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Kreis Aschersieben.
Kleeblattbögen, teils fensterförmige Muster. Doch steht nicht fest, wieviel davon
der Erneuerung angehört.
Die Kordwand des Chorraums hat zwei Fenster, die 2,7 m niedriger sind
als die des Abschlusses. Das eine davon ist verdeckt durch den nördlichen
Anbau, aber von innen größtenteils sichtbar. Sein Maßwerk hat eigentümliche
Formen; die sich um einen kleinen Vierpaß herumlegenden Figuren der Spitz-
bogenfüllung erinnern entfernt an Fischblasen, sind es aber nicht; man könnte
in ihnen den Übergang zum Fischblasenmotiv sehen. Es ist wichtig, weil es
unzweifelhaft das ursprüngliche Maßwerk, wenn auch jetzt verblendet, erhalten hat
(Fig. 27).
Der Chor hat zwei kleine nach Süden führende Spitzbogentüren
einfachster Form.
Äußeres. Der bedeutenden Spannung deä Hauptgewölbes entsprechen die
kräftigen, 1,88 m aus der Wand vorspringenden, 0,98 m dicken Strebepfeiler. Sie
steigen auf 28 cm ausladendem Sockel in vier Absätzen auf, von denen der erste
durch ein rings um die Kirche unter den Fenstern entlang laufendes Kaffgesims
abgeschlossen wird, durch welches der Strebepfeiler hindurchgeht. Erst die dritte
und vierte Stufe haben mäßige Verjüngung. Abgedeckt sind die Pfeiler mit
eiufacher Schräge. Chor ähnlich; doch Sockel und Kaffgesims erheblich tiefer.
Hohes Satteldach; über dem Chor etwas niedriger; schiefergedeckt.
Anbauten des Chors. Im Norden: zweigeschossig; aus gotischer
Zeit stammt jedoch nur das untere Geschoß, während das obere der Renaissance-
zeit an gehört.
Inneres. Das untere Geschoß (F)ist im Lichten 9,04 m lang und 5,05m
breit. Sein jetzt sehr vertiefter Fußboden lag ursprünglich 4 Stufen unter dem
jetzigen Straßenpflaster. Durch zwei gegenüberliegende 1/2 m aus der Wand
vortretende Pfeiler, die von einem Gurtbogen fortgesetzt werden, wird es in zwei
annähernd quadratische von Kreuzgewölben überspannte Teile geteilt, die ganz
verschiedene Formen zeigen. Der östliche nähert sich der Hochgotik und die
Reinheit der Formen übertrifft fast noch die des hohen Chores. Die von geschmack-
vollen maskengeschmückten Konsolen von trefflicher Ausführung aufsteigenden
Gewölberippen haben saftige Profile; zwischen zwei Schrägen liegt eine Hohl-
Kreis Aschersieben.
Kleeblattbögen, teils fensterförmige Muster. Doch steht nicht fest, wieviel davon
der Erneuerung angehört.
Die Kordwand des Chorraums hat zwei Fenster, die 2,7 m niedriger sind
als die des Abschlusses. Das eine davon ist verdeckt durch den nördlichen
Anbau, aber von innen größtenteils sichtbar. Sein Maßwerk hat eigentümliche
Formen; die sich um einen kleinen Vierpaß herumlegenden Figuren der Spitz-
bogenfüllung erinnern entfernt an Fischblasen, sind es aber nicht; man könnte
in ihnen den Übergang zum Fischblasenmotiv sehen. Es ist wichtig, weil es
unzweifelhaft das ursprüngliche Maßwerk, wenn auch jetzt verblendet, erhalten hat
(Fig. 27).
Der Chor hat zwei kleine nach Süden führende Spitzbogentüren
einfachster Form.
Äußeres. Der bedeutenden Spannung deä Hauptgewölbes entsprechen die
kräftigen, 1,88 m aus der Wand vorspringenden, 0,98 m dicken Strebepfeiler. Sie
steigen auf 28 cm ausladendem Sockel in vier Absätzen auf, von denen der erste
durch ein rings um die Kirche unter den Fenstern entlang laufendes Kaffgesims
abgeschlossen wird, durch welches der Strebepfeiler hindurchgeht. Erst die dritte
und vierte Stufe haben mäßige Verjüngung. Abgedeckt sind die Pfeiler mit
eiufacher Schräge. Chor ähnlich; doch Sockel und Kaffgesims erheblich tiefer.
Hohes Satteldach; über dem Chor etwas niedriger; schiefergedeckt.
Anbauten des Chors. Im Norden: zweigeschossig; aus gotischer
Zeit stammt jedoch nur das untere Geschoß, während das obere der Renaissance-
zeit an gehört.
Inneres. Das untere Geschoß (F)ist im Lichten 9,04 m lang und 5,05m
breit. Sein jetzt sehr vertiefter Fußboden lag ursprünglich 4 Stufen unter dem
jetzigen Straßenpflaster. Durch zwei gegenüberliegende 1/2 m aus der Wand
vortretende Pfeiler, die von einem Gurtbogen fortgesetzt werden, wird es in zwei
annähernd quadratische von Kreuzgewölben überspannte Teile geteilt, die ganz
verschiedene Formen zeigen. Der östliche nähert sich der Hochgotik und die
Reinheit der Formen übertrifft fast noch die des hohen Chores. Die von geschmack-
vollen maskengeschmückten Konsolen von trefflicher Ausführung aufsteigenden
Gewölberippen haben saftige Profile; zwischen zwei Schrägen liegt eine Hohl-