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Kreis Ascliersleben.
Vier Türen führen von außen in das Langhaus. Profil des Südwest-
portals kräftiger Birnstab, der durch Hohlkehlen von schwachem Rundstab resp.
eckigem Stab getrennt ist (Fig. 20); letzterer mit Über-
schneidung. Das Südostportal ähnlich, aber ohne Über-
schneidung. Das Nordostportal (Tafel VI, 2) ähnlich, aber
mit Überschneidung von drei Stäben, sowohl im Scheitel
als an den Seiten. Das Nordwestportal einfacher. Das
Nordostportal war demnach das wichtigste aller.
Die ganze Westseite des Langhauses wird von einer in
Renaissanceformen errichteten prächtigen Stein empöre
ausgefüllt (Fig. 21), die von sieben auf viereckigen
Pfeilern ruhenden Bogen getragen wird. Pfeiler wie
Bogen sind durch Fassetten in verschiedener den Flächen
entsprechender Größe belebt, die am Sockel wagerecht,
am Schaft senkrecht gestellt, an den Bogen längliche und
quadratische wechselnd; auch die die einzelnen Bogen
trennenden Lisenen bestehen aus Fassetten. Der Säulengang unter der Empore
ist von einem auf Konsolen ruhenden Kreuzgewölbe mit einfachen Rippen gedeckt.
Die Empore ist 1596 vom Schultheißen Jakob Herwig auf eigene Kosten als
Schiiler-Chor oder -Prieche gebaut worden.
Der Chor, eine Stufe höher, wird vom Schiff durch einen mächtigen
Triumphbogen geschieden, dessen Gewände unten rechtwinklig ist, aber 3,5 m
Fig. 21. Stephanskirche, Orgelempore,
über dem Fußboden sich reich profiliert fortsetzt (Fig. 22). Von tiefen Hohl-
kehlen begleitet, steigt ein kräftiger Birnstab zu beiden Seiten auf blatt-
geschmückten Konsolen ruhend auf. Das Kreuzgewölbe, welches das Chorquadrat
(hier genauer Trapezoid) in mächtiger Spannung überdeckt, hat reichprofilierte
Rippen (Fig. 23), die im Westen auf Eckdiensten mit besonders reichen Kapitalen
ruhen (im Norden krabbenbesetztes Maßwerk, im Süden Blattornamente). Die
beiden anderen Rippen entsprießen ohne Kapital je einem — Chorquadrat und
Kreis Ascliersleben.
Vier Türen führen von außen in das Langhaus. Profil des Südwest-
portals kräftiger Birnstab, der durch Hohlkehlen von schwachem Rundstab resp.
eckigem Stab getrennt ist (Fig. 20); letzterer mit Über-
schneidung. Das Südostportal ähnlich, aber ohne Über-
schneidung. Das Nordostportal (Tafel VI, 2) ähnlich, aber
mit Überschneidung von drei Stäben, sowohl im Scheitel
als an den Seiten. Das Nordwestportal einfacher. Das
Nordostportal war demnach das wichtigste aller.
Die ganze Westseite des Langhauses wird von einer in
Renaissanceformen errichteten prächtigen Stein empöre
ausgefüllt (Fig. 21), die von sieben auf viereckigen
Pfeilern ruhenden Bogen getragen wird. Pfeiler wie
Bogen sind durch Fassetten in verschiedener den Flächen
entsprechender Größe belebt, die am Sockel wagerecht,
am Schaft senkrecht gestellt, an den Bogen längliche und
quadratische wechselnd; auch die die einzelnen Bogen
trennenden Lisenen bestehen aus Fassetten. Der Säulengang unter der Empore
ist von einem auf Konsolen ruhenden Kreuzgewölbe mit einfachen Rippen gedeckt.
Die Empore ist 1596 vom Schultheißen Jakob Herwig auf eigene Kosten als
Schiiler-Chor oder -Prieche gebaut worden.
Der Chor, eine Stufe höher, wird vom Schiff durch einen mächtigen
Triumphbogen geschieden, dessen Gewände unten rechtwinklig ist, aber 3,5 m
Fig. 21. Stephanskirche, Orgelempore,
über dem Fußboden sich reich profiliert fortsetzt (Fig. 22). Von tiefen Hohl-
kehlen begleitet, steigt ein kräftiger Birnstab zu beiden Seiten auf blatt-
geschmückten Konsolen ruhend auf. Das Kreuzgewölbe, welches das Chorquadrat
(hier genauer Trapezoid) in mächtiger Spannung überdeckt, hat reichprofilierte
Rippen (Fig. 23), die im Westen auf Eckdiensten mit besonders reichen Kapitalen
ruhen (im Norden krabbenbesetztes Maßwerk, im Süden Blattornamente). Die
beiden anderen Rippen entsprießen ohne Kapital je einem — Chorquadrat und