlichen
Festen so sehr erwünschte Gelaß sollte wiederhergestellt werden.